Bei ChemCar-Wettbewerb dürfen in diesem Jahr keine Elektromotoren verwendet werden
Besonders spannend wird es in diesem Jahr beim "ChemCar"-Autorennen am 8. und 9. September 2009 in Mannheim, bei dem Studierendengruppen von verschiedenen Hochschulen mit ihren selbst entwickelten, schuhkartongroßen Autos gegeneinander antreten. Denn erstmalig sind Elektromotoren als Antrieb verboten, um innova-tive Konzepte in der Antriebstechnik und -chemie zu fördern. "AuTU" heißt das Fahrzeug eines interdisziplinären Studierendenteams der Technischen Universität Berlin, das bei diesem Wettbewerb antritt - und die Erwartungen sind hoch: In den vergangenen Jahren spielten ihre Vorgänger auf den vorderen Rängen mit.
Der unter anderem von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. organisierte Wettbewerb findet am 8. und 9. September in Mannheim statt. Ziel ist es, ein zufälliges Gewicht von bis zu 500 Gramm über eine ausgeloste Strecke zwischen zehn und zwanzig Metern zu transportieren. Die vorgegebene Strecke muss möglichst zentimetergenau zurückgelegt werden. Als Antriebquelle darf dabei ausschließlich eine (bio-)chemische Reaktion genutzt werden. Fernsteuerungen und Zeitgeber sind verboten, das Auto muss selbstständig zum Stillstand kommen. Ihre Konzepte müssen die Studierenden außerdem durch Poster und Vortrag, die ebenfalls bewertet werden, einem (Fach-) Publikum präsentieren.
Zwar sind in diesem Jahr Elektromotoren verboten, doch ist der Ausstoß von geringen Mengen bestimmter Gase wie Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Wasser- und Stickstoff, erlaubt. Diese Neuregelungen hielten die Veranstalter nach der Dominanz elektrochemisch angetriebener "ChemCars" in den letzten Jahren notwendig.
Wie bei einer Brausetablette
Die Teilnehmer aus der TU Berlin kommen aus der Verfahrenstechnik, dem Wirtschaftsingenieurwesen und der Chemie. "AuTU" haben sie ihr Fahrzeug genannt, mit dem sie voller Ehrgeiz und Engagement an den Start gehen. Es fährt mit einem Hubkolbenmotor, der durch Kohlenstoffdioxid angetrieben wird. Dieses wird bei der Zersetzung von Natriumhydrogencar-bonat durch Salzsäure erzeugt. Die Reaktion ist vergleichbar mit dem Auflösen einer Brausetablette. Das Gas, das in drei Messingzylinder mit einem Gesamthubraum von 7,2 Kubikzentimeter geleitet wird, erzeugt einen Druck von etwa zwei Bar. Die Kolben sind mit einer Kurbelwelle verbunden, die über eine Untersetzung die Räder antreibt.
Die Endkonstruktion des Autos, an dem die Studierenden bereits seit Februar tüfteln, befindet sich ein paar Tage vor dem entscheidenden Wettbewerb in der heißen Phase. Vor allem werden noch Versuche durchgeführt, um genau die Menge an Chemikalien berechnen zu können, die das Auto für bestimmte, festgelegte Strecken verbraucht.
Mit dem Wettbewerb sammeln Studierende praktische Erfahrungen bei der Umsetzung einer Idee. Außerdem lernen viele zum ersten Mal die interdisziplinäre Arbeit im Team kennen, die heute in Wissenschaft und Wirtschaft unabdingbar ist, um ein vielfältiges Aufgabenspektrum zu bewältigen.
Das Autorennen der erfindungsreichen Studierenden mit ihren rollenden Kisten wird von den kreativen jungen Verfahrensingenieuren (kjVI), der VDI-GVC Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen und der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. organisiert. Es findet während der ProcessNet-Jahrestagung 2009 am 8. und 9. September in Mannheim statt.
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Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraume, Institut für Prozess- und Verfahrenstechnik der TU Berlin, Tel.: 030/314-23701, E-Mail: matthias.kraume@tu-berlin.de
Prof. Dr. Reinhard Schomäcker, Institut für Chemie der TU Berlin, Tel.: 030/314-24973, E-Mail: schomaecker@tu-berlin.de
Für das ChemCar-Team: Matthias Musch, E-Mail: unya@gmx.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Elektrotechnik, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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