Internationale Tagung der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und Eisenberg (4.-6.9.)
Jena (03.09.09) Wenn sich am Sonntag (6. September) der Geburtstag von Bruno Bauer zum 200. Mal jährt, werden wohl die wenigsten Bürger Eisenbergs seiner gedenken. Der Philosoph und Theologe wurde 1809 in Eisenberg geboren und zählt zu den "von der Philosophiegeschichtsschreibung eher stiefmütterlich behandelten Hegelschülern", bedauert Prof. Dr. Tilman Reitz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Selbst Philosophen kennen heute kaum noch mehr als seinen Namen", so der Junior-Professor für Wissenssoziologie weiter. Dabei war Bruno Bauer einst führender Kopf der Gruppe der "Junghegelianer" - einer Gruppe Intellektueller, die in radikal-kritischer Auseinandersetzung mit der Philosophie Hegels die deutsche Märzrevolution 1948/49 mit vorbereitete.
Aus Anlass seines 200. Geburtstages wollen Theologen, Philosophen, Juristen und Soziologen in den kommenden drei Tagen an der Universität Jena dem Wirken Bruno Bauers nachgehen. "Wir erwarten 35 Teilnehmer aus 8 Ländern", sagt Prof. Dr. Klaus-Michael Kodalle, emeritierter Professor der Jenaer Universität und Tagungsorganisator. Die interdisziplinäre Tagung "Bruno Bauer (1809-1882) - Ein ,Partisan des Weltgeistes'?" wird sich u. a. dem Verhältnis Bauers zur Gruppe der "Junghegelianer" widmen, zu der auch Feuerbach und Marx gehörten. "Hier gibt es viel aufzuarbeiten", macht Prof. Kodalle deutlich. "Man könnte den Eindruck gewinnen, als hätte es nach der Blütezeit des ,Deutschen Idealismus' und vor Nietzsche nur zwei Denker von Rang gegeben: Kierkegaard und Marx." Doch die äußerst lebhaften Debatten zwischen 1830 und 1850 verdienten gleichfalls Aufmerksamkeit, so der Jenaer Philosoph.
Die Teilnehmer der Tagung, die neben Jena auch in Bauers Geburtsort Eisenberg stattfindet, wollen sich Bauers Tätigkeit in ihrer ganzen Bandbreite widmen: von seiner theologischen und religionskritischen Frühphase bis zu seiner konservativen Spätzeit nach 1848, von seiner hegelianischen Begriffsarbeit bis zu seinem publizistischen Engagement.
Die Tagung wird von der Gerda Henkel Stiftung gefördert.
Kontakt:
Prof. Dr. Tilman Reitz
Forschungszentrum Aufklärung der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bachstraße 18k
07743 Jena
Tel.: 03641 944988
E-Mail: TilmanReitz[at]aol.com
Prof. em. Dr. Klaus-Michael Kodalle
Institut für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 12a
07743 Jena
Tel.: 03641 944120
E-Mail: klaus-michael.kodalle[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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