idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.05.2001 15:40

Die Sache mit der Maus kommt an: TA-Akademie veranstaltet erstes Bürgerforum zur E-Democracy

Dr. Birgit Spaeth Pressestelle
Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg

    TA-Akademie veranstaltet Bürgerforum zur E-Democracy

    Die Sache mit der Maus kommt an

    Politik im Internet ist im Prinzip eine gute Sache. Aber es muss garan-tiert sein, das jeder im Land daran teilnehmen kann. So lässt sich das Ergebnis der ersten Bürgerforums "Elektronische Demokratie und poli-tische Bürgerbeteiligung" zusammenfassen, das die Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden Württemberg (TA-Akademie) am 9. und 10. Mai in ihren Räumen in Stuttgart-Vaihingen veranstaltet hat.
    Schulungen und Terminals an zentralen Orten eines Stadtviertels müssten einen fairen Zugang für alle garantieren, so der Tenor der neun per Zufall ausgewählten Bürger, die sich an der zweitägigen Be-fragung im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt haben. Computer-Freaks saßen dabei Seite an Seite mit Internet-Laien, gestandene Schwaben diskutierten mit Menschen aus Bolivien, Russland und der Schweiz, Studenten kamen ebenso wie eine Rentnerin zu Wort. Das angewandte Zufallsverfahren leistete bei der Auswahl der Teilnehmer ganze Arbeit.
    Besonders der Informationsvermittlung durch den Computer innerhalb von Gemeinden räumten die Teilnehmer Chancen ein. "Allerdings", gab eine Diskutantin zu bedenken, "kann ich einen Computer nicht bezirzen ...", ein anderer Teilnehmer sekundierte "und faule Tomaten werfen kann man auch nicht". Grundsätzlich begrüßten die Teilnehmer jedoch die Möglichkeit, Wünsche per E-Mail direkt ins Amt zu schicken, for-derten aber "eine Art Ombudsmann", der sich darum kümmere, dass die Anliegen auch bei den jeweils richtigen Stellen landeten. Die Wahl per Mausclick fand ein geteiltes Echo: So wurde die Gefahr der Wahl-manipulation gesehen, die eigenen technischen Kenntnisse aber als zu gering eingeschätzt, um diese Frage endgültig zu beantworten. Auch leiste das Wählen zu Hause der direkten Beeinflussung etwa durch Familienangehörigen Vorschub. Andererseits sei man am PC im Wohnzimmer von Witterung und Aufenthaltsort unabhängig, wobei da-bei jedoch auch der Kontakt zu den Mitmenschen weiter eingeschränkt würde. Überhaupt besteht nach Einschätzung der engagierten Bürger die Gefahr, dass man, wenn alles vom Computer aus zu erledigen sei, überhaupt nicht mehr das Haus verlasse. Es drohe Vereinsamung.
    Das Wort Sicherheit war das wohl mit Abstand am häufigsten geäu-ßerte Wort. Doch die Angst vor einer elektronischen "schönen neuen Welt" gemäß dem Science-Fiction-Roman von Aldous Huxley hinderte die Teilnehmer des Forums nicht daran konstruktiv am Thema zu ar-beiten. Nach einem Vortrag von Silke Beck vom Institut für Technikfol-genabschätzung und Systemanalyse (ITAS) in Karlsruhe diskutierten sie abwechselnd in Kleingruppen und im Plenum, moderiert von Bettina Oppermann (Agentur Komma.Plan) und Dina Guastella (Business Tra-vel Consult). Am Ende der intensiven Beratungen standen vier Wand-tafeln vollgeschrieben mit Einschätzungen, Forderungen und Erwar-tungen zum Leben in einer "E-Demokratie". Insgesamt beurteilten die neun Beteiligten des Bürgerforums die Möglichkeit sich zwei Tage aus der üblichen Arbeit zurückzuziehen und in Ruhe über ein so wichtiges Thema nachzudenken und zu reden ohne Ausnahme positiv. Jetzt hoffen sie, dass ihre Kopfarbeit möglichst große Kreise ziehen wird. Das Projekt sieht weitere vier Veranstaltungen zum gleichen Thema in Bad Schussenried, Weikersheim, Mannheim und Ettenheim vor, die in den kommenden zwei Wochen veranstaltet werden. Die Ergebnisse werden im Herbst vorliegen.

    Ansprechpartner: Elmar Wienhöfer , Tel. 0711/9063-176

    E-mail: elmar.wienhöfer@ta-akademie.de

    Hans Kastenholz, Tel: 0711/9063-162

    E-Mail: hans.kastenholz@ta-akademie.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).