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30.04.2001 16:16

Wissenschaftler analysierten bei Essener Tagung Situation des Kinder- und Jugendsports in Deutschlan

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    116/2001
    27. April 2001

    Für 84 v. H. aller Kinder und Jugendlichen ist Sport die liebste Freizeitbeschäfti-gung. 63 v. H. Prozent bezeichnen Sport sogar als ihr Lieblingsfach in der Schule. Trotzdem haben Sportmediziner wie Professor Klaus Völker von der Universität Münster festgestellt, dass heute jedes zweite Kind Schwächen in seiner körperli-chen Entwicklung oder in der Bewegungskoordination hat. Jedes fünfte Kind bedürfe gar einer individuellen bewegungstherapeutischen Behandlung.

    Völker ist einer von mehr als 30 Fachleuten aus Hochschulen, außeruniversitären wissenschaftlichen Forschungsgruppen und Sportverbänden, die heute (Freitag, 27. April) in Essen an einer Expertentagung über Kinder- und Jugendsport in Deutschland teilnahmen. Es war, wie Tagungsleiter Professor Werner Schmidt von der Universität Essen betont, eine Tagung zum Thema Kinder- und Jugend-sport, zu der erstmalig in Deutschland Experten aus vielen unterschiedlichen Fachgebieten zusammenkamen. Die Initiative hierzu ging von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung aus, die im Rahmen ihrer Tätigkeit seit vielen Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf die Jugendförderung legt.

    Die Bedeutung des Sports für die körperliche und soziale Entwicklung von Kin-dern und Jugendlichen wird in der öffentlichen Diskussion immer wieder hervor-gehoben. In ihren Beiträgen machten die Tagungsteilnehmer jedoch deutlich, dass es Kinder und Jugendliche angesichts der Technisierung ihrer Umwelt und weit-reichender soziologischer Veränderungen unserer Gesellschaft noch nie so schwer hatten wie heute, sich durch Spiel und Sport körperlich und seelisch zu entwi-ckeln. In den Vorträgen über Kinder- und Jugendsport in allen Altersstufen, über die besondere Situation in den neuen Bundesländern, über Vereinssport und in-formelles Sporttreiben, über soziale Ungleichgewichte, die speziellen Bedürfnisse von Migrantenkindern oder Mädchen aller Altersstufen zeigte sich, dass Sportwis-senschaftler, Soziologen, Pädagogen und Verbände zwar über umfassendes Spezi-alwissen zu vielfältigen Aspekten des Kinder- und Jugendsports verfügen, diese aber nicht zu einer aussagekräftigen Gesamtanalyse zusammengefasst sind.

    Aus der Sicht von Sport- und Erziehungswissenschaftlern, Psychologen und auch Sportorganisationen sei es eine dringend notwendige Aufgabe, betonte der Sport-pädagoge Werner Schmidt in seinem Resümee der Tagung, bestehende Defizite im Sport- und Entwicklungsangebot zu ermitteln und die Effekte des Sports im Kin-der- und Jugendalter auszuleuchten. Ziel müsse ein regelmäßig und bundesweit erarbeiteter Kinder- und Jugendsport-Bericht sein, der für alle Interessierten ne-ben der wissenschaftlichen Analyse auch Handlungsanweisungen für die prakti-sche Erziehungsarbeit gebe.

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85
    Weitere Informationen: Prof. Dr. Werner Schmidt, Telefon (02 01) 1 83 - 72 28


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Sportwissenschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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