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27.04.2001 14:02

Hochschule reagiert auf Bericht der AG Wissenschaftsstruktur

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    Am 26. April stellte die vom Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt eingesetzte AG Wissenschaftsstruktur ihren Bericht der Öffentlichkeit vor. Der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Dr. Andreas Geiger, reagierte darauf mit der folgenden Erklärung:

    Der Bericht der AG greift erfreulicherweise einige Punkte auf, die die Anstrengungen der Hochschulen bestätigen. Allerdings gibt es für unsere Hochschule auch Grund zu Ergänzungen bzw. Korrekturen.

    1. Die hervorragenden Studienbedingungen an den Hochschulen müssen mit einem verbesserten Hochschulmarketing des Landes stärker auch in anderern Bundesländern bekannt gemacht werden.
    Die Vorteile liegen auf der Hand: kürzere Studiendauer, ausgezeichnetes Betreuungsverhältnis, hochmoderne Ausstattung und geringere Lebenshaltungskosten für Studierende. Mit diesen Vorzügen sollte auch das Land offensiver umgehen.

    2. Der Stellenwert der Fachhochschulen sollte erhöht werden.
    Ein verstärkter Ausbau der Fachhochschulen mit ihren praxisnahen Studiengängen und der kürzeren Regelstudienzeit kommt sowohl vielen Studienbewerbern wie auch den künftigen Arbeitgebern entgegen.

    3. Der Hochschule Magdeburg-Stendal wird im Bericht eine zu "traditionelle Ausrichtung" attestiert und eine externe Evaluierung empfohlen.
    Diesem pauschalen Urteil kann sich die Hochschule nicht anschließen. Einige Studiengänge haben zwar traditionelle Bezeichnungen aber die Studieninhalte sind durchaus innovativ. Hier lohnt eben auch ein Blick in die "Verpackung". Ein Beispiel von vielen: hinter dem Studiengang Elektrotechnik "verbirgt" sich u. a. auch der erste Professor für regenerative Energien, den es in Deutschland gab. Aber auch Studiengänge wie Gebärdensprachdolmetschen oder Statistik sind nur an wenigen Standorten in der Bundesrepublik zu finden.
    Anhand dieser und anderer Feststellungen ist auch erkennbar, dass die einzelnen Teile des Berichts nicht aus einer Feder stammen. Damit ist eine direkte Vergleichbarkeit der Ergebnisse für die einzelnen Hochschulen kaum möglich.

    4. Der Erhalt des Standortes Stendal wird durch die AG Wissenschaftsstruktur zur Disposition gestellt.
    Es ist verwunderlich, dass die AG Wissenschaftsstruktur eine Empfehlung von solcher Tragweite gibt, ohne Stendal besucht zu haben. Unabhängig davon gilt aber, dass der lange Entscheidungsprozess des Landes bezüglich des endgültigen Status von Stendal die Entwicklung keinesfalls gefördert hat. Zudem gab es in der Vergangenheit sicherlich auch einige konzeptionelle Fehlentwicklungen. Dies alles hat das Einbeziehen des Standortes in die Gesamtentwicklung der Hochschule erschwert. Eine Schließung wäre allerdings die falsche Konsequenz. Der Hochschulstandort ist aus regional- und strukturpolitischen Gründen erforderlich. Darüber hinaus werden die bisher angebotenen Studiengänge (Rehabilitationspsychologie und Betriebswirtschaft) sehr gut angenommen, was sich zum Beispiel in der ungewöhnlich großen Zahl von Studierenden aus anderen Bundesländern zeigt.
    Die Hochschule erwartet daher jetzt ein klares Bekenntnis der Landesregierung zum Standort Stendal, das auch finanziell entsprechend untersetzt sein muss. Die Hochschule wird das Ihrige tun, um die sicherlich notwendige Überarbeitung der Entwicklungskonzepte in enger Abstimmung mit dem Magdeburger Standort vorzunehmen.

    Mit der Veröffentlichung kritischer Berichte besteht immer die Gefahr, einen guten Standort schlechtzureden. Die hohen Bewerberzahlen und die guten Chancen der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sprechen eine andere Sprache. An der Hochschule Magdeburg-Stendal werden die Empfehlungen trotzdem einer detaillierten, ernsthaften Prüfung unterzogen. Verbesserungen sind selbstverständlich an den beiden Standorten der Hochschule Magdeburg-Stendal möglich. Zur Einleitung dieses Prozesses wird eine hochschulinterne Arbeitsgruppe eingerichtet werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.mk.sachsen-anhalt.de/min/service/service.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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