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25.05.2001 13:25

Einmalig in Deutschland: Uni und FH Münster bilden gemeinsam Berufsschullehrer aus

Christoph Hachtkemper Pressestelle
Fachhochschule Münster

    Reformierter, kooperativer Studiengang zur Ausbildung von Berufskollegslehrern der Sekundarstufe II vermeidet berufliche Sackgasse. Zweite Neuheit: Erstmals steigt eine
    Fachhochschule in die Lehramtsausbildung ein.

    Münster (25. Mai 2001). Die Westfälische Wilhelms-Universität und die Fachhochschule Münster
    übernehmen bundesweit eine Vorreiterrolle. In einem Modellprojekt bilden sie gemeinsam ab dem kommenden Wintersemester Berufsschullehrer aus. Zweite Innovation: Erstmals steigt damit eine Fachhochschule in die Lehramtsausbildung ein.

    Das nordrhein-westfälische Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung hat bereits seine finanzielle Förderung für dieses Reformvorhaben zugesagt, der gemeinsame Antrag auf Einrichtung des Studiengangs liegt seit einigen Tagen zur Genehmigung in Düsseldorf. "Wir gehen davon aus, dass der Studiengang zügig genehmigt wird und wir zum Wintersemester starten können", ist Prorektor Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer von der Universität Münster optimistisch.

    "Mit diesem völlig neuen Angebot reagieren Fachhochschule und Universität auf einen Mangel", so Prorektor Prof. Dr. Benno Biermann, Verantwortlicher auf Seiten der FH Münster. Berufsbildende Schulen, heute Berufskollegs genannt, gelten zwar zunehmend als attraktive Option für Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe II. Doch auch seit der Umbenennung ist das Interesse, ein entsprechendes Studium aufzunehmen und dort zu unterrichten, immer noch verhalten. Dabei bieten diese Kollegs qualifizierten Pädagoginnen und Pädagogen ein anspruchsvolles und reizvolles Arbeitsfeld. Prof. Biermann: "Fächer und Abschlüsse sind vielfältig, reichen vom Fachschulabschluss bis zum Abi-tur mit engen Bezügen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Praxis." Und nicht zuletzt winkten Berufskollegspädagogen gut dotierte Stellen des Höheren Lehrdienstes.

    In Münster und im Münsterland soll sich das Image der Berufskollegslehrer gründlich verbessern. "Universität und Fachhochschule werden mit dem neunsemestrigen Studienangebot Lehrer der Sekundarstufe II ausbilden, die bundesweit hervorragende Arbeitsplatzchancen haben werden", ist Prof. Dr. Irmhild Kettschau, die das Angebot an der FH Münster verantwortlich aufbaut, überzeugt. Vor allem in der Arbeitsteilung beider Hochschulen mit ihren unterschiedlichen Ausrichtungen sieht sie den innovativen Ansatz. "Während an der Universität die klassischen allgemeinwissenschaftlichen Fächer und der erziehungswissenschaftliche Anteil gelehrt werden, übernimmt die Fachhochschule das jeweilige berufliche Fach mit der entsprechenden Fachdidaktik." Als weiteres Reformelement sieht die FH-Professorin den starken Praxisanteil, der die Studierenden in Betriebe des Handwerks und der Industrie führe. Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt in überschaubaren Einheiten, Module genannt, die zum Teil auch in anderen Studiengängen zum Lehrprogramm gehören. Eingeschrieben werden die künftigen Studierenden an beiden Hochschulen sein. Wie alle Lehramtskandidaten müssen die Studierenden ihre Prüfungen vor dem Staatlichen Prüfungsamt abgelegen.

    Die beiden münsterschen Hochschulen realisieren mit ihrem Projekt einen Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz, in der Ausbildung der Berufskollegslehrer die Kompetenzen von Universität und Fachhochschule standortbezogen zusammenzuführen. Auch der Expertenrat, der im Rahmen des Qualitätspaktes umfassende Perspektiven für die Hochschulentwicklung in Nordrhein-Westfalen vorgelegt hat, begrüßt und unterstützt das Vorhaben nachdrücklich. Ein gemeinsamer Arbeitsausschuss der Universität, der Fachhochschule und des Wissenschaftsministeriums unter der Verantwortung der beiden Prorektoren für Lehre, Studium und Studienreform schließt zur Zeit die Vorbereitungen für den Start im Wintersemester ab. Weitere Informationen halten an der Universität Heribert Woestmann (0251/83-24839) und an der Fachhochschule Friedrich Telljohann (0251/83-64011) bereit.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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