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17.12.2009 13:16

TUB: Wie gut ist die Schokoladen-Seite?

Dr. Kristina R. Zerges Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    Experten der Kompetenzinitiative Usability (KiU) an der
    TU Berlin prüfen die Gebrauchstauglichkeit von Software und Webseiten

    Wer kennt das nicht: Der neue DVD-Player will den Film einfach nicht abspielen, am Toaster verbrennt man sich jeden Morgen die Finger, selbst mit der Bedienungsanleitung vor Augen gelingt die Programmierung der Heizungsanlage nicht. Oftmals ist die Gebrauchstauglichkeit (im Englischen "Usability") von Produkten mangelhaft bis schlecht.

    Die Palette von Produkten mit diesen Problemen ist vielseitig. Sie umfasst interaktive Produkte des Alltags, wie Handys, Telefone und Waschmaschinen, ganz besonders betroffen sind aber Software, Webseiten und Online-Shops.

    Die "Kompetenzinitiative Usability" des Zentrums Mensch-Maschine-Systeme an der TU Berlin berät deshalb kleine und mittlere Unternehmen kostengünstig bei der gebrauchstauglichen Gestaltung ihrer Produkte.

    Gebrauchstaugliche Produkte sind intuitiv bedienbar oder lassen sich schnell erlernen. "Eine gute Gebrauchstauglichkeit wird für Kaufentscheidungen immer wichtiger. Sie kann für Kundenbindung, ein positives Unternehmensimage und höhere Absatzzahlen sorgen", erklärt Projektleiter Prof. Dr. Manfred Thüring. Doch gerade in kleinen und mittleren Unternehmen kommt das Thema bisher zu kurz, so die Beobachtung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ziel der Initiative ist es, die Gebrauchstauglichkeit von Produkten stärker in den Fokus dieser Unternehmen zu rücken.

    "Wir können die Gebrauchstauglichkeit eines bestehenden Produkts analysieren und dem Hersteller Optimierungspotenzial aufzeigen und Vorschläge zur Verbesserung des Produkts unterbreiten", erklärt die Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin von KiU, Daniela Keßner. Am günstigsten wird der Usability-Ansatz aber, wenn man ihn bereits während der Produktentwicklung einsetzt: "Grundsätzlich geht es darum, den späteren Benutzer mit seinen Anliegen und Vorkenntnissen bei der Entwicklung früh zu berücksichtigen, um kostspielige Änderungen am fertigen Produkt zu vermeiden."

    "So hatte eine Firma eine virtuelle Welt entworfen, die sich mit einem Avatar erkunden lässt. Mit ihm kann man Kontakte knüpfen, herausfinden, welche Konzerte stattfinden oder eine Party organisieren. Unsere Testpersonen sollten sich all diese Möglichkeiten erschließen mit dem, was die Entwickler dafür zur Verfügung gestellt hatten, und siehe da, ein Teil der Tester scheiterte schon daran, weil nicht klar war, wie der Avatar überhaupt zu steuern ist", erzählt Benjamin Uebel, ebenfalls Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei KiU. Als er die Entwickler mit diesem Ergebnis konfrontierte, fielen die aus allen Wolken. "Bis zu jener Minute war es für sie unvorstellbar, dass man nicht wissen könnte, wie man ihren Avatar in Bewegung setzt." Die Informatiker waren in technischen Denkweisen stecken geblieben, so dass das wunderbare virtuelle Universum sich von den Nutzern nicht zum Leben erwecken ließ.

    Zielgruppe der KiU sind kleine und mittelständische Unternehmen in den neuen Bundesländern und Berlin. Das Angebot der beiden Projektteams am Zentrum Mensch-Maschine-Systeme der TU Berlin und an der TU Chemnitz ist für die Unternehmen sehr kostengünstig. KiU ist Preisträger des Ideenwettbewerbs "Wirtschaft trifft Wissenschaft" und wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bis 2011 gefördert.

    Als Franz Duge von dem TU-Projekt erfuhr, nahm er sofort Kontakt mit Frau Keßner auf. Im September 2008 waren er und sein Kompagnon mit www.chocri.de online gegangen, einer Webseite, mit der man sich seine eigene Schokolade kreieren kann. Die beiden Firmengründer von "chocri.meine Schokolade" - Franz Duge studiert an der TU Berlin Wirtschaftswissenschaften, Michael Bruck an der HU Berlin Geschichte und Philosophie - wollten wissen, wie benutzerfreundlich ihre Schokoladen-Seite ist. "Die wissenschaftliche Begutachtung ergab, dass wir im Großen und Ganzen gut strukturierte, übersichtliche und leicht handhabare Seiten entworfen hatten", erzählt Duge. "Dennoch haben wir viele konstruktive Anregungen zur Optimierung unseres Internetauftritts bekommen."
    3993 Zeichen

    Kompetenzinitiative Usability:
    http://www.kiu-online.de
    Firma "chocri.meine Schokolade"
    http://www.chocri.de

    Fotomaterial zum Download
    www.tu-berlin.de/?id=73683

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Daniela Keßner, Fachgebiet Kognitionspsychologie und Kognitive Ergonomie, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Franklinstr. 28/29, 10587 Berlin,
    Tel.: 030/314-2 52 87, E-Mail daniela.kessner@tu-berlin.de und Benjamin Uebel, Fachgebiet Kognitionspsychologie und Kognitive Ergonomie, Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft, Franklinstr. 28/29, 10587 Berlin, Tel.: 030/314-7 95 40, E-Mail benjamin.uebel@tu-berlin.de

    Die Medieninformation zum Download:
    www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/

    "EIN-Blick für Journalisten" - Serviceangebot der TU Berlin für Medienvertreter:
    Forschungsgeschichten, Expertendienst, Ideenpool, Fotogalerien unter:
    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/?id=4608


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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