Forscher empfehlen Unterricht in Wiederbelebung
Zu alarmierenden Ergebnissen kommt eine Studie von Forschern des Universitätsklinikums Rostock: Etwa jedem fünften Schüler in Deutschland ist die Notrufnummer "112" nicht bekannt. Die Forscher an der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Rostock hatten über 10.000 Schüler in allen Bundesländern und allen Schultypen befragt und fanden heraus, dass 21 Prozent entweder gar keine Notrufnummer oder zumindest nicht die korrekte Notrufnummer kannten.
Weiterhin wurden 1.015 Schüler aller Altersgruppen praktisch getestet, ob sie in der Lage wären, einen Erwachsenen leitliniengerecht wiederzubeleben. Dabei gelangten die Wissenschaftler zu ermutigenden
Ergebnissen: Nach Anleitung und unter Anwendung der korrekten Technik haben 99 Prozent der Siebtklässler (etwa 13 Jahre) alle Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt. Die Wissenschaftler kamen damit zu dem Schluss, dass es Schülern in dieser Altersgruppe problemlos möglich ist, im Schulunterricht Maßnahmen der Wiederbelebung theoretisch und praktisch zu erlernen.
Dr. Gernot Rücker, Leiter der Forschungsgruppe Notfallmedizin, der die Studie durchgeführt hat, plädiert daher für eine feste Verankerung praktischer Übungen der Wiederbelebung im Unterricht: "Würden Wiederbelebungsmaßnahmen fest im Lehrplan des schulischen Unterrichtes integriert, so könnten pro Jahr über 5.000 Menschen zusätzlich gerettet werden. Dies entspricht der Zahl aller jährlichen Straßenverkehrstoten in Deutschland." Angesichts einer Handy- Besitzrate von über 90 Prozent bei 12- bis 19-Jährigen wären die Schüler in der Lage, neben der Übernahme der Erstversorgung auch einen korrekten Notruf abzusetzen. Der Notfallmediziner empfiehlt daher, den Unterricht in Wiederbelebung verbindlich in die Lehrpläne aller Schultypen aufzunehmen.
Die vollständige Studie, die im Rahmen einer Promotion entstand, wird im Laufe der kommenden Wochen veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Oberarzt Dr. med. Gernot Rücker
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Tel: 0381 494-6487 oder
Fax: 0381 494-6474
E-Mail: gernot.ruecker@med.uni-rostock.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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