Studierende an der Universität Regensburg können ihr Diplom als Profimusiker ablegen - auch wenn das primäre Berufsziel in eine ganz andere Richtung geht. So war zum Beispiel im Frühjahr 2009 ein Zahnmedizinstudent Teil des Dreiergespanns, das als erstes den Schritt gewagt hat, quasi nebenbei das Diplom als (Orchester-)Musiker beim Associated Board of the Royal School of Music (ABRSM) zu erlangen. Diese Institution ist der weltweit führende Anbieter für gestufte Musikprüfungen und Beurteilungen. Jährlich legen in über 90 Ländern in aller Welt mehr als 630 000 Kandidatinnen und Kandidaten das Examen ab. Das Associated Board blickt auf eine einzigartige Vergangenheit mit über 100 Jahren Erfahrung und Expertise im Bereich der Musikerziehung zurück und stützt sich auf die Autorität von vier führenden Musikhochschulen Großbritanniens.
Die Abschlussprüfungen finden mehrmals pro Jahr statt. Hierfür kommt ein Prüfungskomitee aus London in einige deutsche Städte, zum Beispiel München. Die Bewerber müssen nach der bestandenen Zwischenprüfung - einer am Wohnort absolvierten Klausur - vor dem Prüfungsausschuss ihre praktischen sowie theoretischen und musikgeschichtlichen Fähigkeiten beweisen. Die Finanzierung von Unterricht und Prüfung obliegt den Diplomanden. Die Teilnahmegebühr beträgt 217 Euro, wenn man die Prüfung nicht besteht, erhält man das Geld zurück. Das Diploma of the Associated Board of the Royal Schools of Music gilt weltweit als offizieller Berufsabschluss und befähigt so die Absolventen, sich für eine Stelle in einem professionellen Orchester zu bewerben.
Universitätsmusikdirektor Graham Buckland hat diese einmalige Chance eines zweiten Standbeins für Regensburger Studierende ins Leben gerufen: Er hat den Kontakt zum ABRSM in London hergestellt und unterstützt die Studierenden bei der Bewältigung der Formalitäten und der Zeitplanung. Die Betreuung reicht von der Anmeldung bis zur Abschlussprüfung. Die Universität Regensburg bietet den Kandidaten die Plattform, die einzustudierenden Musikstücke in öffentlicher Atmosphäre vorzutragen, so zum Beispiel als Solist in Konzerten der Universitätsorchester oder im Rahmen der Reihe "Musik in der Bib", die während des Semesters im Oberen Foyer der Zentralbibliothek stattfindet. Das Diplom kann jeder Studierende, der auf seinem Instrument fortgeschrittene Fähigkeiten aufweist, innerhalb eines Semesters ablegen. Dabei ist egal, welches Fach er studiert.
Zu den Personen:
Im März 2009 haben erstmals drei Studierende das DipABRSM abgelegt.
Helene Grabitzky studiert seit dem Wintersemester 2006/07 Musik als Doppelfach für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Regensburg. Bereits seit früher Kindheit nahm sie Blockflötenunterricht. Mit ihrem Instrument erhielt sie mehrere nationale und internationale Preise. Als Klarinettistin ist sie Mitglied der Orchester der Universität Regensburg und bereichert das kulturelle Leben mit Soloauftritten mit Blockflöte, aber auch Klavier und Gesang. Das Diplom legte sie mit ihrem Erstinstrument ab.
Die Musikpädagogikstudentin Lisa Volk erhielt ihren ersten Geigenunterricht bereits im Alter von fünf Jahren und kann auf eine ebenso frühe Orchestererfahrung zurückblicken. 2004 entdeckte sie die Bratsche für sich. Die Stimmführerin in den Orchestern der Universität und dem Orchester "Junge Symphonie" und Aushilfe am Stadttheater Regensburg hat bereits mehrere Soloauftritte absolviert.
Stephan Ziegler spielt seit seinem fünften Lebensjahr Klavier, sechs Jahre später erhielt er den ersten Fagottunterricht, gefolgt von der Orgel als drittem Instrument. Unter Zieglers musikalischen Stationen finden sich unter anderem das Niedersächsische Landesjugendorchester, das Young European Philharmonic Orchestra und zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene. Stephan Ziegler studiert seit April 2005 Zahnmedizin an der Universität Regensburg und spielt seitdem - auch als Solist - Fagott und Kontrafagott in den Orchestern der Universität.
Informationen zum ABRSM:
1889 gründete Sir Alexander MacKenzie, Direktor der Royal Academy of Music, zusammen mit Sir George Grove, Direktor des Royal College of Music, das Associated Board mit dem Ziel, eine unparteiische und maßgebliche Alternative zu privaten Prüfungsinstituten zu bieten und höchste Standards der Musikerziehung und -bewertung zu fördern. Zu den beiden anfänglich beteiligten Akademien traten sehr bald das Royal Northern College of Music und die Royal Scottish Academy of Music and Drama hinzu. Das Prüfungsgremium bestand anfangs primär aus dem Lehrkörper der königlichen Musikhochschulen und bekannten Inhabern öffentlicher Musikposten wie Sir Arthur Sullivan, Sir Hubert Parry oder später Ralph Vaughan Williams.
Ansprechpartner für Rückfragen der Medienvertreter:
Graham Buckland
Universitätsmusikdirektor
Tel.: 0941/943-3011
Graham.Buckland@psk.uni-regensburg.de
Lisa Volk, Stephan Ziegler, Helene Grabitzky mit ihren DipABRSM-Urkunden
Quelle: Foto: Elisabeth Schmidt
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Musik / Theater
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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