Am 21. April 1976 wurde die erste deutsche Forschungsbasis in der Schirmacheroase / Antarktis eröffnet. Insbesondere die Ozonmessungen an dieser, 1987 nach dem Naturforscher Georg Forster benannten, Station fanden große internationale Anerkennung. Während ihres 17-jährigen Bestehens arbeiteten dort über 100 Wissenschaftler. Heute werden diese Forschungsarbeiten an der antarktischen Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) fortgesetzt.
Am 21. April 1976, vor 25 Jahren, wurde die erste deutsche Forschungsbasis in der Schirmacheroase / Antarktis eröffnet. Insbesondere die Ozonmessungen an dieser, 1987 nach dem Naturforscher Georg Forster benannten, Station fanden große internationale Anerkennung. Während ihres 17-jährigen Bestehens arbeiteten dort über 100 Wissenschaftler. Heute werden diese Forschungsarbeiten an der antarktischen Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) fortgesetzt.
Die erste Forschungsbasis wurde 1976 in nur sechs Wochen, etwa zwei Kilometer von der russischen Station Nowolasarewskaja entfernt, errichtet und in Betrieb genommen. Diese Nähe ermöglichte es, die gesamte Versorgung und den Betrieb der beiden Stationen gemeinsam zu organisieren und abzuwickeln. Der Bau bestand aus Containern, die für die jeweiligen Zwecke als Labore, Energiezentrale oder Wohnzim-mer ausgebaut wurden. Das damals völlig neue Konzept zum effizienten Bau einer Überwinterungsstation bewährte sich bestens. Je nach wissenschaftlicher Notwendigkeit kamen weitere Container hinzu, in denen spezielle Geräte oder Labore für verschiedene wissenschaftliche Projekte installiert wurden.
Von Anfang an war die Forschungsbasis ganzjährig besetzt, bis zu acht Personen konnten überwintern. Zunächst wurde dort die Physik der polaren Hochatmosphäre erforscht. Später kamen neben geophysikalischen und geologischen auch glaziologische und meteorologische Untersuchungen hinzu. Ein Glanzlicht in der Geschichte der Georg-Forster-Station waren die ballongetragenen Ozonmessungen, mit denen im Mai 1985 begonnen wurde. Erstmalig wurde die zeitliche Entwick-lung und die vertikale Ausdehnung des sogenannten "Ozonlochs" in der antarktischen Stratosphäre mit einer Vielzahl von Ballonstarts, die in Abständen von nur zwei bis drei Tagen erfolgten, sehr genau beobachtet. Die Georg-Forster-Station leistete mit dieser Messreihe einen grundlegenden Beitrag bei der Entdeckung und Erforschung des Ozonlochs. Rückblickend erweist sich der Beginn der Ozonmessungen an der Georg-Forster-Station als deutscher Einstieg in die Ozonforschung der Polargebiete.
Die Anerkennung der DDR als Konsultativstaat des Antarktisvertrages im Sommer 1987 ermöglichte die offizielle Einweihung als Georg-Forster-Station, die bis dahin als Messpunkt oder Forschungskomplex umschrieben worden war. Der Namensgeber der Station, Georg Forster (1754-1794), war Naturforscher und Reiseschriftsteller. Er nahm an der Weltumsegelung James Cooks von 1772 bis 1774 teil und sah als erster Deutscher die Antarktis.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde auch die deutsche Forschung in der Antarktis zusammengeführt und neu strukturiert. Bis 1990 koordinierte die Akademie der Wissenschaften der DDR mit Sitz in Potsdam die ostdeutschen Beteiligungen an russischen Antarktisexpeditionen. An diese Tradition anknüpfend, gründete das AWI 1992 seine Forschungsstelle in Potsdam, die die beiden Arbeitsgruppen Atmosphären- und Periglazialforschung umfasst.
Im gleichen Jahr eröffnete das AWI in der Antarktis einen Stationsneubau als Nachfolger der seit 1981 betriebenen Georg-von-Neumayer-Station. In der großzügig ausgestatteten neuen Station auf dem Schelfeis werden meteorologische, luftchemische und geophysikalische Langzeitmessungen durchgeführt. Seit 1992 gehören auch die Ozonsondierungen der Georg-Forster-Station und andere dort begonnenen atmosphärischen Messungen zum Beobachtungsprogramm der Neumayer-Station.
Der wissenschaftliche Betrieb an der Georg-Forster-Station endete im Februar 1993. Gemäß des Umweltschutzprotokolls, auf das sich die Antarktisvertragsstaaten 1991 verständigt hatten, wurde die Station schrittweise abgebaut. Darüber hinaus wurde auch der Müll und Schrott im Ostteil der Schirmacheroase, der dort seit Eröffnung der russischen Station im Jahr 1961 deponiert worden war, im Rahmen eines deutsch-russischen Projekts in Angriff genommen. Die Aufräumarbeiten verliefen in drei Etappen von 1993 bis 1996. Insgesamt wurden etwa 1000 Tonnen Material und Müll aus dem Vertragsgebiet entfernt. Dieses Entsorgungsprojekt wurde als herausragender Beitrag zum Umweltschutz in der Antarktis international anerkannt.
Blick auf die Station in der Schirmacheroase nach Abschluss der Bauarbeiten 1976.
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Die ersten Überwinterer an der Station im Jahr 1976.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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