Wasserkreislaeufe - Antrittsvorlesung des Geowissenschaftlers Prof. Dr. Georg Buechel
Wasser ist immer in Bewegung, ob im verborgenen Erdinnern, der endogenen Sphaere, oder deutlich spuerbar und sichtbar im exogenen Bereich. Es bildet Kreislaeufe, die sowohl raeumlich als auch zeitlich sehr unterschiedlich dimensioniert sind. Diese Wasserkreislaeufe stellt Prof. Dr. Georg Buechel, Inhaber des Lehrstuhls fuer Angewandte Geologie an der Jenaer Universitaet, in den Mittelpunkt seiner Antrittsvorlesung am 13. November 1996, 17.00 Uhr, in der Universitaets-Aula.
Endogene Wasserkreislaeufe existieren seit der Entstehung des Erdkoerpers. Das leichte, grossvolumige Wassermolekuel laesst sich bei der Versenkung der Absatzgesteine nur bedingt in das Kristallgitter der Minerale einbauen. Unter hohem Druck und hoher Temperatur entweicht es aus den Mineralen und traegt mit anderen fluiden Phasen z. B. zur Schmelzpunkterniedrigung der Gesteine bei. UEber die vulkanischen Aktivitaeten entgast es in die Atmosphaere. In den Gesteinsklueften und -poren der abtauchenden ozeanischen Platte gelangt es wieder in die Tiefe der Erdkruste. Der exogene Wasserkreislauf wird durch die waermeverbrauchende Verdunstung und durch den waermefreiwerdenden Vorgang der Kondensation angetrieben. Das verdunstete Wasser regnet ab und fliesst zum weitaus groessten Teil ueber Baeche und Fluesse dem Meer zu. Insgesamt werden auf diese Weise alljaehrlich 500.000 Kubikkilometer Wasser umgesetzt. Ein kleiner Teil des Wassers versickert im Boden und wird in den Hohlraeumen der Gesteine als sogenanntes Grundwasser gespeichert. Auch der Mensch hat sich rigoros in den Wasserkreislauf eingeschaltet. Weltweit verbraucht er 2 320 Kubikkilometer pro Jahr. Dies ist mehr als die gesamten Wasserlaeufe der Erde augenblicklich enthalten. Die groessten Anteile dieses Wassers werden von Industrie und Landwirtschaft etwa gleichermassen benoetigt. Von den restlichen 20 Prozent verbrauchen die Haushalte 13 Prozent, das sind pro Kopf der Bevoelkerung 145 Liter pro Tag. Die Menschen in den neuen Bundeslaendern nahmen vor der Wende mit 319 Litern taeglich eine Spitzenposition im Verbrauch ein. Aus Verbrauch und Schutz erwaechst automatisch ein Konfliktpotential. Wenn man sich also mit Wasserkreislaeufen beschaeftigt, wie dies die Angewandte Geologie des Instituts fuer Geowissenschaften in Jena tut, dann muss man sich diesem Konflikt stellen.
Kontakt: Friedrich-Schiller-Universitaet Jena, Institut fuer Geowissenschaften, Prof. Dr. Georg Buechel, Tel.: (03641)6 30264, Fax: (03641)6 30212
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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