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15.09.2009 14:30

Interdisziplinäre Kompetenz in der Behandlung von Lungenerkrankungen

Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

    Tumorzentrum gegründet - Thoraxchirurgie im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, erweitert

    Um Patienten mit Lungenerkrankungen die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, haben das Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) NRW, Bad Oeynhausen (Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum) und das Krankenhaus Bad Oeynhausen gemeinsam mit dem Klinikum Herford und der onkologischen Gemeinschaftspraxis Bad Oeynhausen, Dr. Peter Harms und Dr. Hildegund Behr, ein Tumorzentrum gegründet, das Patienten über die Region hinaus fachärztlich versorgt.

    Auf Initiative von Prof. Dr. Jan Gummert, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ, und Dr. Jost Niedermeyer, Chefarzt der Medizinischen Klinik I , kümmert sich ab sofort ein Expertenteam aus Thoraxchirurgen, Pneumologen, Onkologen, Radiologen, Nuklearmedizinern und Strahlentherapeuten gemeinsam um Patienten mit bösartigen Lungenerkrankungen. Ziele sind eine schnelle Diagnostik, die Vermeidung von Doppeluntersuchungen sowie ein individuell abgestimmtes Therapieangebot, das sich an den nationalen und internationalen Leitlinien orientiert.

    Entscheidend für den Krankheitsverlauf bösartiger Tumoren ist deren frühzeitige Diagnostik. Atembeschwerden und Lungenveränderungen zeigen sich meist zuerst auf Röntgenaufnahmen. Die niedergelassenen Ärzte arbeiten mit der Abteilung für Lungenerkrankungen des Krankenhauses Bad Oeynhausen, Mühlenkreiskliniken, unter der Leitung von Dr. Jost Niedermeyer, eng zusammen. In der Klinik stehen ein modernes Lungenfunktionslabor, schonende Endoskopieverfahren, Ultraschall- und Röntgenverfahren zur Verfügung. Diese detaillierte Diagnostik trägt dazu bei, das Operationsrisiko erheblich zu senken und ein individuelles Therapiekonzept für den einzelnen Patienten zu erarbeiten.

    Im Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung des Herz- und Diabeteszentrums NRW stehen ein Positronen-Emissions-Tomograph (PET) und moderne medizintechnische Großgeräte zur Tumordiagnostik zur Verfügung. "Die PET-Untersuchungsmethode ist ein bewährtes Verfahren bei der Früherkennung von Tumorerkrankungen, der Therapieplanung und der medizinischen Grundlagenforschung," erläutert Institutsdirektor Prof. Dr. Wolfgang Burchert. "Bei geringer Strahlenbelastung lassen sich Stoffwechselvorgänge von Lungentumoren erfassen, die bei unserer gemeinsamen Therapie-Entscheidung und auch bei der Nachsorge eine wichtige Rolle spielen."

    Nach Abschluss der Untersuchungen treffen sich alle beteiligten Experten regelmäßig im Herz- und Diabeteszentrum, um gemeinsame Behandlungspfade festzulegen. So wird sichergestellt, dass trotz unterschiedlicher Therapien (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) der Patient immer auf einen über seinen individuellen Krankheitsverlauf gut informierten Arzt trifft.

    Im Frühstadium des Lungenkrebses bietet die Operation die besten Heilungschancen. Die Thoraxchirurgie unter der Leitung von Oberarzt Dr. André Renner wird gemeinsam mit den Oberärzten Dr. Bert Hansky und Dr. Jochen Börgermann im Herz- und Diabeteszentrum NRW vertreten. In spezialisierten Operationssälen für Herz-und Thoraxchirurgie stehen mittels Videoassistenz und modernster Laser-und Ultraschalltechnologie alle Möglichkeiten für das gesamte Spektrum thorakaler Eingriffe auch bei komplexen Lungenerkrankungen bis hin zur Lungen- und Herz-Lungentransplantation zur Verfügung.

    In Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung, dem Tumorgewebetyp und den Begleiterkrankungen ist eine Operation jedoch nicht für alle Patienten die bestmögliche Behandlungsoption. "Den Patienten in unserer Praxis empfehlen wir neben einer sicheren Diagnose ihrer Erkrankung eine daran anschließende angemessene Therapie, die ein mögliches chirurgisches Eingreifen ebenso wie eine alleinige oder begleitende Chemotherapie berücksichtigt," bestätigt Dr. Hildegund Behr von der Onkologischen Gemeinschaftspraxis Bad Oeynhausen.

    Das Klinikum Herford arbeitet seit Jahren eng mit dem HDZ zusammen, auch in dem Bereich der Thoraxchirurgie.
    "Durch schonende Operationstechniken, individuelle Bestrahlungsplanung und zielgenaue Strahlenbehandlung haben sich die Heilungschancen von Tumorerkrankungen deutlich verbessert," bestätigt Dr. Gabriele Reinartz, Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie am Klinikum Herford. Mit modernen strahlentherapeutischen Methoden versorgt ihre Klinik sowohl Patienten mit bösartigen Tumoren als auch mit speziellen gutartigen Erkrankungen. Zur Ausstattung zählen modernste medizintechnische Geräte sowie ein Computersystem zur dreidimensionalen Bestrahlungsplanung. "Unser oberstes Ziel ist es, das gesunde, umgebende Gewebe weitgehend zu schonen," so Reinartz.

    Wissenschaftliche Begleitung

    "Die komplexen Krankheitsbilder von Erkrankungen im Brustraum machen ein Zusammenspiel aller beteiligten Spezialisten unumgänglich," betont Prof. Gummert, der das Tumorzentrum mit Sitz in Bad Oeynhausen ins Leben gerufen hat. "Die beste Behandlung besteht dabei oft in der wohldosierten Kombination von OP, Strahlentherapie und medikamentöser Therapie. Wissenschaftliche Begleitung finden unsere interdisziplinären Behandlungspfade durch die Ruhr-Universität Bochum"


    Weitere Informationen:

    http://www.hdz-nrw.de
    http://www.zkim.de
    http://www.klinikum-kreis-herford.de
    http://www.patienten-heimversorgung.de/vorort/badoeynhausen/praxisseite/index.ht...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

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