Universität nimmt Stellung zum Entwurf der Rechtsverordnung
Die Universität Bonn hat gegenüber dem Landesministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) formal Stellung zu dem Anfang April veröffentlichten Entwurf einer Rechtsverordnung genommen, mit der auf Empfehlung eines Expertenrats einige Studiengänge und auch die Lehrerausbildung an der Universität Bonn eingestellt werden sollen. Das Ende der bisherigen Lehrerausbildung ist mit einer "Experimentierklausel" verbunden, die der Bonner Universität eine einjährige Frist zur Einrichtung neuer, konsekutiver Lehramtsstudiengänge einräumt. In ihrem Schreiben bezweifelt die Universitätsleitung die in der Begründung des Verordnungsentwurfs erhobene Behauptung, die Aufhebung bestimmter Studienangebote sei auf Grundlage "fachwissenschaftsbezogener Erwägungen" erfolgt. Vielmehr schienen strukturpolitische Gesichtspunkte maßgeblich gewesen zu sein.
Die Begründung, die der Verordnungsentwurf für eine Einstellung der Lehrerausbildung liefert, ist nach Ansicht der Universität Bonn außerordentlich unbefriedigend. Insbesondere bleibe im Dunkeln, was unter den im Entwurf für eine Umstrukturierung der Lehrerausbildung geforderten "erheblichen Ressourcen" für die Fachdidaktik zu verstehen sei. Denn das Ministerium hat noch immer nicht die Rahmenbedingungen genannt, unter denen es sein Angebot zur Einführung umstrukturierter, konsekutiver Lehramtsstudiengänge gemacht hat. Darum kann die Bonner Universität noch nicht zu diesem Angebot Stellung nehmen.
Die Universität Bonn erklärt weiterhin, sie sei nicht mit der Aufhebung des Bonner Magisterhaupt- und -nebenfachs Soziologie einverstanden. Weder die Philosophische Fakultät noch die Universität hätten gegenüber dem Expertenrat eine Einstellung thematisiert oder sich gar damit abgefunden. Vielmehr müsse die Soziologie als Grundlagendisziplin und wegen ihrer engen Verzahnung mit andere Studiengängen der Fakultät uneingeschränkt fortgesetzt werden. In diesem Zusammenhang weist die Universität auch darauf hin, dass ihr Studiengang Soziologie trotz erheblicher Überlast mit einer durchschnittlichen Studiendauer von 8,7 Semestern vorbildlich in Deutschland sei.
Außerdem hat das Bonner Rektorat in seiner Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Meinung des Ministeriums, von der Aufhebung von Studiengängen betroffene Wissen-schaftler könnten sich "an einem anderen Ort" weiterhin betätigen, im Konflikt mit den im "Qualitätspakt" gemachten Zusagen hinsichtlich eines Mindestmaßes an Planungssicherheit stehe.
Die geplante Verlegung des Magisterstudiengangs Alterssport an die Deutsche Sporthochschule in Köln verbindet das Wissenschaftsministerium mit der Forderung, auch die nötigen Stellen zu transferieren. Die Bonner Universität besteht darauf, dass eine Verlagerung von Personalressourcen auf das Stellenkontingent angerechnet werden muss, das die Universität im Rahmen des "Qualitätspaktes" abzugeben hat.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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