Robert MacPherson vom Institute for Advanced Study Princeton ist der erste Heinz-Hopf-Preisträger. Der Mathematik-Professor erhält den mit 30'000 Schweizer Franken dotierten Preis für sein ungewöhnlich breites wissenschaftliches Werk. Die Preisverleihung findet anlässlich der Heinz-Hopf-Vorlesungen an der ETH Zürich statt.
Die ETH Zürich ehrt nächste Woche mit dem Heinz-Hopf-Preis und den gleich-namigen Vorlesungen zwei herausragende Mathematiker: den Preisträger Robert MacPherson und den 1971 verstorbenen Heinz Hopf, in dessen Namen der Preis vergeben wird. Trotz des Altersunterschieds von 50 Jahren verbindet die beiden mehr als ihre besondere Begabung für Algebra.
1914 unterbricht der 20-jährige Heinz Hopf sein Mathematikstudium in Breslau, um im Ersten Weltkrieg als Soldat an der Westfront zu kämpfen. 17 Jahre später übernimmt er die Professur von Hermann Weyl an der ETH Zürich und definiert im gleichen Jahr die Hopf-Zahl als topologische Invariante der Abbildung von Sphären verschiedener Dimension. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbricht, nimmt Hopf die Schweizerische Staatsbürgerschaft an und verhilft zahlreichen deutschen Freunden zur Flucht vor den Nazis. Er führt die Hopf-Algebra ein, die später unter anderem in der Theorie der Quantengruppen von fundamentaler Bedeutung sein wird.
Ungewöhnliches Werk auszeichnen
Am 20. Oktober 2009 ist Robert MacPherson der erste Mathematiker, der den Heinz-Hopf-Preis der ETH Zürich verliehen bekommt. MacPherson ist Professor am Institute for Advanced Study in Princeton und hat ein wissenschaftliches Werk geschaffen, das "sich durch ungewöhnliche Breite auszeichnet und von überragender mathematischer Qualität ist", wie Gisbert Wüstholz, ETH-Professor und Vorsitzender des Wahlkomitees, erklärt. MacPherson hat Arbeiten publiziert, die bis weit in das Gebiet der angewandten Mathematik gehen.
Wie bereits Hopf beschäftigt sich MacPherson mit der Topologie, die er in den 1970er-Jahren erstmals auf Probleme in der Materialwissenschaft anwendet. 1974 wird er Professor der Brown-University und entdeckt gemeinsam mit seinem Studenten Mark Goresky die Schnitthomologie - eine Homologietheorie für singuläre Räume, die in der algebraischen Geometrie breite Anwendung findet. Später arbeitet Robert MacPherson als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und wechselt schliesslich nach Princeton, wo er seit 2007 "Hermann-Weyl-Professor" ist. Bis heute setzt sich MacPherson weit über seine Forschung hinaus für die mathematische Gemeinschaft ein und unterstützt russische Mathematiker.
Ehemaliger Student stiftet Preis
Den Preis ins Leben gerufen hat ein ehemaliger Student von Heinz Hopf. Er hat die Preissumme auch für die kommenden Jahre gespendet. "Wir freuen uns, dass wir mit dem Heinz-Hopf-Preis brillante Mathematiker auszeichnen und für Vorlesungen an die ETH Zürich einladen können", sagt Gisbert Wüstholz. Mit 30'000 Schweizer Franken sei der Preis vergleichsweise hoch dotiert. Der Heinz-Hopf-Preis soll von nun an alle zwei Jahre verliehen werden.
Die Finanzierung der Preissumme für die kommenden Jahre sichert ein Beirat, den ein Mathematikprofessor der ETH Zürich, ein Mitglied der Schweizerischen Mathematiker Gesellschaft und eine Vertretung der Schulleitung der ETH Zürich bilden. Die Mitglieder des Wahlkomitees werden jeweils von der Professoren-konferenz des Departments Mathematik der ETH Zürich vorgeschlagen und vom ETH-Präsidenten ernannt. Die Heinz-Hopf-Vorlesungen sind öffentlich und werden jeweils vom Preisträger gehalten.
Weitere Informationen:
ETH Zürich
Prof. Gisbert Wüstholz
Professur für Mathematik
Telefon:+41 44 632 34 13
wustholz@math.ethz.ch
Der erste Heinz-Hopf-Preisträger Robert MacPherson (Bildrechte: Cliff Moore/Princeton)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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