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19.04.2001 12:28

Die besten internationalen Köpfe nach Weingarten

Dipl.-Journ. Tove Simpfendörfer Pressestelle
Hochschule Ravensburg-Weingarten

    Mit einer Million Mark unterstützt der DAAD die FH Ravensburg-Weingarten. Aufgebaut werden soll in den kommenden drei Jahren ein "Internationales Qualitätsnetz" mit Top-Universitäten auf drei Kontinenten.

    Die besten internationalen Köpfe kommen - geht es nach dem Willen des DAAD - künftig in ein kleines Städtchen in Baden-Württemberg namens Weingarten, das seither vor allem mit seiner Basilika weltweiten Ruhm erlangt hat. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt der Deutsche Akademische Austauschdienst die Fachhochschule Ravensburg-Weingarten in den kommenden drei Jahren mit insgesamt einer Million Mark. Diese Finanzspritze ermöglicht es diesem renommierten oberschwäbischen Ingenieurzentrum, seine Zusammenarbeit mit Top-Universitäten aus dem Ausland weiter auszubauen. Damit haben die Internationalisierungs-Anstrengungen der Weingartener "University of Applied Sciences" einen kräftigen Schub bekommen.

    Viel Idylle und Beschaulichkeit zeichnet Weingarten nahe des Bodensees aus. Bei Föhnwetter überwältigt allerdings die Fernsicht auf die schneebedeckten Alpengipfel. Diese Weite in der Landschaft weist unübersehbar darauf hin, dass die an sich bescheidenen Oberschwaben zu Höherem berufen sind, wenn nicht gar zu Gipfelstürmern. Dies belegen im Ingenieurbereich weltweit bekannte Namen wie Zeppelin, Maybach und Dornier.

    Vor drei Jahren machte Professor Dr. Klaus Schilling von der FH Ravensburg-Weingarten international mit dem Marsrover auf sich aufmerksam. Mit seinem Kollegen Professor Dr. Hubert Roth hatte er für die europäische Raumfahrtorganisation ESA den Prototypen eines Rovers mitentwickelt. Dieses Roboterfahrzeug soll auf dem Mars ferngesteuert, in Notsituationen aber auch selbstständig (autonom) seinen Weg finden. Zusammen mit Christine Lauer vom Akademischen Auslandsamt und Prof. Dr. Roth (Uni Siegen) arbeitete Schilling nun das Konzept zur internationalen Zusammenarbeit der FH auf dem Gebiet der Zukunftstechnologien Mechatronik und Telematik aus, das nun in bundesweitem Hochschulwettbewerb prämiert wurde.

    Konsequent wird hier das Internet bei der Ausbildung mit eingesetzt. Die Studenten können bereits jetzt, etwa von den USA aus, über Internet Experimente mit realen Robotern an der FH Ravensburg-Weingarten durchführen. Die weltweite Vernetzung durch Datenleitungen ermöglicht es so auch einer Hochschule abseits der großen Wissenszentren in der ersten Liga der Universitäten kräftig mitzumischen. Intensive Kooperationen und gemeinsame Projekte in Lehre und Forschung mit führenden Unis in den USA, in Kanada und im europäischen Ausland sind Beweis dieser für manche vielleicht kühnen These. Auch der Zuschlag des DAAD trägt dem Zeugnis, schließlich ist eine mit nur 1.300 Studierenden relativ kleine FH ganz groß zum Zug gekommen.

    "Internationale Qualitätsnetze", so nennt sich das finanzstärkste der drei neusten DAAD-Programme im Rahmen der "Zukunftsinitiative Hochschulen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das im vielzitierten internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe aus Forschung und Wissenschaft hochqualifizierte Wissenschaftler nach Deutschland bringen soll. Kooperationen mit erstklassigen Universitäten im Ausland seien die Voraussetzung, sich in der "ersten Liga der internationalen Wissenschaftsszene" zu profilieren, sagt DAAD-Präsident, Professor Dr. Theodor Berchem. Gleichzeitig ist die Zusammenarbeit eine Voraussetzung dafür, hochqualifizierte Studierende und Wissenschaftler nach Deutschland zu ziehen. Insgesamt ist der Topf für dieses Programm mit 42 Millionen gefüllt.

    Eine Million Mark wandern nun an die Fachhochschule Ravensburg-Weingarten und ihren deutschen Partner, die Universität - Gesamthochschule Siegen. Beide Hochschulen wollen in den kommenden drei Jahren auf dem, wie Schilling sagt, "zukunftsorientierten, interdisziplinären Gebiet der Mechatronik ein Netz von international anerkannten Hochschulen aufbauen". Die besten Studierenden von elf herausragenden Partnerhochschulen in Nordamerika, Europa und Asien erhalten Stipendien, um in Weingarten im englischsprachigen Master-Aufbaustudiengang Mechatronik zu studieren, erstklassige Doktoranden bekommen einen Zuschuss für ihre Forschungen an der Uni in Siegen, renommierte Gastwissenschaftler und Professoren werden in Weingarten und Siegen Vorlesungen in englischer Sprache halten.

    Mit sieben renommierten Hochschulen bestehen bereits seit mehreren Jahren Forschungskontakte. Das DAAD-Projekt "Internationale Qualitätsnetze" bietet nun die Chance, diese Kontakte auf eine breitere Basis zu stellen. Die sieben sogenannten Kernpartner sind zusätzlich auch durch Mitarbeit in den Gremien der International Federation on Automatic Control (IFAC) verbunden, dem weltweiten Dachverband der Automatisierungs- und Regelungstechniker:
    · Die Utah State University (USA) hat einen hervorragenden internationalen Ruf in der Mechatronik hinsichtlich Anwendun-gen im Bereich der Kleinsatelliten (Space Dynamics Lab) und der mobilen Roboter (Centre of Intelligent Systems). In den USA gilt sie als Top-1-Hochschule.
    · Die Ohio University (USA), die älteste Universität im Mittleren Westen der USA, ist die führende amerikanische Universi-tät bei Flugzeugnavigationssystemen.
    · Die Université de Sherbrooke (Kanada) bietet Speziallabors im Bereich Nano- und Mikrosystemtechnik.
    · Die Universitá di Bologna (Italien), die älteste Universität der Welt, besitzt eine exzellente ingenieurwissen-schaftliche Fakultät; insbesondere wurde gerade ein mit modernster Technologie ausgestattetes Zentrum zur Flugzeugsimulation und -navigation aufgebaut.
    · Die Helsinki University of Technology (Finnland) ist eine der führenden skandinavischen Hochschulen im Bereich der Ingenieur-wissenschaften mit Schwerpunkten in Robotik und Telematik.
    · Die Universidad Carlos III Madrid (Spanien) forscht besonders intensiv im Bereich der mobilen Roboter.
    · Die Seoul National University (Süd-Korea) wird in dem Asiaweek-Ranking "Asia's best universities 2000" in der Top-Katego-rie "Weltklasse" geführt

    Lose in das "Qualitätsnetz" mit einbezogen sind vier weitere, regional führende Universitäten aus Osteuropa und Asien: die Brest State Technical University (Belarus), das King Mongkut's Institut of Technology North Bangkok (Thailand), das Sirindhorn International Institute of Technology at Thammasat University (Thailand) sowie die Anna University (Indien). Einzelne herausragende Studierende und Wissenschaftler von dort erhalten die Möglichkeit zu Studien- und Forschungsaufenthalten in Weingarten.

    Infos bei Professor Dr. Klaus Schilling unter E-Mail: schilling@fh-weingarten.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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