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20.04.2001 09:03

Künstliche Gelenke - so werden sie verträglicher

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Dresden, 20. April 2001. Künstliche Gelenke können die Lebensqualität von Menschen deutlich erhöhen, die unter schweren Gelenkserkrankungen leiden. Allerdings kann es bei einigen Patienten zu Komplikationen kommen, so dass diese in relativ kurzen Abständen mehrere Operationen durchstehen müssen. Manfred Maitz und seine Kollegen vom Forschungszentrum Rossendorf beschäftigen sich mit der Frage, wie man die Haltbarkeit künstlicher Gelenke und deren Verträglichkeit für den Körper vor allem bei Risikopatienten erhöhen kann. Um das zu erreichen, haben sie verschiedene Verfahren entwickelt, die Maitz zur Hannover Messe vorstellt (Halle 18, Gemeinschaftsstand mit dem Forschungsland Sachsen).
    Künstliche Hüft- oder Kniegelenke müssen eine besonders große Belastung aushalten, denn sie tragen das mehrfache Körpergewicht eines Menschen. Um also seine Funktion über lange Zeit erfüllen zu können, muss das Implantat gut im Knochen anwachsen. Vor allem bei alten Patienten, Rheumatikern oder Diabetikern, treten dabei Probleme auf; bei ihnen löst sich die Verbindung zwischen Gelenk und Knochen schon relativ bald, das künstliche Gelenk wird locker und muss ausgetauscht werden.
    Maitz und seine Kollegen haben nun ein Verfahren entwickelt, bei dem sie Knochensubstanz direkt auf der Oberfläche des künstlichen Gelenkes verankern, so dass es im Körper wie eigener Knochen anwachsen kann. Zellkulturversuche mit knochenbildenden Zellen sind bereits mit sehr gutem Ergebnis abgeschlossen - die Zellen vermehren sich auf der künstlichen Kochenschicht des Gelenkes und bilden neue Knochensubstanz. Dies ist gerade auch deshalb sehr positiv, weil die Wissenschaftler davon ausgehen können, dass sich die von ihnen aufgebrachte Schicht auch bei einer eventuellen Beschädigung im Körper wieder neu bilden würde.
    In einem weiteren Forschungsprojekt verankern die Forscher so genannte Wachstumsfaktoren auf der Metalloberfläche der Gelenke. Diese Faktoren bilden die natürliche Umgebung der Zellen nach, sie fördern also die Zellteilung und damit ebenfalls das Anwachsen des Fremdkörpers im Knochen. Einen Einsatz dieser Gelenke sieht Maitz vor allem bei Patienten, die mit herkömmlichen Gelenken bereits Probleme hatten.
    Info:
    Das Forschungszentrum Rossendorf (FZR) ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried-Wilhelm-Leibniz e.V. (WGL). Der WGL gehören 78 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an, von denen neben dem FZR noch drei weitere in Dresden ansässig sind. Die Institute der Leibniz Gemeinschaft arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär; sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.

    Kontakt:
    Dr. Silke Ottow
    Telefon (0351) 260-2450
    Telefax (0351) 260-2700
    s.ottow@fz-rossendorf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fz-rossendorf.de/hmi2001


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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