Wissenschaftler aus Leibniz-Instituten leiten neue Schwerpunktprogramme der Deutschen Forschungsgemenschaft und koordinieren BMBF-Projekte. Bildungsforscher koordinieren "Lebenslanges Lernen".
Professor Dr. Thomas Elsässer, Max-Born-Institut (MBI), Berlin, ist Ansprechpartner für das neue Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) "Aufklärung transienter Strukturen in kondensierter Materie mit Ultrakurzzeit-Röntgenmethoden". Im Rahmen des neuen Programms werden experimentell und theoretisch ausgerichtete Arbeitsgruppen der Festkörperphysik, der chemischen Physik, der Biophysik und der Laser- und Röntgenphysik zusammenwirken. In gemeinsamer Forschungsanstrengung soll geklärt werden, mit welchen Mechanismen sich durch optische Anregung mittels ultrakurzer Lichtimpulse grundlegende Prozesse der Strukturänderung in Festkörpern oder kristallisierten Makromolekülen vollziehen. Dabei wird der Anwendung und Weiterentwicklung von Röntgenmethoden eine besondere Bedeutung zukommen.
Professor Dr. Konrad Bachman, Institut für Pflanzengenetik (IPK), Gatersleben, ist Koordinator für das neue DFG-Schwerpunktprogramm "Radiationen - Genese biologischer Diversität". Botaniker, Zoologen, Populationsgenetiker und Ökologen erhoffen sich mit Hilfe des neuen Programms Antworten auf die Schlüsselfrage der Evolutionsbiologie: Was führt zur Artbildung in der Natur? Im Zentrum der Forschungen stehen sogenannte Radiationen, das heißt Artbildungsvorgänge, bei denen in (erdgeschichtlich) kurzen Zeiträumen aus einer Stammart eine Vielzahl neuer Arten hervorgeht. Durch den Vergleich von Gruppen (mit Radiationen) mit verwandten Arten (ohne Radiationen) sollen die für die Artbildung und -vielfalt ausschlaggebenden Faktoren identifiziert werden.
Professor Dr. Rolf Horstmann, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI), Hamburg, ist Koordinator der neuen Initiative zur Erforschung der komplexen genetischen Zusammenhänge, die den Verlauf von menschlichen Infektionskrankheiten wie Malaria, Tuberkulose und AIDS beeinflussen. Mit 7,5 Millionen Mark fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Initiative im Rahmen des Programms "Nationales Genomforschungsnetz - Krankheitsbekämpfung durch Genomforschung". Die vier Projekte sind angesiedelt in den drei Leibniz-Instituten, BNI für Tropenmedizin, Heinrich-Pette-Institut für experimentelle Virologie und Immunologie (HPI) in Hamburg und Forschungszentrum Borstel (FZB) - in Zusammenarbeit mit der Firma Lion Bioscience, Heidelberg. Studien mit Malaria- und Tuberkulose-Patienten werden in Ghana durchgeführt. Das BNI unterhält dort seit vier Jahren ein Forschungszentrum in Kooperation mit der Universität von Kumasi.
Professor Dr. Christian Barth, Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Bergholz-Rehbrücke, ist Koordinator der Biotechnologie-Region Potsdam/Berlin mit ihrem Konzept "Genomforschung und Pflanzenbiotechnologie im Dienst der Diagnostik, Verhütung und Therapie ernährungsabhängiger Krankheiten", die im Rahmen des BioProfile-Wettbewerbs des BMBF als eine von drei Regionen ausgezeichnet wurde. Ziel der BioProfile-Förderung ist es, den ausgewählte Regionen zu ermöglichen, ihre besonderen Kompetenzen auszubauen und zu schärfen, um international wettbewerbsfähige Profile zu bilden. 35 Millionen Mark fließen jetzt in das Konzept für Potsdam/Berlin. Es ist ausgerichtet auf die Steigerung des gesundheitliches Wertes der Lebensmittel für den Verbraucher. So können Kosten im Gesundheitssystem im Bereich ernährungsabhängiger Krankheiten wie Fettsucht und Krebs gemindert werden, wenn rechtzeitig, das heißt präventiv, in die Ernährung eingegriffen würde. Insgesamt 30 Regionen hatten sich beworben. Die beiden anderen Sieger des BioProfile-Wettbewerbs sind Braunschweig/Göttingen/Hannover mit dem Konzept "Funktionelle Genomanalyse - Plattform für Diagnostik und Therapie" sowie die Region Stuttgart/Neckar-Alb mit dem Konzept "Regenerationsbiologie".
Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) hat die Projektträgerschaft für das von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung aufgelegte Programm "Lebenslanges Lernen" übernommen. Bund und Länder stellen für das Programm innerhalb der 5jährigen Laufzeit 25 Millionen Mark bereit.
MBI, IPK, BNI, HPI, FZB, DifE und DIE gehören zu den insgesamt 78 außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Serviceeinrichtungen für die Forschung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. (WGL). Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter: http://www.wgl.de.
WGL-Geschäftsstelle, Postfach 12 01 69, 53043 Bonn, Tel.: 0228/30815-0,
Fax: 0228/30815-255, Email: wgl@wgl.de
Wir freuen uns über jedes Belegexemplar!
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Mathematik, Medizin, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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