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09.10.2009 10:23

Antidepressiva können auch das Herzrisiko verringern

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und 20. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie, 8.-10. Oktober, Dresden

    Depressions-Patienten neigen stärker zu Verklumpungen der Blutplättchen als psychische gesunde Menschen. Bestimmte antidepressive Substanzen können auch die Plättchenfunktion verbessern, berichten Experten bei der Herbsttagung der Deutschen Kardiologengesellschaft in Dresden.

    Dresden, 9. Oktober 2009 - Bestimmte antidepressive Substanzen verhindern wirksam die Bildung von Verklumpungen der Blutplättchen und damit auch das Herzinfarkt-Risiko von Menschen mit Depression: Das zeigt eine Studie des Universitätsklinikums Bonn, die heute bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurde.

    Depressions-Patienten neigen zu einer stärkeren Verklumpung der Blutkörperchen als psychisch gesunde Menschen. Das könnte einer der Gründe dafür sein, warum bei Depressiven ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen beobachtet wird. Eine medikamentöse antidepressive Therapie kann nicht nur zu einer Verbesserung der psychischen Symptome, sondern auch zu einer Verringerung des Herzrisikos beitragen, berichten Kardiologen und Psychiater vom Universitätsklinikum Bonn. 91 Patienten mit einer diagnostizierten schweren Depression wurden zu Beginn einer Behandlung mit den antidepressiven Substanzen Escitalopram oder Nortriptylin und nach drei Monaten Therapie hinsichtlich der Auswirkung auf die Plättchenfunktion untersucht und mit gesunden Probanden verglichen.

    Das Ergebnis: Unter beiden antidepressiven Substanzen kam es nach drei Monaten zu einer deutlichen Verbesserung der Thrombozytenfunktion, also zu einer Reduktion der Verklumpungsgefahr. Die Werte fielen letztlich sogar günstiger aus als bei der gesunden Vergleichsgruppe. "Damit lässt sich das Herzinfarkt-Risiko in dieser Patientengruppe deutlich senken", so das Fazit der Bonner Wissenschaftler. "Das sollte bei der Auswahl von Antidepressiva, insbesondere für herzkranke Patienten, berücksichtigt werden."
    Quelle: Flöck et al, Association of antiplatelet effects of antidepressant treatment and psychiatric response: a randomized double-blind study with escitalopram and nortryptilin. Clin Res Cardiol 98 Suppl 2, Oktober 2009, Abstract V 59

    Kontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
    Prof. Dr. Eckart Fleck
    Christiane Limberg
    Tel.: 0211 / 600 692 - 61; E-Mail: limberg@dgk.org
    Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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