Die beinahe vollständige Entschlüsselung des menschlichen Genoms hat die Humangenetik einen großen Schritt vorangetrieben und neue Wege eröffnet. Nun erhoffen viele Menschen weitreichende Fortschritte in der Medizin, andere befürchten zunehmende Planbarkeit und manipulierende Eingriffe in die menschliche Natur. Genau das ist der Punkt, an dem die ethische Diskussion ansetzt. Wie sind die Vorteile zu bewerten und wo liegen mögliche Gefahren?
Der Molekularbiologe und Arzt Prof. Dr. Jens Reich hält am kommenden Mittwoch die Eröffnungsvorlesung »Büchse der Pandora - ist das Human-Genomprojekt tatsächlich so gefährlich?« im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Forschen und tun, was möglich ist? - Human-Genomprojekt und Ethik«.
Prof. Dr. Jens Reich leitet seit 1992 die Abteilung für Bioinformatik am Max-Delbück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch und ist seit 1998 Professor an der Humboldt-Universität Berlin. Zurzeit ist er Sprecher des Wissenschaftlichen Koordinierungskommitees des Deutschen Human-Genomforschungsprogramms (DHGP). Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler kandidierte 1994 für das Amt des Bundespräsidenten.
Der Vortrag findet am Mittwoch, 16. Mai 2001, um 20.00 Uhr, im Audimax der TU Braunschweig, Pockelsstr. 15, statt.
Veranstalter ist die Technische Universität Braunschweig (Seminar für Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Prof. Dr. Gottfried Orth, und Institut für Genetik, Prof. Dr. Rüdiger Cerff) gemeinsam mit der evangelischen und der katholischen Studierendengemeinde, der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und dem Dominikanerkloster Braunschweig.
Ringvorlesung Human-Genomprojekt und Ethik - Gesamtprogramm
16. Mai 2001, 20.00 Uhr, Audimax, Pockelsstraße 15
Prof. Dr. Jens Reich, Berlin:
Büchse der Pandora - ist das Humangenom-Projekt tatsächlich so gefährlich?
30. Mai 2001, 20.00 Uhr, Audimax, Pockelsstraße 15
Prof. Dr. Friedrich Cramer, Göttingen:
Gentechnologie am Menschen? Wie können Forscher, Arzt und Patient die Verantwortung tragen?
13. Juni 2001, 9.00 Uhr, Aula, Pockelsstraße 11
Dr. Helmut Blöcker, Braunschweig:
Das Genom: Grundlage medizinischer Biotechnologie - Ausgangspunkt ethischer Diskussionen
13. Juni 2001, 11.00 Uhr, Aula, Pockelsstraße 11
Prof. Dr. Claus R. Bartram, Heidelberg:
Der »gläserne« Mensch: Potenziale und Gefahren der genomischen Diagnostik
13. Juni 2001, 14.00 Uhr, Aula, Pockelsstraße 11
Prof. Dr. Joseph Strauss, München:
Kommerzielle und patentrechtliche Aspekte der Genomforschung
13. Juni 2001, 16 .00 Uhr, Aula, Pockelsstraße 11
Prof. Dr. Irmgard Nippert, Münster:
Psychologisch und soziologisch beobachtbare und prognostizierbare Konsequenzen gentechnologischer Forschungen für Individuum und Gesellschaft
13. Juni 2001, 20.00 Uhr, Audimax, Pockelsstraße 15
Prof. Dr. Günter Altner, Heidelberg:
Ungeborene - Behinderte - Kranke - Sterbende: Prüfsteine einer theologischen Ethik medizinischer Gentechnologie
20. Juni 2001, 20.00 Uhr, Audimax, Pockelsstraße 15
Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr, Berlin:
Das unpolitisierte Politikum der Gentechnologie
27. Juni 2001, 20.00 Uhr, Audimax, Pockelsstraße 15
Prof. Dr. Rüdiger Cerff, Braunschweig:
Die Evolution des Menschen aus molekulargenetischer Sicht
11. Juli 2001, 20.00 Uhr, Audimax, Pockelsstraße 15
Prof. Dr. Gottfried Orth, Braunschweig:
»Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.« Theologische Überlegungen zur Anthropologie
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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