Innovatives Roboter-System zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen erstmals in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg eingesetzt
Als eine der ersten Kliniken in Deutschland hat die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg ein Roboter-gestütztes System in Betrieb genommen, das Herzrhythmusstörungen in vielen Fällen dauerhaft heilen kann. Der erste Patient mit Vorhofflimmern wurde Ende Juli 2009 erfolgreich mit der innovativen Technik behandelt. Seitdem ist das neue Roboter-System im Routinebetrieb im Einsatz.
Der sehr präzise Eingriff mit geringer Strahlenbelastung vermag diejenigen Bereiche im Herz zu zerstören, die immer wieder unkontrollierte Kontraktionen des Herzmuskels ("Herzstolpern") auslösen. Dabei sitzt der Arzt an einer Konsole, steuert den in das Herz eingeführten Katheter mit einer 3-D-Computer-Mouse und verödet das Herzgewebe mit Hochfrequenzstrom ("Katheter-Ablation").
Auch schwer zugängliche Herzregionen erreichbar
Mit diesem System (Sensei(TM) von Hansen Medical, USA) ist es dem Arzt erstmals möglich, auch schwer zugängliche Regionen des Herzens zu erreichen. Der Gewebekontakt wird stets über einen speziellen Sensor überwacht. Das dreidimensionale computergestützte Verfahren zur Lokalisationsdiagnostik macht den Eingriff praktisch unabhängig vom Röntgen. Damit kann die Strahlenbelastung für Patient und Arzt erheblich reduziert werden. Die Behandlung dauert insgesamt mehrere Stunden; eine Vollnarkose ist nicht nötig.
"Von diesem neuen Roboter-System erhoffen wir uns weitere große Fortschritte und ein hohes Maß an Präzision in der Behandlung der Patienten mit Vorhofflimmern", sagt Professor Dr. Rüdiger Becker, der zusammen mit seinen Kollegen von der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, die neue Technik erforscht und anwendet (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. H. A. Katus).
20 Prozent aller Schlaganfälle durch Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist besonders bei älteren Menschen eine häufige Rhythmusstörung des Herzens. In Deutschland sind rund eine Million betroffen. Typisches Zeichen ist ein unregelmäßiger Puls ("Stolperherz"). Viele Patienten leiden an Symptomen wie Herzstolpern, Herzrasen, Atemnot und Angst.
Oft bleibt das Flimmern aber auch völlig unbemerkt. Vorhofflimmern ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann aber gefährliche Folgen haben. Manche Patienten mit Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. So sind ca. 20 Prozent aller Schlaganfälle Folge von Vorhofflimmern. Behandelt werden diese Patienten in erster Linie mit Medikamenten, die den Herzrhythmus stabilisieren sollen und das Blut vor starker Gerinnung bewahren. Wenn diese nicht mehr helfen oder zu starke Nebenwirkungen haben, kommt eine Katheter-Therapie in Frage.
Weitere Informationen über die Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Innere-Medizin-III-Kardiologie-Angiologie-und-Pneumologie.106654.0.html
Ansprechpartner:
Professor Dr. Rüdiger Becker und Dr. Frederik Voss
Oberärzte
Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie
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Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 500.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. (Stand 12/2008)
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Bei Rückfragen von Journalisten:
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Professor Dr. Rüdiger Becker, Oberarzt in der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Professor Dr. Rüdiger Becker, Oberarzt in der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der ...
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