FH Aalen erstellt Managementkonzeption für Kleinbrauerei
(19.04.01/hr) Nachhaltiger Genuss - mit dieser doppeldeutigen Bezeichnung umschreiben Albrecht Barth von der Aalener Löwenbrauerei und Prof. Dr. Ulrich Holzbaur von der Fachhochschule Aalen das Konzept, das von beiden Partnern im letzten halben Jahr entwickelt wurde. Die Wirtschaftsingenieure Markus Ehm und Michael Rinn haben in ihren Diplomarbeiten an der FH aufgezeigt, wie die Nachhaltigkeit auch im Familienbetrieb umgesetzt werden kann.
Umweltmanagementsysteme sind nicht nur für Großbetriebe geeignet, dies hat Prof. Holzbaur in Kooperation mit der Löwenbrauerei nachgewiesen. Ein integriertes Managementsystem umfasst nicht nur Umwelt und Qualität, Arbeitssicherheit und Lebensmittelhygiene, sondern trägt auch durch die Umsetzung im Marketing zum Unternehmenserfolg bei. Deshalb wurde die Diplomarbeit von Markus Ehm über die Einführung des integrierten Managementsystems ergänzt durch die Arbeit Michael Rinns über Umwelt- und Eventmarketing. Beide Diplomarbeiten hatten als Oberthema die Nachhaltigkeit - den Beitrag der Brauerei zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der (Lokalen) Agenda 21.
Die Einführung des Managementsystems startete von folgenden Einzelbereichen: Das Umweltmanagementsystem minimiert die negativen Einflüsse der Brauerei auf die Umwelt; das Sicherheitskonzept gewährleistet, dass für die Mitarbeiter keine Gefährdungen bestehen; das Qualitäts- und Lebensmittelhygienesystem stellt sicher, dass das Bier den Ansprüchen der Kunden genügt. Die nachhaltige Sicherung des Unternehmenserfolgs hat zwei Grundpfeiler: die kontinuierliche Verbesserung der positiven betrieblichen Ergebnisse und die Sicherung vor negativen Ergebnissen und externen Einflüssen.
Für eine Brauerei mit fünf Mitarbeitern - inklusive des Chefs - wäre es ein Unding, vier getrennte Managementsysteme zu implementieren. Der Ansatz eines integrierten Systems mit gemeinsamen Dokumenten ist fast zwingend. Markus Ehm hat dieses integrierte Management in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Löwenbrauerei erstellt, damit das System später auch gelebt wird.
Die angefertigte Umwelterklärung und die von Albrecht Barth durchgeführte erste Umweltprüfung sind die entscheidenden Schritte hin zum Öko-Zertifikat. Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit, der sich auch in der Ökobilanz positiv auswirkt, ist die regionale Herstellung und Vermarktung. Dies bedeutet, dass die Rohstoffe soweit möglich aus der Region bezogen werden: Wasser aus eigenen Brunnen, Getreide auf kontrolliertem Anbau aus der Ostalb und Hopfen aus Tettnang. Das von Albrecht Barth initiierte Ostalbmalz muss allerdings noch umgesetzt werden. Beim Absatz sieht es besser aus: Kurze Wege für die Distribution sind für die regionale Marke kein Problem. Damit wird die Umwelt weder durch unnötige Konservierungsmaßnahmen noch durch hohe Transportaufwendungen belastet.
Wer im Management neue Wege geht und durch Nachhaltigkeit die Umwelt schont, soll auch einen Nutzen davon haben. Und da der Kunde der Bierflasche nicht ansieht, ob das Bier nach Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit gebraut ist, muss man es ihm vermitteln. Eine Bügelflasche als unverwechselbares Indiz für das weniger stark gefilterte Bier von einer weitgereisten Dose zu unterscheiden, ist einfach. Die Bequemlichkeit zu überwinden und die Vorteile des Mehrwegsystems und des unkonservierten Bieres zu kommunizieren, ist Sache des Marketings. Michael Rinn hat sich nicht nur mit Aspekten des umweltorientierten Marketing-Mixes beschäftigt, sondern auch neue Konzepte und Lösungen für folgende Fragen erdacht: Wie kann man Eventmarketing und Internet für das ökologische Marketing nutzen? Wie erreichen wir die Zielgruppe "Genießer" an besten? Lassen sich beim Bier ähnliche Marken wie beim Wein aufbauen, oder ist die Situation nur imageorientiert wie bei der Zigarette?
Gemeinsam mit Albrecht Barth und Ulrich Holzbaur hat der Aalener Wirtschaftsingenieur Rinn auch einen Entwurf für den Internet-Auftritt der Löwenbrauerei erstellt. Dazu gehört die Erstellung von Web-Seiten ebenso wie die Konzeption der Bestellabwicklung mit Endkunden, Handel und Gastronomie.
Regionales Marketing bedeutet ebenfalls Umweltschutz. Lange Transportwege müssen entfallen, das Bier darf nicht konserviert oder "totgefiltert" werden. Was geschmacklich Vorteile bringt, nützt also auch der Umwelt. Das Managementsystem bringt kontinuierliche ökologische Verbesserungen sowie zusätzlich ökonomische Vorteile und den Schutz vor Risiken. Damit trägt es gleichzeitig zur Sicherheit der Arbeitsplätze bei. Es ist ein umfassender Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Brauerei und Region. Durch Marketing soll dieser Vorteil nun in einen Wettbewerbsvorsprung umgesetzt werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich Holzbaur (Wirtschaftsingenieurwesen)
Tel.: 07361 / 943020
Fax: 07361 / 943022
E-Mail: ulrich.holzbaur@fh-aalen.de
FH Aalen
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation
Beethovenstr. 1
73430 Aalen
Axel Burchardt M.A.
Tel.: 07361 / 576 162
Fax: 07361 / 576 355
E-Mail: axel.burchardt@fh-aalen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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