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11.05.2001 14:37

Prinz Hassan von Jordanien erhält die Ehrendoktorwürde der Katholisch-theologischen Fakultät

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Am 14. Mai verleiht die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen Seiner Majestät Prinz Hassan bin Talal von Jordanien die Ehrendoktorwürde. Die Fakultät würdigt damit die Verdienste, die sich Prinz Hassan im interreligiösen Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam erworben hat. Die Fakultät ehrt Prinz Hassan, wie es in der Ehrenurkunde heißt, "als einen herausragenden Brückenbauer zwischen der muslimischen und christlichen Welt unserer Zeit. Durch seine zahlreichen Initiativen und Publikationen zum Dialog zwischen den abrahamitischen Religionen, dem Christentum, dem Judentum und dem Islam, sowie durch den Aufbau von Institutionen hat er diesen Dialog vorangetrieben. Der Geehrte hat damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zu dem heute notwendigen Verständigungsprozess geleistet, sondern ist vor allem durch seine Publikation ŽChristianity in the Arab WorldŽzu einem der führenden Gesprächspartner in diesem Dialog geworden, indem er als Muslim und aus muslimischer Sicht eine fundierte und theologisch beeindruckende Darstellung des Christentums vorgelegt hat."

    Der Geehrte, der Träger des Leo Baeck-Preises und zahlreicher Ehrendoktorwürden in der ganzen Welt ist, wurde 1947 in Amman geboren und studierte in Oxford Orientalistik. 1965 wurde er Kronprinz von Jordanien und zum engsten politischen Berater von König Hussein.
    Neben Institutionen, die sich der Entwicklungspolitik in Jordanien widmen, rief er 1972 die Royal Scientic Society ins Leben, die religionswissenschaftliche Fragen und den islamisch-christlichen Dialog zu ihren Themen zählt. 1994 gründete er das Royal Institute for Interfaith Studies in Amman. Darüberhinaus ist er in zahlreichen Gremien wie dem Executive Committee of the Club of Rome und der Foundation for Interreligious and Intercultural Research and Dialogue in Genf tätig.

    In seinem breit angelegten wissenschaftlichen Werk, das sich durch profunde Kenntnisse des Christentums auszeichnet, läßt sich eine moderne Vertiefung und Entfaltung des Islams ablesen, die die eigenen Wurzeln respektiert und zugleich neue Dimensionen eröffnet. Die Fragen, die der Westen dem Islam heute stellt - Fragen nach der Stellung der Frau, den Menschenrechten, der Demokratie und den Rechten religiöser Minderheiten - werden von El Hassan aus der Kenntnis des Islams heraus und im Blick auf die Gegenwart beantwortet.

    "Es ist wohl das erste mal, dass eine christliche theologische Fakultät einem Angehörigen des Islam, einem gläubigen Muslim den Doktor christlicher Theologie verleiht", so der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Ottmar Fuchs. Zwischen den beiden theologischen Fakultäten und Prinz Hassan bestehen seit längerem enge Beziehungen. Seit 1980 findet unter der Schirmherrschaft El Hassans alle drei Jahre eine internationale Konferenz über die Geschichte und Archäologie Jordaniens statt. Die dritte Konferenz 1986 wurde in Tübingen abgehalten. Die Universität unterhält darüberhinaus ein Kooperationsabkommen mit der Yarmouk-Universität in Nordjordanien, die bereits Studierende aus allen Fächern nach Tübingen geschickt hat.

    Parallel zur Preisverleihung wird im Foyer der Bibliothek des Theologikums eine Ausstellung über die Jordanien-Ausgrabungen des Instituts für Biblische Archäologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät eröffnet, die das ganze Semester über zu sehen sein wird. Prof. Siegfried Mittmann wird am Montag um 15.00 in Gegenwart von El Hassan in die Ausstellung mit Funden aus dem 3. Jahrtausend vor Christus einführen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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