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11.05.2001 15:15

Kooperationsbeziehungen des ATB

Renate Scheidemann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.

    Presseinformation 10/2001

    Warum ist agrartechnische Forschung gerade heute aktuell ?

    Im Jahr 2025 müssen voraussichtlich acht Milliarden Menschen ernährt werden
    · Ohne eine weltweite Verdopplung der landwirtschaftlichen Produktion ist das nicht zu gewährleisten und das weltweite soziale Konfliktpotential würde deutlich wachsen.

    Die potenziell verfügbare landwirtschaftliche Fläche, die für die Ernährung der Menschheit zur Verfügung steht, ist begrenzt
    · Die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind zum größten Teil bereits erschlossen, so dass global keine nennenswerten "stillen" Reserven zur Verfügung stehen. Im Gegenteil, landwirtschaftliche Nutzfläche geht durch unsachgemäße Nutzung sowie Infrastrukturausbau in Form von Städtebau und Industrialisierung kontinuierlich verloren.
    · Allein in China verringert sich das Ackerland jedes Jahr um eine Fläche, von der man die deutsche Bevölkerung ernähren könnte.
    · Eine Lösung ist die Intensivierung der landwirtschaftlichen Erzeugung sowie die Reduzierung von Verlusten.

    Es bestehen auch in der Landwirtschaft erhebliche Spielräume zur Minderung der Emission klimarelevanter Gase
    · Auch in Deutschland führen mittelfristige Klimaänderungen zu einer Veränderung der Landnutzung.
    · Allerdings können moderne Verfahren der Tier- und Pflanzenproduktion zur Minderung der Emission von Treibhausgasen beitragen und somit die weltweiten Bemühungen zum Klimaschutz unterstützen.
    Gewachsene Anforderungen und neue Erkenntnisse zur Haltung und zum Umgang mit Tieren führen zu weiteren Herausforderungen
    · Beispielsweise sinkt bei der Abkehr von der Käfighaltung von Legehennen der Eigenversorgungsgrad Deutschlands mit Eiern von derzeit ca. 70 % auf etwa 30 %. Neue, tiergerechte und gleichzeitig , produktive Haltungsformen müssen entwickelt werden.
    Das gilt gleichermaßen für andere Tierarten und Erzeugnisse.

    Eine nachhaltige Landwirtschaft entwickelt sich nicht von selbst
    · Sie ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von integrierter Pflanzenproduktion und integriertem Pflanzenschutz. Hierbei werden modernste Agrartechnik und biotechnologische Forschung, Pflanzenernährung und Pflanzenschutz so miteinander verknüpft, dass das beste und nachhaltigste Ergebnis erreicht wird.
    · Außerdem: Die Landwirte leisten nahezu unbeachtet einen enormen Beitrag zum Erhalt von Kultur- und Naturlandschaften.

    Die zunehmende Verknappung fossiler Energieträger und Rohstoffe fordert Alternativen
    · Die Biotechnologie nutzt zunehmend nachwachsende Rohstoffe für die Produktion gleich- oder höherwertiger Grundprodukte für die chemische Industrie.
    · Mit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes, dass die in Deutschland gültige Stromeinspeisevergütung nach dem EEG keine staatliche Beihilfe ist und auch nicht gegen die Warenverkehrsfreiheit verstößt, ist der Weg endlich frei für regenerative Energien in Europa
    · Neue Technologien erlauben darüber hinaus bei gleicher Leistung einen verminderten Energie- und Ressourceneinsatz.


    Die Nachfrage nach schlagkräftigen, kostensparenden und intelligenten Maschinensystemen und Produktionsverfahren nimmt zu
    · Durch Senken der hohen Lohnkosten kann die Wettbewerbsfähigkeit für Agrarprodukte und Agrartechnik und aus Deutschland im Weltmaßstab gesichert werden.
    · Eine im Weltmaßstab konkurrenzfähige deutsche Landwirtschaft verhindert das Abwandern der Agrarproduktion in das Ausland und sichert ein hohes Qualitätsniveau.

    Neue technische Lösungen tragen zur "gläsernen Tier- und Pflanzenproduktion" bei
    · GPS-gestützte Landbewirtschftung spart Ressourcen, senkt klima- und umweltrelevante Belastungen und ist Voraussetzung für ein öffentlich überprüfbares Stoff-strommanagement.
    · Tieridentifikation mit computergesteuerter, leistungsgerechter Fütterung nach modernen ernärhungsphysiologischen Erkenntnissen bietet eine Möglichkeit für ein individuelles Tierprotokoll von der Geburt bis zum Schlachthof.

    Was kann man denn heutzutage noch essen?
    · Alles, was mit qualitätssichernden Produktionsverfahren geerntet, gelagert, aufbereitet und veredelt wurde, gleichgültig, ob es aus konventioneller Landwirtschaft mit "guter fachlicher Praxis" oder aus ökologischem Landbau stammt.
    · Die agrartechnische Forschung entwickelt hierzu die notwendigen Verfahren und die Technik. Neu entwickelte, intelligente Sensoren werden zur Qualitätskontrolle und -sicherung beitragen.

    Bei Nutzung oder Veröffentlichung bitten wir um das Zusenden eines Belegexemplars an folgende Adresse:

    Institut für Agrartechnik Bornim e.V. (ATB)
    Öffentlichkeitsarbeit
    Max-Eyth-Allee 100
    14469 Potsdam
    Tel: (0331) 5699-714
    Fax: (0331) 5699-849


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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