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15.05.2001 12:06

Fremdsprachenlernen auf den Schienen

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Rollendes TRAINing für Berufspendler erhält den "Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung" des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung

    BONN/FRANKFURT(MAIN)/REUTLINGEN. Berufspendler, die allmorgendlich mit dem Zug zur Arbeit fahren, können dabei jetzt auch Englisch oder Französisch lernen, nachgefragt wird neuerdings zudem Geschäftsenglisch. Entsprechende Fremdsprachenkurse bietet die Volkshochschule (VHS) Reutlingen in Zusammenarbeit mit der Nahverkehrsgesellschaft DBZugBus RAB in einem Regionalexpress (RE) nach Stuttgart mit großem Erfolg an. Eine knappe Stunde Zeit für die Strecke, die sonst im so engen Zeitkorsett des Berufsalltags ungenutzt bliebe, kann sinnvoll genutzt werden - und die VHS gewinnt Kunden, denen bisher nur die Zeit fehlte, um für ihre Weiterbildung zur Volkshochschule zu kommen. Die Kurse dauern bis zur Ankunft 45 Minuten, genauso lange wie eine Schulstunde.

    Das außergewöhnliche Bildungsangebot hat auch einen exquisiten Rahmen: Ein Erste-Klasse-Abteil des RE ist dafür reserviert - auch für Kunden mit einer Fahrkarte der 2. Klasse. Nur sechs Personen passen in das Abteil hinein. "Deshalb sind die Lerngruppen - fünf Personen plus Lehrkraft - sehr klein und ermöglichen ein sehr individuelles Lernen", sagt Susanne Fuchs von der VHS Reutlingen, die das Fremdsprachentraining auf der Schiene "erfunden" hat. Mündliche Trainingsformen stehen im Vordergrund. Die Teilnehmenden parlieren in der Fremdsprache miteinander und bauen zügig ihre Angst und Hemmung ab. 42 Personen haben seit 1998 an diesen jeweils sechs Wochen dauernden mobilen Kursen teilgenommen. Die Fahrkosten für die Lehrperson trägt die Bahngesellschaft, der sechswöchige Kurs mit wöchentlich jeweils einer Stunde kostet den Berufspendler 102 Mark.

    Inzwischen hat dieses an der VHS Reutlingen entwickelte innovative Bildungsprojekt "Fremdsprachen-TRAINing" bereits Nachahmer gefunden: Auch zwischen Wolfsburg und Hannover verkehren rollende Englisch- und Spanischkurse. In Reutlingen hat man währenddessen schon längst über eine Erweiterung des Bildungsangebots auf der Schiene nachgedacht - für die Rückfahrt. "Wenn die Leute nach dem angestrengten Arbeitstag Entspannung suchen, könnte man ein Augentraining für die PC-geschädigten Augen anbieten oder Akupressur", meint Fuchs. "Das ist schon fast in trockenen Tüchern". Aber auch an Rhetorikseminare, Konfliktmanagement- und Ernährungskurse denkt die findige VHS-Pädagogin. Von den Pendlern werden solche Überlegungen, wie Umfragen zeigen, sehr freudig aufgenommen.

    Für das von ihr entwickelte neuartige Weiterbildungsprojekt erhält Susanne Fuchs am Mittwoch, 16. Mai, in Frankfurt (Main) den "Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung", den das zur Leibniz-Gemeinschaft gehörende Deutsche Institut für Erwachsenenbildung ( DIE) ins Leben gerufen hat und in diesem Jahr zum dritten mal vergibt. Ausgezeichnet werden neue, vielversprechende Ansätze pädagogischer Arbeit mit Erwachsenen. Die Auswahl der Preisträger hat eine unabhängige Jury im Auftrag des DIE unter Vorsitz von Professor Dr. Erhard Schlutz (Universität Bremen) getroffen.
    Die anderen vier Preise gehen an folgende Weiterbildungsmodelle: Franz Loth für das Projekt "Auf die Zukunft bauen. Ökologische Bildung am Beispiel des Erweiterungsbaues der Landesvolkshochschule Oesede"; Sandra Kroemer für das Programm "Intonation über Rhythmus und Klang"; eine Projektgruppe der Hochschule der Künste Berlin für "ImageBildung, ein professionelles Konzept für einen einheitlichen kommunikativen Außenauftritt der Berliner Volkshochschulen" sowie die Landeszentrale für Politische Bildung, Stuttgart, für das Projekt "Democards - Aktivkurs Politik".

    Weitere Informationen und Fotos: Susanne Fuchs, Volkshochschule Reutlingen GmbH, Spendhausstr. 6, 72764 Reutlingen, Tel. 07121 / 336 135, Email: sfuchs@vhsrt.de sowie Christine Schumann, Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE), Hansaallee 150, 60320 Frankfurt/M., Tel. 069/95626-177, Fax 069/95626-174, Email: schumann@die-frankfurt.de und im Internet: http://www.die-frankfurt.de

    Das DIE gehört zu den insgesamt 78 außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Serviceeinrichtungen für die Forschung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. (WGL). Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter: http://www.wgl.de.

    WGL-Geschäftsstelle, Postfach 12 01 69, 53043 Bonn, Tel.: 0228/30815-0,
    Fax: 0228/30815-255, Email: wgl@wgl.de

    Wir freuen uns über jedes Belegexemplar!


    Weitere Informationen:

    http://www.die-frankfurt.de
    http://www.wgl.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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