Professorinnen gestern und heute - Eine Situationsanalyse aus Anlaß des 100. Geburtstags von Anneliese Niethammer, der ersten Professorin an der Universität Stuttgart
Einladung zum Pressegespräch am 16. Mai
Anneliese Niethammer, Professorin für Angewandte Botanik, war 1947/48 die erste Professorin an der damaligen Technischen Hochschule Stuttgart. Wenngleich zweifach promoviert, wurde sie nur zur außerplanmäßigen Professorin ernannt, so daß sie ihren Lebensunterhalt anderweitig als Lehrerin verdienen mußte (Informationen zu Anneliese Niethammer können unter presse@uni-stuttgart.de angefordert werden).
Nach Anneliese Niethammer haben bis zum Jahr 2001 lediglich 15 weitere Professorinnen an der Universität Stuttgart gelehrt und geforscht. Heute arbeiten an der Universität sechs Professorinnen, davon drei im Bereich Architektur und Bauingenieurwesen, eine in der Biologie, eine in den Geowissenschaften und eine in der Luft- und Raumfahrttechnik. In den Sozial- und Geisteswissen-schaften, in denen sich mit zum Teil über 80 Prozent die höchsten Studentin-nenanteile finden, gibt es nach wie vor keine einzige Professorin, obwohl in jüngster Zeit eine ganze Reihe von Professuren neu besetzt wurde.
Anneliese Niethammer war ledig und hatte wie viele Frauen, die zu ihrer Zeit in akademischen Berufen tätig waren, keine Kinder. Eine ganze Reihe von Untersuchungen bis in die neunziger Jahre zeigen, daß diese Lebensform für Pro-fessorinnen auch noch viele Jahrzehnte später eher die Regel als die Ausnahme war. Erst seit wenigen Jahren läßt sich beobachten, daß sich junge Frau-en, die ein Studium absolvieren und eine anspruchsvolle berufliche Karriere anstreben, nicht mehr vor die Alternative "Beruf oder Familie" stellen lassen. Sie wollen beides und schaffen es auch. Hilfe hierbei leisten beispielsweise die sogenannten Wiedereinstiegsstipendien. Sie sollen es Frauen ermöglichen, nach einer Familienphase den Anschluß an die Wissenschaft zu finden, indem sie eine begonnene Promotion abschließen oder sich nach der Promotion wissenschaftlich weiter qualifizieren. Seit neuestem ist es auch möglich, mit diesen Stipendien Frauen zu unterstützen, die nach dreijähriger Berufstätigkeit außerhalb der Universität eine Fachhochschulprofessur anstreben und hierfür die Promotion nachholen müssen.
Der 100. Geburtstag von Anneliese Niethammer bildet den Anlaß für einen kurzen historischen Rückblick und einen Blick auf Gegenwart und Zukunft von Frauen in Führungspositionen an der Universität. Dabei soll sowohl um die strukturelle Benachteiligung von Frauen an der Universität gehen als auch um die Möglichkeiten, Wissenschaftlerinnen zu unterstützen (Mentoring, Weiterbildungsseminare, Finanzierung, Kinderbetreuung etc.).
Dies bildet den Hintergrund für ein Pressegespräch, zu dem die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen sind.
Als Gesprächspartner stehen zur Verfügung:
Prof. Dr. Anna-Margarete Sändig, Mathematikerin und Frauenbeauftragte an der Universität Stuttgart
· Prof. Dr. Ulrich Kull, Leiter der Abteilung Botanik des Biologischen Instituts und Autor eines Aufsatzes über Anneliese Niethammer in den "Jahreshef-ten der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg"
· Dipl.-Biol. Ilona Brändlin, Doktorandin am Institut für Grenzflächenverfah-renstechnik und Wiedereinsteigerin in die wissenschaftliche Arbeit durch ein Stipendium aus Mitteln des Hochschulsonderprogramms III
· Dr. Barbara Unteutsch, Frauenreferentin der Universität Stuttgart
Zeit: Mittwoch, 16. Mai 2001, 11.00 Uhr
Ort: Frauenreferat der Universität Stuttgart, Uni-Bereich Stadtmitte, Geschwister-Scholl-Str. 24 B,
2. OG, Raum 223 (Eingang beim K 4)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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