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16.05.2001 08:21

Matthias Leippe erforscht tropische Parasiten

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Mit tropenmedizinisch bedeutsamen Krankheitserregern befasst sich Dr. Matthias Leippe, der seit 1. Mai 2001 eine C3-Professur für Molekulare Parasitologie an der Universität Würzburg innehat. Er erforscht unter anderem Amöben und den Erreger der Malaria.

Amöben (Entamoeba histolytica) können schweren Durchfall oder Leberabszesse auslösen. Weltweit erleiden jedes Jahr mehr als 50 Millionen Menschen eine Infektion mit Amöben. Diese Parasiten leben im Dickdarm und können lebensbedrohlich werden, wenn sie erst in die Dickdarmschleimhaut eindringen und über das Blut in andere Organe gelangen. Besonders in der Leber können sie große Zerstörungen anrichten.

"Die krankmachenden Amöben sind einmal als die potentesten Killerzellen der Natur bezeichnet worden. Sie können jede Art von Wirtszellen innerhalb von Minuten töten, wenn sie erst einmal mit ihnen in Kontakt waren", so Prof. Leippe. Darum will er auf molekularer Ebene herausfinden, wie und womit die Amöben ihre Wirtszellen töten. Hoch verdächtig sind in diesem Zusammenhang so genannte porenbildende Proteine, die in der Arbeitsgruppe von Leippe gefunden, isoliert und deren Gene kloniert wurden. Diese Proteine werden von den Amöben produziert, können andere Zellen regelrecht durchlöchern und sie so in den Untergang treiben.

Beim Malariaerreger (Plasmodium falciparum) untersucht die Arbeitsgruppe von Leippe die Proteinausstattung bestimmter Organellen. Diese sind vermutlich von entscheidender Bedeutung für die Fähigkeit des Erregers, in die roten Blutkörperchen des Menschen einzudringen.

Matthias Leippe wurde 1958 in Bremen geboren. Er studierte Biologie an der Uni Hamburg, wo er 1989 auch promovierte. Anschließend forschte er in der Hansestadt am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in der Sektion Molekularbiologie. An diesem Institut war er über zwölf Jahre lang tätig, seit 1993 als Arbeitsgruppenleiter, ab 1997 bis zu seinem Weggang an die Uni Würzburg als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Vier Mitarbeiter aus seiner Forschungsgruppe sind mit ihm nach Würzburg gekommen. Hier arbeiten sie nun als Mitglieder des Zentrums für Infektionsforschung.

Prof. Leippe hat für seine Arbeiten mehrfach Preise erhalten, darunter den Young Investigator Award der Amerikanischen Gesellschaft für Tropenmedizin und Hygiene (1991), den Preis der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft (1997) und die Karl-Asmund-Rudolphi-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie (1998).

Kontakt: Prof. Dr. Matthias Leippe, T (0931) 31-2152, Fax: (0931) 31-2578, E-Mail:
matthias.leippe@mail.uni-wuerzburg.de


Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de/infektionsbiologie/parasito.htm


Bilder

Matthias Leippe
Matthias Leippe

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Ergänzung vom 17.05.2001

Leider ist in der Pressemitteilung die falsche Telefonnummer von Prof. Leippe angegeben. Seine richtige Nummer ist: (0931) 31-2151.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
regional
Personalia
Deutsch


 

Matthias Leippe


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