Tagung zu Transformationsprozessen in ostdeutschen und osteuropäischen Regionen am 3.-4.12. an der Universität Jena
Jena (01.12.09) Der Systemumbruch 1989/90 hat das Leben der Menschen in den verschiedenen Regionen ganz unterschiedlich beeinflusst. "Einerseits entstanden prosperierende wirtschaftliche Zentren und kulturelle 'Leuchttürme', andererseits führten umfangreiche Deindustralisierungsprozesse und regionale Wanderungsbewegungen dazu, dass sich ländliche Räume regelrecht entleerten und Klein- und Mittelstädte schrumpften", erklärt Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Die Inhaberin des Lehrstuhls für Volkskunde ist Organisatorin der Tagung "Erfahrung kultureller Räume im Wandel", die sich mit solchen Transformationsprozessen in ostdeutschen und osteuropäischen Regionen beschäftigt. Die Veranstaltung, die am 3. und 4. Dezember im Alten Schloss Dornburg stattfindet, steht allen Interessierten offen.
Schwerpunkt der Tagung ist es, die vielgestaltigen Transformationsprozesse ostdeutscher und osteuropäischer Regionen seit dem Systemumbruch zu thematisieren. Dazu soll nach individuellen und kollektiven Erfahrungen, nach Verarbeitungen der Umbrüche in unterschiedlichen Milieus und nach zeitlichen, räumlichen und sozialen Verankerungen gefragt werden. So wird es u. a. um das deutsch-deutsche Verhältnis seit der Wiedervereinigung, Erinnerungen an die DDR im heutigen Deutschland, Arbeitslosen-Berichterstattung ostdeutscher Regionalzeitungen und Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen im Ost-West- bzw. Nord-Süd-Vergleich gehen. Außerdem sollen die Entwicklungsdynamiken im postsowjetischen Kasachstan, Polen und Weißrussland näher beleuchtet werden. In einem anschließenden Podium werden die Wissenschaftler diskutieren, wie und in welche Richtung die Regionen sich wandeln und welche Impulse und Forschungsperspektiven die Kulturwissenschaften zu deren Deutung beitragen können.
Die Tagung findet im Rahmen des Teilprojekts "Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte im Generationenumbruch" statt, das im Sonderforschungsbereich 580 "Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch. Diskontinuität. Tradition. Strukturbildung" an den Universitäten Jena und Halle-Wittenberg angesiedelt ist.
Kontakt:
Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger / Dr. Anita Bagus
Bereich Volkskunde/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944390 oder 944394
E-Mail: Christel.Koehle-Hezinger[at]uni-jena.de oder Anita.Bagus[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www2.uni-jena.de/philosophie/vkkg/pdf/A5_Programm.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kulturwissenschaften
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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