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04.05.2001 10:37

"Um etwas zu erreichen, braucht man doch Kraft?"

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    "Am Anfang habe ich gedacht, Clausthal halte ich nicht aus. Mir war es hier zu ruhig. Aber jetzt merke ich, die Ruhe hat was", erzählt Ewgeniy Stoliar aus Minsk. Früher spielte er klassische Gitarre. Nicolo Paganini, Johann Sebastian Bach und die russischen Meister. "Jetzt steht mein Studienwunsch im Vordergrund. In Deutschland will ich Informationstechnik studieren. Die Geheimnisse in den Kisten begreifen", sagt er mit einen Blick auf den Computer. Seit acht Monaten lernt er deutsch. Für das Sommersemester hat er sich neben seinem Deutschkurs einen Programmier- und einen Englischkurs vorgenommen. In seiner Freizeit spielt er Basketball und trainiert im Kraftraum der Uni. Nächstes Etappenziel, die Aufnahmeprüfung des Studienkollegs bestehen.

    In Hannover müssen Deutsch- und Mathematikkenntnisse nachgewiesen werden, in Kassel nur Deutschkenntnisse. Ewgeniy Stoliar will an beiden Prüfungen teilnehmen. Beide zu bestehen ist sein Ehrgeiz. "Dann will ich entscheiden, wo ich hingehe."

    Wie kam er nach Deutschland? Seine Mutter heiratete einen Deutschen und lebt heute in Kassel. 1997 besuchte er mit ihr Deutschland zum ersten Mal. Als seine Mutter übersiedelte, blieb er für das erste Studienjahr in Minsk zurück und wohnte mit seinem "besten Kumpel" zusammen. Am Wochenende reiste er in seine Heimatstadt Baranowitschi zur Großmutter. "An meiner Zimmertür hatte ich einen Schalter installiert, der ein Relais betätigte. Wenn die Tür aufging, sprang der Cassettenrecorder an, Großmutter, das ist verbotenes Territorium! Das hat mir mein Onkel beigebracht. Er versteht soviel von Technik, er könnte sich fast einen Fernseher selbst bauen", erzählt Ewgenij.

    Die Informationstechnik wird die Welt verändern, glaubt Ewgenij Stoliar. Roboter werden uns die Hausarbeit abnehmen. "Immer, wenn die Menschen zu faul waren, etwas selbst zu tun, haben sie etwas erfunden. Ein Roboter kann uns abhängig machen, also, da müssen wir schon aufpassen. "

    Wie wird sich Weißrußland entwickeln? "Es gibt fast keine technische Produktion. Weißrußland ist ein Agrarland, baut nur Fernseher und Traktoren. Die Probleme werden größer. Fortschritt gibt es nur mit Technik. Bei uns haben die Professoren das Problem, etwas zu essen zu bekommen. Da können sie nicht über technische Probleme nachdenken. Manch ein Professor arbeitet zusätzlich als Arbeiter."

    STICHWORT: WEISSRUSSLAND - "BELARUS"

    Slawische Stämme besiedeln Weißrußland zwischen dem 6. - 8. Jhdt. n. Chr. Im 9. Jhdt. gerät der Landstrich unter die Herrschaft des Kiewer Reiches. Die "Goldene Horde" der Mongolen verwüstet weißrussische Siedlungen (1240) und zwingt die weißrussischen Bauern in Abhängigkeit. Nach dem Rückzug der Mongolen saugt das Großfürstentum Litauen Weißrußland auf. Die litauischen Agrarreformen drückten die Bauern (1557) bis ins frühe 20. Jhdt. hinein in die Leibeigenschaft. Handel und Gewerbe lag in den Händen der polnischen Oberschicht und der Juden. Kosackenaufstände (1648-54) gegen die polnisch-litauische Fremdherrschaft scheiterten. Zarin Katharina II. (1762-96) zerstückelt Polen und unterwirft es russischer Vorherrschaft. Weißrußland wird Teil des Zarenreiches. 1,5 Millionen Menschen fliehen aus der Armut und emigrieren in den letzten fünfzig Jahren vor der Oktoberrevolution 1917. In den ersten Wahlen der unabhängigen Republik Weißrußland (1990) siegten die Kommunisten und verzögern marktwirtschaftliche Reformen. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko schließt das Parlament (1996) und schafft eine neue gesetzgebende Versammlung, von der die Opposition ausgeschlossen bleibt. Quelle: Britannica Online (http://www.britannica.com/eb/print?eu=118000)


    Weitere Informationen:

    http://www.britannica.com/eb/print?eu=118000


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    Auf in die eigene Zukunft: Einen Deutsch-, einen Programmier- und einen Englischkurs hat Ewgenij Stoliar sich für das Sommersemester vorgenommen.
    Auf in die eigene Zukunft: Einen Deutsch-, einen Programmier- und einen Englischkurs hat Ewgenij Sto ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Auf in die eigene Zukunft: Einen Deutsch-, einen Programmier- und einen Englischkurs hat Ewgenij Stoliar sich für das Sommersemester vorgenommen.


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