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09.11.2009 13:06

Neue Professoren für die Ingenieurwissenschaften

Stefan Parsch M. A. Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Brandenburg

    Mit Prof. Dr. Katharina Löwe lehrt erstmals ein weiblicher Professor am Fachbereich Technik der FH Brandenburg

    Zwei neue Professoren verstärken seit kurzem den Fachbereich Technik der Fachhochschule Brandenburg (FHB). Mit Prof. Dr.-Ing. habil. Katharina Löwe (Jahrgang 1969) lehrt erstmals ein weiblicher Professor im Fachbereich. Sie vertritt seit ihrer Berufung zum 1. November die Professur "Allgemeiner Maschinenbau und Verfahrenstechnik". Bereits zum 1. Oktober wurde Prof. Dr.-Ing. Sven-Frithjof Goecke (Jahrgang 1963) auf die Professur "Maschinenbau, Fertigungs- und Produktionstechnik" berufen.

    Bis zu ihrer Berufung war Prof. Katharina Löwe Leiterin der Arbeitsgruppe "Human Factors" (menschliche Faktoren) am Fachgebiet Anlagen- und Sicherheitstechnik der Technischen Universität Berlin. Ihre Hauptarbeitsgebiete dabei waren die Berücksichtigung des menschlichen Verhaltens bei der Auslegung und dem Betrieb verfahrenstechnischer Anlagen sowie die Integration des Human Factors in die allgemeinen Sicherheitsanalysen. Weiterführende Arbeitsgebiete waren die Gestaltung von Bedienoberflächen, die Ermittlung von Auslegungskriterien aus sich heraus sicherer Anlagen, die Erstellung von Sicherheitskonzepten und -analysen sowie Sicherheitsmanagementsysteme. Ergebnisse dieser Arbeit wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Publikationen veröffentlicht und bilden den Kern ihrer Habilitation.

    Während ihrer Promotion auf dem Gebiet der dynamischen Optimierung thermischer Trennprozesse im Fachgebiet Dynamik und Betrieb technischer Anlagen der TU Berlin hat sie sich intensiv mit der Modellierung, Prozessführung und Optimierung energetisch- und stofflich gekoppelter Destillationskolonnen beschäftigt. Mit der Dissertation "Theoretische und experimentelle Untersuchungen über das Anfahren und die Prozessführung energetisch und stofflich gekoppelter Destillationskolonnen" wurde sie 2001 "mit Auszeichnung" promoviert.

    Ihre Tätigkeit am Fachgebiet Anlagen- und Sicherheitstechnik war durch eine langjährige und intensive Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie z. B. ExxonMobil und Snamprogetti gekennzeichnet. Darüber hinaus ist sie seit Anfang 2004 Beraterin für die Bayer CropScience AG in Frankfurt und Leiterin eines gemeinsamen Forschungsprojektes. Im Rahmen des Projektes wurde ein Anwenderprogramm zur sicherheitstechnischen Optimierung der Bedienbarkeit verfahrenstechnischer Anlagen entwickelt. Die Beratertätigkeit umfasst die Mitarbeit bei der Erstellung von Sicherheitsanalyen, die Durchführung von Schulungen, den internen Wissenstransfer sowie die Erweiterung der Untersuchungen auf andere Standorte. Durch diese Forschungstätigkeiten konnten einige Wissenslücken geschlossen und neue systematische Methoden entwickelt werden. Die Neuentwicklungen sind nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern auch durch eine sehr hohe praktische Relevanz gekennzeichnet.

    Prof. Sven-Frithjof Goecke war vor seiner Berufung Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der Fa. EWM in Mündersbach, dem in Deutschland führenden Hersteller von Lichtbogenschweißgeräten. Von 2001 bis 2004 war er Koordinator im BMBF-geförderten Verbundforschungsprojekt ChopArc, zunächst am Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik in Greifswald mit dem Aufgabengebiet "Spektralanalyse des Lichtbogenplasmas", ab 2002 mit dem Schwerpunkt "Entwicklung des Lichtbogenfügeprozesses ChopArc" in der Füge- und Beschichtungstechnik im IWF der TU Berlin. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Entstehung und Wirkung von Metalldämpfen in MSG*-Schweißlichtbogenplasmen und wurde mit "sehr gut bestanden" promoviert.

    Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war Prof. Goecke von 1993 bis 2001 an der TU Berlin tätig, zunächst in der Lehre, ab 1999 im DFG-Forschungsvorhaben "MSG*-Dünnblechschweißen unterhalb 0,5 mm Dicke", ab 2000 im AiF-Forschungsprojekt "Selbstoptimierendes inprozessgeregeltes Lichtbogenimpulsschweißen". Anfang der 90er Jahre arbeitete er in der Zulieferindustrie für den Airbus-Konzern.

    Prof. Goecke hat langjährige Erfahrungen in der Beantragung, Koordination und Leitung interdisziplinärer Verbundprojekte und hat bereits mit zahlreichen Industrie- und Institutspartnern im In- und Ausland zusammengearbeitet. So erhielt er Ende 2000 ein Leonardo-da-Vinci-Stipendium, um beim ESAB-Konzern in Laxå (Schweden) das synchron gepulste Tandem-MIG/MAG*-Schweißen zu entwickeln. Er ist Mitglied im Forschungsrat des Deutschen Verbands für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) und stellvertretender Vorsitzender im Fachausschuss 3 der DVS-Forschungsvereinigung. Prof. Goecke verfügt über umfangreiche Versuchsfeld- und Laborerfahrungen, speziell in der Optischen Emissions-Spektroskopie und der Hochgeschwindigkeitsfilmtechnik von Lichtbögen. 2006 erhielt er vom DVS den ABICOR-Innovationspreis für "EWM-coldArc - Energiereduzierter Kurzlichtbogen".

    Prof. Löwe ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihre Hobbys sind Weltreisen, Politik, Gartengestaltung, Rad fahren und Zeit mit den Kindern verbringen. Prof. Goecke ist verheiratet und hat drei Kinder. Zu seinen Hobbys zählen Segelsport, Motorentechnik, Skilanglauf und Jazz.

    * MSG: Metallschutzgasschweißen; MIG: MSG mit inerten Gasen; MAG: MSG mit aktiven Gasen


    Bilder

    Prof. Dr. Sven-Frithjof Goecke
    Prof. Dr. Sven-Frithjof Goecke
    privat
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    Prof. Dr. Katharina Löwe
    Prof. Dr. Katharina Löwe
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    regional
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    Deutsch


     

    Prof. Dr. Sven-Frithjof Goecke


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