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25.04.2001 17:16

Balkan-Rundtisch - Künstler und Wissenschaftler im Gespräch

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Ende vergangenen Jahres fand das erste Gespräch des Balkan-Rundtisches in Berlin statt. Vom 10. bis zum 12. Dezember 2000 trafen sich auf Einladung des Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Dieter Simon, und des Präsidenten der Akademie der Künste, György Konrád, Wissenschaftler, Schriftsteller und Publizisten, um nach dem Ende des Milosevic-Regimes über die geistige, politische und wirtschaftliche Situation in Südosteuropa im europäischen Zusammenhang zu diskutieren. Nach den Jahren furchtbarer Kriege und ethnischer Konflikte, die Haß und Intoleranz zwischen den Völkern schürten, gelang hier in Berlin einer der ersten freien Dialoge: Intellektuelle verschiedener Nationalitäten, Religionen und Weltanschauungen diskutierten ohne die Einflußnahmen und Indoktrinationen von politischen Parteiungen über die Chancen für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft und für ein friedliches Miteinander.

    Die Teilnehmer und Gastgeber einigten sich, den Balkan-Rundtisch fortzuführen. Durch seine Institutionalisierung werden Intellektuelle regelmäßig zusammenkommen, um Probleme mit Sachverstand zu formulieren und Lösungswege mit Phantasie und kritischem Urteilsvermögen vorzuschlagen und zu prüfen. In Berlin kam man überein, bei den nächsten Rundtischen Fragen der Bildungs- und Verfassungsreform, der Vergangen-heitsaufarbeitung, der Wirtschaftsentwicklung und des Aufbaus zivilgesellschaftlicher Strukturen - sowohl in ihrer geschichtlichen und philosophischen Dimension wie von ihrer pragmatischen Seite her - zu erörtern. Der Balkan-Rundtisch wird aus einem festen Kreis von Wissenschaftlern, Künstlern und Publizisten bestehen, die weitere Experten in ihr Gespräch einbeziehen. Intellektuelle aus Südosteuropa und anderen europäischen Ländern werden über Maßnahmen für eine tätige Hilfe in dieser ins Abseits geratenen Region beraten: für die Arbeitsfähigkeit und Entwicklung der Schulen, Universitäten und Akademien, für die Förderung von Verlagen, des Übersetzungswesens und überregionaler Publikationsprojekte, der Verfassungs- und Justiz-Reformen.

    Die nächsten Treffen finden am 26. und 27. April 2001 in der Central European University Budapest und vom 4. bis zum 6. Mai 2001 im Multicultural Centre Novi Sad über die Rolle der Intellektuellen im Kontext der Balkan-Region und über Mehrheiten und Minderheiten in multiethnischen Regionen statt. Noch in diesem Jahr sind weitere Rundtische in Sofia und in Bukarest geplant. Zu den Teilnehmern in Budapest und Novi Sad gehören Halil Berktay, Istanbul / Flora Brovina, Pristina / Ahmet Buric, Sarajevo / Terry Carlbom, Internationaler P.E.N., London / Beqe Cufaj, Pristina / Filip David, Belgrad / Yehuda Elkana, Budapest / Alexander Ivkovac, Novi Sad / Drago Jancar, Ljubljana / Miljenko Jergovic, Zagreb,Sarajevo / Alexander Kiossev, Sofia / Pschalis Kitromilides, Athen / György Konrád, Budapest,Berlin / Ivan Krastev, Sofia / Fatos Lubonja, Tirana / Mircea Mihaies, Timisoara / Vintila Mihailescu, Bukarest / H.R. Patapievici, Bukarest / Milorad Popovic, Podgorica / Laszlo Rajk, Budapest/ Vesna Rakic-Vodinelic, Belgrad / Edi Rama, Tirana / Gjermano Senjanovic, Split / Slobodan Snajder, Zagreb / Mile Stojic, Sarajevo / Dragan Velikic, Belgrad.

    Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und die Akademie der Künste unterstützen den Balkan-Rundtisch inhaltlich, organisatorisch und finanziell. Veranstalter sind außerdem die Central European University Budapest, das Open Society Institute Novi Sad, die Union der Wissenschaftler in Bulgarien und das New Europe College Bukarest. Die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz unterstützt das Vorhaben mit Mitteln des Auswärtigen Amtes im Rahmen des Stabilitätspaktes für Süd-Ost-Europa.

    Informationen:
    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Geschäftsstelle der Balkaninitiative der Berliner und Brandenburger Wissenschaft; Dr. Ulrike Peter, Dr. Karin Elisabeth Becker, Tel: 030/20 370 644, balkan-initiative@bbaw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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