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20.04.2001 13:53

Vom Kernkraftwerk zur grünen Wiese

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Neues Verfahren zur Analyse des Bauschutts, der beim Abriss von Kernkraftwerken anfällt

    Dresden, 20. April 2001. In Deutschland ist der Ausstieg aus der Kernenergie geplant - doch selbst wenn sich diese Vorstellung nicht durchsetzen sollte, können Nuklearanlagen nur eine gewisse Zeit betrieben werden und müssen irgendwann beseitigt werden. Dabei fallen riesige Mengen Bauschutt an, von denen nur ein Bruchteil als radioaktiver Sondermüll entsorgt werden muss. Den Anteil des Sondermülls auszumachen war bisher ein sehr aufwendiges und zeitraubendes Unterfangen. Cordula Nebelung vom Forschungszentrum Rossendorf hat sich mit der Frage beschäftigt, wie eine einfache und schnelle Analyse des Bauschuttes aussehen könnte und hat ein Verfahren entwickelt, dass sie auf der Hannover Messe vorstellt (Halle 18, 1. OG, Stand M 16).
    Um zu entscheiden, welcher Teil des Abfalls Sondermüll ist und welcher nicht, ist es beim Abriss von Nuklearanlagen notwendig, den Anteil an radioaktiven Stoffen zu bestimmen - aus Gründen des Strahlenschutzes aber auch aus Kostengründen: Die Lagerung eines Kubikmeters Sondermülls kostet beispielsweise im Lager Morsleben mehr als 10.000 Mark und seine Endlagerung in Schacht Konrad würde sogar über 20.000 Mark kosten. Alleine beim Abriss des Kernkraftwerkes Greifswald fallen fast zwei Millionen Tonnen Bauschutt an. Dabei muss der gesamte Schutt auf eine radioaktive Belastung hin geprüft werden, auch wenn mehr als neunzig Prozent davon vollkommen unbedenklich ist. - Bisher ein aufwendiges Unternehmen, denn die Aufarbeitung des Schuttes und seine Analyse auf nur einen einzigen alpha-Strahler kann mehrere Tage dauern; doch der Abfall muss nicht nur auf einen Stoff, sondern auf eine ganze Palette radioaktiver Substanzen hin untersucht werden.
    Cordula Nebelung hat nun ein einfaches und schnelles Verfahren zur Analyse der im Bauschutt enthaltenen alpha-Strahler entwickelt. Ihr Verfahren hat wesentliche Vorteile: Nicht nur, dass sie mit einer Messung alle im Bauschutt enthaltenen alpha-Strahler bestimmen kann, die Analyse ist zudem auch noch in wenigen Stunden abgeschlossen. Dazu muss sie die Probe lediglich vorher mechanisch zerkleinern und auf ein Trägermaterial sprühen. Die Empfindlichkeit ihrer Methode ist so hoch, dass sich damit auch in gewöhnlichem Schutt die natürlich vorhandenen alpha-Strahler nachweisen lassen.
    Info:
    Das Forschungszentrum Rossendorf (FZR) ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried-Wilhelm-Leibniz e.V. (WGL). Der WGL gehören 78 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an, von denen neben dem FZR noch drei weitere in Dresden ansässig sind. Die Institute der Leibniz Gemeinschaft arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär; sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.

    Kontakt:
    Dr. Silke Ottow
    Telefon (0351) 260-2450
    Telefax (0351) 260-2700
    s.ottow@fz-rossendorf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fz-rossendorf.de/hmi2001


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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