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24.04.2001 14:15

Zum Tag des Baumes steht heute die Esche im Blickfeld

Heike Sommer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Erhaltung intakter Auenwälder fördert die Eschen

    Bonn, 24. April 2000: In diesem Jahr steht die Gemeine Esche oder einfach nur Esche (Fraxinus excelsior L.) im Blickpunkt. Das deutsche Kuratorium "Baum des Jahres", dem fast alle Naturschutzverbände und eine Reihe unabhängiger Persönlichkeiten angehören, hat sie für 2001 ausgewählt. Die besondere Bedeutung der Esche für den Naturschutz liegt in ihrer weiten Verbreitung und dem Bestandsaufbau von artenreichen Auen-und Schluchtwäldern sowie von krautreichen Edellaubholz-Mischwäldern sowohl auf tiefgründigen wie auf Hangschuttstandorten. Mit ihrer lichtdurchlässigen Baumkrone und der leicht zersetzlichen Laubstreu fördert sie in Waldbeständen das Bodenleben und damit das Wachstum insgesamt. Unter ihrem Schirm gedeihen viele anspruchsvolle Waldbodenpflanzen wie Aronstab, Bingelkraut, Schlüsselblume, Gelbes Buschwindröschen und Lerchensporn. Durch Erhaltung und Wiederherstellung noch überfluteter intakter Auenwälder sowie sonstiger artenreicher Laubmischwälder, kleinflächiger Schluchtwälder und Hangschuttwälder kann die Esche in ihrem Fortbestand langfristig wirkungsvoll gefördert werden. "Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Esche für eine Reihe von Tierarten wie spezielle Falter, Borkenkäfer, Bast- oder Rüsselkäfer," sagte Prof. Dr. Hartmut Vogtmann zur Wahl. Erstmals wurde übrigens der Tag des Baumes am 25. April 1951 von der UNO proklamiert.

    Hintergrundinformationen zur Esche:
    Die Esche zählt zu den besonders hochwüchsigen einheimischen Laubbäumen. Sie kann bis zu 40m hoch werden und ein Alter von 200 bis 300 Jahren erreichen. Sie bevorzugt gut durchlüftete, basenreiche Böden, die tiefgründig und gut wasserversorgt sein sollen, wächst andererseits aber auch auf trockenen und warmen Kalksteinböden. Ihre in großer Zahl produzierten Früchte sind Flügelnüsse, die vom Wind bis über 100m weit vom Mutterbaum weggetragen werden können. Durch ihre enorme Verjüngungsfreudigkeit und Schnellwüchsigkeit in jungen Jahren kann sie sich gegenüber Konkurrenten gut durchsetzen.
    Obwohl weit verbreitet, ist die Esche vielen kein Begriff. Sie ist zwar in vielen Laubwäldern beigemischt, bildet aber nur selten größerflächige Reinbestände aus. Schwerpunkte ihres Vorkommens liegen an Ufern oder in Auen von Bächen und Flüssen, in durchrieselten Schluchten oder an quelligen Waldhängen, und sie ist regelmäßig vertreten in artenreichen Edellaubholz-Mischwäldern. Ihre ökologische Amplitude reicht vom Quellsumpf ("Wasser-Esche") bis hin zum trocken-warmen Kalkhang ("Kalk-Esche") und vom Tiefland bis ins Gebirge. Außer im Wald kann die Esche auch als freistehender Parkbaum, als Solitärbaum oder als Straßenbaum gerade in Niederungsgebieten, aber auch bis in montane Lagen regional ein bestimmendes Landschaftselement sein.
    In der Mythologie, wie in der "Edda" überliefert, wird die Esche als der berühmte Weltenbaum "Yggdrasil" dargestellt, der Achse und Stütze der Weltordnung bildet und Götterstadt, Riesenland und Unterwelt verbindet. In früheren Zeiten wurden die jungen Laubtriebe der Eschen regelmäßig geschnitten ("geschneitelt") und als Viehfutter genutzt. Das elastische, aber feste Eschenholz fand vielseitige Anwendung zur Herstellung von Speeren, Rädern, Schindeln und in neuerer Zeit für Parkett, Möbel, Wand- und Deckenverkleidungen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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