Charité wird maßgeblich an der Erforschung genetischer Ursachen von Krebserkrankungen im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes beteiligt.
Charité-Professor zum Mitglied des Lenkungsgremiums berufen
AUS DER MEDIZIN FÜR DIE MEDIEN 17-2001
Das Bundesminsterium für Bildung und Forschung stellt für die nächsten drei Jahre rund 350 Millionen Mark aus den UMTS-Erlösen für ein Nationales Genomforschungsnetz zur Verfügung, mit dem einerseits die Grundlagenforschung gefördert, andererseits die Entwicklung neuer Behandlungsformen von vornehmlich chronischen, komplexen Leiden angestoßen werden soll. Ausgesucht wurden: Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Erkrankungen des Nervensystems, umweltbedingte Krankheiten, sowie Infektionen und Entzündungen.
Mit 133 Millionen Mark bedachte das Ministerium die bundeseigene Großforschung: 50 Millionen Mark erhält das Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg, 42 Millionen das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München, 15 Mio gehen an die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig und 7 Millionen darf das Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin in Berlin ausgeben. 19 Millionen Mark wurden dem Max Planck Institut für molekulare Genetik in Berlin zugesprochen.
Zusätzlich wurden vom Bundesforschungsministerium 132 Millionen Mark für die Förderung von fünf sogenannten "Krankheitsorientierten Genomnetzen" in universitären Einrichtungen bereitgestellt. Dabei entfallen 23 % der Fördermittel auf Entzündungen und Infektionen; 22 % je auf "Erkrankungen des Nervensystems" und auf "Krebs; 21% auf Herz-Kreislaufkrankheiten und 12% auf umweltbedingte Leiden. Die Mittel teilen sich 17 Universitäten und sechs Max Planck Institute.
(Obendrein sollen insgesamt 65 Millionen Mark für Proteom-Forschung (35,6 Mio) und Bioinformatik (29,4 Mio) ausgegeben werden. 30 Millionen sind vorgesehen für "Vernetzung und Service" und 20 Millionen stehen für den "Ethischen Diskurs"zur Verfügung.)
Am Genomnetz Krebs sind Berlin, Erlangen, Essen, Frankfurt und München beteiligt. Jeder Standort befaßt sich mit speziellen Tumoren. Die Charité hat unter Federführung von Professor Dr. Dr. Andreas Kulozik und Professor Dr. Christian Hagemeier von der "Klinik für Allgemeine Pädiatrie" den Gesamtförderantrag für das Berliner Kompetenznetz "Krebs" erfolgreich koordiniert, an dem neben der Charité auch das "Universitätsklinikum Benjamin Franklin" der Freien Universität Berlin, und das "Deutsche Rheumaforschungszentrum Berlin" sowie das "Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin" beteiligt sind. Jetzt wurde bekannt, dass dem Netz 6, 2 Millionen Mark zur Verfügung stehen, von denen auf die Charité der Hauptanteil, nämlich 4,9 Millionen enfällt. Standortkoordinator des "Berliner Kompetenznetzes Krebs" ist Professor Kulozik.
Mit den Mitteln sollen Gene identifiziert werden, die Bedeutung für die Entwicklung und den Verlauf von Blutkrebs (Akuter Leukämie), von Lymphkrebs (malignen B-Zell-Lymphomen), sowie von Dickdarmkrebs und bösartigen Hirntumoren besitzen. Erforscht werden sollen insbesondere auch die von diesen Genen kodierten Proteine. Aus dem Verständnis ihrer Funktionsweisen erhofft man sich neue Ansatzpunkte für zielgerichtete Medikamente, die etwa "schädliche" Proteine blocken oder "nützliche" verstärken könnten.
Zur Steuerung aller Forschungsaktivitäten des Nationalen Genomforschungsnetzes ist von Bundesministerium inzwischen (23.4. 2001) auch ein unabhängiges Lenkungsgremium etabliert worden. Dem Gremium aus sieben Persönlichkeiten gehört auch Professor Dr. Karl Max Einhäupl an. Er ist Direktor der "Klinik für Neurologie" der Charité und Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
Silvia Schattenfroh
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Charité
Medizinische Fakultät der
Humboldt Universität zu Berlin
Dekanat
Pressereferat-Forschung
Dr. med. Silvia Schattenfroh
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13353 Berlin
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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