33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und 20. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie, 8.-10. Oktober, Dresden
Die Sterblichkeit bei Herzerkrankungen geht kontinuierlich zurück - das zeigen die Daten des aktuellen Herzberichts, der heute auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Dresden präsentiert wurde. Allerdings profitieren vom Trend zur besseren Herzgesundheit nicht alle Bewohner Deutschlands in gleicher Weise, es gibt bei der Herzinfarkt-Sterblichkeit erhebliche regionale Unterschiede.
Dresden, 9. Oktober 2009 - "Von einer gleichmäßigen Versorgungslandschaft für Herzkrankheiten kann in Deutschland nicht gesprochen werden", so Dr. Ernst Bruckenberger, Autor des jährlich erscheinenden Herzberichtes, der heute bei der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurde. "Im Herz-Länderranking, das die Verbreitung von Herzerkrankungen (Morbidität) vergleicht, schneiden Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein am besten ab, das Saarland, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern weisen die vergleichsweise ungünstigsten Werte auf."
Berliner sterben im Vergleich am seltensten an Herzinfarkt
Vergleichsweise gute Aussichten, nicht an einem Herzinfarkt zu versterben, haben die Berliner, Bremer und Schleswig-Holsteiner (mit 24,5, 37,3 bzw. 39,3 Todesfällen nach Herzinfarkt pro 100.000 Einwohner). Besonders hoch ist die Herzinfarktmortalität hingegen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg (103,1, 94,6 und 94,1 Todesfälle pro 100.000 Einwohner).
Auswertung auf Kreisebene: Am wenigsten Herzinfarkt-Tote in Flensburg, am meisten in Duisburg
Bis auf Kreisebene herunter rechnet der aktuelle Herzbericht regionale Unterschiede vor: Die niedrigsten Sterbeziffern aufgrund von Herzinfarkten gab es in Flensburg (72,2 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt) sowie Berlin (61,8 Prozent unter dem Bundesschnitt) und Neumünster (60,2 Prozent unter dem Bundesschnitt). Die größten Überschreitungen der bundesdurchschnittlichen Sterbeziffer aufgrund von Infarkten wiesen Duisburg (91,6 Prozent über dem Bundesschnitt) sowie die Landkreise Kulmbach (84,4 Prozent über dem Bundessschnitt) und Mittlerer Erzgebirgskreis (82,8 Prozent über dem Bundesschnitt) auf.
Versorgungsstruktur sagt nichts über die Sterblichkeit
Ein zwingender kausaler Zusammenhang zwischen einer bestimmten Angebots-, Leistungs- oder Vertragsstruktur und der Herzinfarkt-Sterblichkeit sei übrigens nicht nachweisbar, betont Dr. Bruckenberger: "Es sind Regionen mit einer überdurchschnittlichen Versorgungsstruktur und einer überdurchschnittlichen Infarktsterblichkeit genauso feststellbar wie auch umgekehrt."
Die Ursachen für die regionalen Unterschiede seien bisher nicht klar, betont auch DGK-Präsident Prof. Böhm: "Aufgrund fehlender Daten, die auch nicht leicht erhebbar sind, lassen sich ursächliche Zusammenhänge zwischen Sterblichkeit und Faktoren wie Versorgungslage, Notfallsystem, Risikoprofil oder Sozialstatus nicht belegen."
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Prof. Dr. Eckart Fleck
Christiane Limberg
Tel.: 0211 / 600 692 - 61; E-Mail: limberg@dgk.org
Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung
Kongress-Pressezentrum: mobil 0043-676-6356775
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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