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14.05.2001 12:49

Die Restaurierung der Restaurierung?

Sabine zu Klampen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen

    Das Rad der Restaurierung soll sich in Zukunft langsamer drehen: Statt Restaurierung ist die kontinuierliche Wartung und Pflege mittelalterlicher Wandmalereien gefragt.
    Rund 240 Fachleute aus dem In- und Ausland haben bei einer Tagung des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS in Zusammenarbeit mit dem Hornemann Institut und dem Studiengang Restaurierung der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen vom 9. bis 12. Mai in Hildesheim über den Umgang mit Wandmalereien und Architekturfassungen des Mittelalters im 19. und 20. Jahrhunderts diskutiert.

    Bilanz einer erfolgreichen Tagung

    Das Rad der Restaurierung soll sich in Zukunft langsamer drehen: Statt Restaurierung ist die kontinuierliche Wartung und Pflege mittelalterlicher Wandmalereien gefragt.

    Zu der von ICOMOS in Zusammenarbeit mit dem Hornemann Institut und der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen ausgerichteten Tagung "Die Restaurierung der Restaurierung?" Umgang mit Wandmalereien und Architekturfassungen des Mittelalters im 19. und 20. Jahrhundert vom 9. bis 12. Mai kamen mehr als 240 Fachleute aus verschiedenen deutschen Bundesländern und europäischen Staaten in den Räumen der Fachhochschule in Hildesheim zusammen. Sehr informative Fachvorträge habe dazu beigetragen, ein breites Panorama der Problematik restaurierter mittelalterlicher Wandmalereien aufzuzeigen. Die abschließende Besichtigung bedeutender historischer Kirchen und ihrer Ausstattung in Hildesheim, Braunschweig und Königslutter war mit intensiven Diskussionen über frühere Restaurierungen und heutige denkmalpflegerische Probleme verbunden.

    Zahlreiche europäische Beispiele mittelalterlicher Wandmalerei zeigten anschaulich, dass Restaurierungen im 19. und 20. Jahrhundert zur Entdeckung und Wertschätzung wichtiger Kunstwerke beigetragen haben. Allerdings sind den mittelalterlichen Wandmalereien durch fehlende historische, methodische und technische Kenntnisse schwere Verluste und Veränderungen zugefügt worden. Viele Wandmalereien sind heute mehr ein Zeugnis der Restaurierungsgeschichte als ein Dokument der Kunst des Mittelalters.

    Die Fachleute auf der ICOMOS-Tagung waren sich darüber einig, dass Restaurierung und Re-Restaurierung mittelalterlicher Wandmalereien im Sinne der Charta von Venedig eine Maßnahme ist, die absoluten Ausnahmecharakter behalten soll. Vorrangig ist immer die Konservierung des überlieferten Bestandes, zu dem auch die historischen Restaurierungen zählen. Ein gemeinsames Anliegen aller Tagungsteilnehmer war es, die Kenntnis über historische Restaurierungen und deren Materialien und Techniken zu verbessern. Erfreulicherweise haben die Hochschulen mit Restauratorenausbildung, darunter auch der Studiengang Restaurierung der Hildesheimer Fachhochschule, dazu bereits wichtige Beiträge gleistet. Die in Hildesheim vorgestellten Beispiele mittelalterlicher Wandmalereien haben außerdem veranschaulicht, dass fachgerechte Konservierungen nur dann möglich sind, wenn genügend Zeit und ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Große Schäden an Kunstwerken wurden in der Vergangenheit durch übereilte, in wenigen Wochen durchgeführte Arbeiten angerichtet. Gut ausgebildete Restauratoren und eine effektive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Denkmalpflegern, Kunst- und Naturwissenschaftlern sollen in Zukunft dazu beitragen, den überlieferten Bestand an mittelalterlichen Wandmalereien möglichst lange zu bewahren.

    Die Publikation der Tagungsbeiträge ist in der Reihe der ICOMOS-Hefte im Hebst 2002 geplant.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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