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09.05.2001 08:04

Der Freiburger Honorarprofessor Karl Kardinal Lehmann wird am 16.05.2001 65 Jahre alt

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Der Freiburger Honorarprofessor Karl Kardinal Lehmann wird am 16.05.2001 65 Jahre alt

    Als die Nachrichtenagenturen am 28. Januar 2001 meldeten, Papst Johannes Paul II. habe den Mainzer Bischof Karl Lehmann zum Kardinal ernannt, löste dies nicht nur in Deutschland ein erstaunlich breites und positives Echo aus. Der so Geehrte hat in den letzten Jahren für viele das Profil eines glaubwürdigen, kontaktbereiten und offenen Mannes der Kirche gewonnen.

    Karl Kardinal Lehmann, der am 16. Mai seinen fünfundsechzigsten Geburtstag feiert, hat seine Tätigkeit immer auf dem Fundament einer gründlichen wissenschaftlichen Beschäftigung ausgeübt. Nur so konnte er kompetent in kirchlichen wie in gesellschaftlich vieldiskutierten Problemen auf der Höhe der Auseinandersetzung und im Dialog mit anderen Meinungen der von ihm vertretenen kirchlichen Position Beachtung verschaffen.

    1936 in Sigmaringen geboren, begann Lehmann seine philosophisch-theologischen Studien 1956 an der Universität Freiburg und setzte sie 1957 als Alumnus des Collegium Germanicum an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort, wo er 1962 zum Doktor der Philosophie promoviert und 1963 zum Priester geweiht wurde. 1964-67 war er in München und Münster als Assistent Karl Rahners tätig, dessen Bedeutung für die Erneuerung von katholischer Theologie und Kirche im Umkreis des II. Vaticanums wohl kaum überschätzt werden kann. 1967 erlangte Lehmann, wiederum in Rom, den theologischen Doktorgrad. Bereits 1968 wurde er als Professor für Dogmatik nach Mainz berufen. 1971 kehrte er als Ordinarius für Dogmatik und Ökumenische Theologie nach Freiburg zurück, wo er als beliebter Lehrer und vielfältiger Doktor- und Habilitationsvater wirkte. Einen Wechsel nach Tübingen hat er 1981 abgelehnt. Er war zweimal Dekan der Theologischen Fakultät und hat in den universitären Gremien mitgearbeitet. Auch für überregionale wissenschaftliche Einrichtungen war er tätig, so als Fachgutachter für die Deutsche Forschungs-Gemeinschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung. Gleichzeitig war er Mitglied in kirchlichen Gremien, z.B. der Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland und der Internationalen Theologenkommission. Seit 1975 war er wissenschaftlicher Leiter von katholischer Seite des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, dem er - nun als katholischer Vorsitzender - noch immer angehört. Unter seiner Mitverantwortung wurde das bahnbrechende Dokument "Lehrverurteilungen-kirchentrennend?" erarbeitet.
    Als Lehmann 1983 Bischof von Mainz wurde, blieb er der Universität Freiburg als Honorarprofessor der Theologischen Fakultät verbunden. Seine Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz im Jahre 1987 und seine zweifache Bestätigung in diesem Amt 1993 und 1999 machen das hohe Ansehen deutlich, das Lehmann unter seinen Amtskollegen, aber auch in der Kirche imsgesamt genießt. In der Auseinandersetzung um die Schwangerenkonfliktberatung war seine Integrationskraft in besonderer Weise gefordert. Die umfangreiche Bibliographie Lehmanns zeigt, daß die wissenschaftliche Arbeit, trotz vielfältiger Belastungen, nach wie vor die Basis seines Wirkens ist und vielfach Früchte trägt. Zahlreiche Universitäten haben seine Verdienste durch die Verleihung eines Ehrendoktortitels gewürdigt, die Bundesrepublik Deutschland hat ihn im Jahre 2000 mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband geehrt.
    Zum Geburtstag erscheint im Verlag Herder eine umfangreiche Festschrift Weg und Weite. In seinem Grußwort sieht der Rektor der Universität Freiburg, Prof. Dr. Wolfgang Jäger, die theologische Arbeit des Freiburger Professors Lehmann nicht einfach abgebrochen, sondern in die Synthese der neuen Tätigkeit als Bischof aufgehoben: "Die Früchte ökumenischer Arbeit gründen auch auf den Fundamenten einer wissenschaftlichen Theologie, sind auf dem Hintergrund ökumenischer Hochschultheologie entstanden und von ihr aus reflektiert worden. Die Vielfalt der gesellschaftlichen Fragestellungen bleibt auch für den Bischof Teil eines Gesamtgefüges, das in seiner theoretischen Durchleuchtung im Kontakt zur universitas litterarum geblieben ist und die Bindung zu diesem Bereich sucht. Auch diese Festschrift dokumentiert, wie wichtig universitäre Forschung und Lehre, wissenschaftliche Durchdringung und Darstellung für ein gestaltendes Wirken in unserer Gesellschaft sind.
    So grüßt die Universität Freiburg mit Stolz auch ihren Honorarprofessor, der trotz anderer Verpflichtungen immer den Kontakt zu seiner Heimatuniversität gesucht und nach Möglichkeit seiner sonstigen Verpflichtungen auch gehalten hat."

    Peter Walter


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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