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17.05.2001 11:44

Schwerverletzte in Deutschland - wie gut werden sie versorgt?

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Traumaregister dokumentiert Verletzungen und die Behandlung im Krankenhaus

    Unfälle im Straßenverkehr oder bei der Arbeit sind die häufigsten Ursachen für schwere Verletzungen. Genaue Informationen über die Art der Verletzung und die Behandlung im Krankenhaus liefert das Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), das derzeit seinen Sitz in Köln hat. In einer Datenbank werden seit 1993 alle Einzelheiten anonymisiert dokumentiert. Rund 70 Kliniken in Deutschland erheben die Daten und senden sie an drei Referenzzentren, die die Fragebögen auswerten. Das Traumaregister ist somit auch ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung.

    Bei den schweren Traumata stehen Kopf und Brustkorb an erster Stelle, gefolgt von Armen und Beinen. Dank der Gurtpflicht und dem Airbag-System gingen Verletzungen des Bauchraumes zurück - sie treten meist nur noch bei Motorrad- und LKW-Fahrern auf.

    Die Daten des Traumaregisters ermöglichen auch einen Vergleich der Leistungen in den einzelnen Kliniken. Die Unfallchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnte ihre Ergebnisse in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich verbessern: Bei gleicher Verletzungs-schwere starben weniger Patienten (1999: 13,2 Prozent, 1998: 18,8 Prozent). Ebenfalls positiv: Es überlebten mehr Verunglückte als eigentlich aufgrund der Art der Traumata zu erwarten gewesen wäre. Gleichzeitig lag die Anzahl der Operationen in der MHH höher als im Bundesdurchschnitt - ein Grund dafür mag der hier stationierte Hubschrauber Christoph 4 sein, durch den vor allem die schwereren Fälle in die Hochschule gelangen. Schließlich erfolgt die Diagnostik in der MHH besonders schnell. Das bewährte Qualitätsmanagement der MHH-Unfallchirurgie wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut - mit Hilfe eines Schulungszentrums und der fortlaufenden Weiterbildung für Leitende Notärzte.

    Um die Arbeit des Traumaregisters zu unterstützen, fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit Anfang Januar das Vorhaben mit 150.000 Mark und finanziert sieben Vollzeitstellen zur Datenerfassung und Auswertung.

    Weitere Fragen beantworten gern Professor Dr. Hans-Christoph Pape, Unfallchirurgie der MHH, Telefon: (0511) 532-2072, E-Mail: Pape.Hans-Christoph@mh-hannover.de, Professor Dr. Edmund Neugebauer, Universität Köln, Telefon: (0221) 98 95 70, E-Mail: sekretariat-neugebauer@uni-koeln.de, Professor Dr. Hans-Jörg Oestern, Allgemeines Krankenhaus Celle, Telefon: (05141) 72 11 00, E-Mail: sekretariat@akh-celle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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