Förderung des Projekts "Entwicklung von programmierbaren DNA- Methyltransferasen zum Einsatz in der Biotechnologie und molekularen Medizin" durch das BMBF mit ca. 3,5 Millionen DM
Die Jury des BioFuture-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat Priv.-Doz. Dr. Albert Jeltsch (Institut für Biochemie) für sein Projekt "Entwicklung von programmierbaren DNA-Methyltransferasen zum Einsatz in der Biotechnologie und molekularen Medizin" ausgezeichnet. Das Projekt wird in den nächsten fünf Jahren mit ca. 3,5 Millionen DM gefördert werden. Die Preisverleihung für die bundesweit insgesamt sechs Preisträger erfolgt am 21. Mai anlässlich der Biotechnologie-Tage in Hamburg durch Forschungsministerin Edelgard Bulmahn. Der BioFuture-Wettbewerb sollte jüngeren, in der Forschung bereits erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit geben, in Deutschland unabhängig in einer eigenen Arbeitsgruppe neue Forschungsansätze in den Biowissenschaften zu bearbeiten, um sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Durch die Förderung der Nachwuchsgruppen im Bereich der Life Sciences sollen der biowissenschaftlichen Grundlagenforschung neue Impulse gegeben werden.
Das Gießener Projekt:
Die Bekämpfung von viralen Infektionen und Tumorerkrankungen ist eine der zentralen Herausforderung an die Medizin des 21. Jahrhunderts. Diese Krankheiten werden dadurch verursacht, dass einzelne Gene unkontrolliert exprimiert (= abgelesen) werden - in Tumoren Onkogene und in viral infizierten Zellen virale Proteine. Im Rahmen des Vorhabens "Entwicklung von programmierbaren DNA Methyltransferasen zum Einsatz in der Biotechnologie und molekularen Medizin" soll ein grundlegend neues Konzept zur Kontrolle der Genexpression in vivo und damit zur Therapie dieser Erkrankungen entwickelt werden.
Im Mittelpunkt des Projektes steht DNA Methylierung (= eine chemische Veränderung der DNA), ein Vorgang, der eine zentrale Kontrollinstanz der Genregulation in Eukaryoten darstellt, wobei eine Methylierung der DNA im Promotorbereich von Genen (= dem Abschnitt, in dem die Expression reguliert wird) generell mit einer Hemmung der Genexpression verbunden ist. Aus diesem Grund könnte eine unerwünschte Expression eines Proteins von außen durch eine gezielte Methylierung des betreffenden Gens verhindert werden. Ziel dieses Vorhabens ist es, programmierbare DNA Methyltransferasen zu entwickeln, die DNA höchstspezifisch methylieren, um im lebenden Organismus beliebige Krankheits-Gene gezielt, von außen abschalten zu können. Dadurch würde der pathogen veränderte Zustand der jeweiligen Zelle revertiert und das Tumorwachstum bzw. die virale Infektion des Organismus gestoppt werden.
Dr. Albert Jeltsch (Jahrgang 1966) schloss sein Studium der Biochemie (1986 bis 1991) am Fachbereich Chemie der Universität Hannover 1991mit dem Diplom ab. Nach der Promotion am Institut für Biophysikalische Chemie der Medizinischen Hochschule Hannover kam Dr. Jeltsch zunächst als Postdoktorand nach Gießen an das Institut für Biochemie der JLU, wo er 1998 Wissenschaftlicher Assistent wurde. Es folgte 1999 die Habilitation für die Fächer Biochemie und Biophysikalische Chemie am Fachbereich Biologie der JLU. Heute ist der Wissenschaftler als Privatdozent am Institut für Biochemie (Leiter: Prof. Dr. Alfred Pingoud) tätig.
Seine Forschungsschwerpunkte:
Ø Biochemie, Biophysikalische Chemie
Ø Protein-DNA Wechselwirkung
Ø Molekulare Enzymologie
Ø Molekular Evolution / Bioinformatik
Ø Protein Engineering/Protein Design
Ø DNA Methyltransferasen
Ø Restriktionsendonukleasen
Ø Biotechnologische Anwendungen von Restriktionsendonukleasen
Dr. Jeltsch wurde für seine Arbeiten 1997 mit dem Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen und 1999 mit dem Gerhard-Hess-Preis der DFG ausgezeichnet.
Kontakt:
Dr. Albert Jeltsch
Institut für Biochemie der JLU Gießen
Heinrich-Buff-Ring 58
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-35410
Fax: 0641/99-35409
E-mail: Albert.Jeltsch@chemie.bio.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/~gf1020
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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