Jena (31.05.01) Als Soziologieprofessorin mit dem Schwerpunkt Gesellschaftsvergleich ist Birgit Pfau-Effinger neu an die Universität Jena berufen worden. Die gebürtige Westfalin und Wahl-Dresdnerin hat sich spezialisiert auf die Analyse der Veränderungsprozesse in Europa seit dem Ende des "Kalten Krieges". Sie untersucht dabei auch, wie sich der Wandel von den kommunistischen Systemen in Ost- und Mitteleuropa zu Demokratie und Marktwirtschaft auswirkt und wie er von den Menschen bewältigt wird. In der Leitung des groß angelegten COST A13-Programms der Europäischen Union über "Sich verändernde Arbeitsmärkte, Wohlfahrtspolitik und Bürgerschaft" ist sie die einzige deutsche Repräsentantin.
"Für die Betroffenen bedeutet es eine erhebliche Umstellung, wenn plötzlich vieles Altvertraute verschwindet und die bewährten Konstanten im Leben - Arbeit, Familie, kulturelle Grundlagen - in Frage gestellt werden", beschreibt sie ihre Erfahrungen, die sie bereits im Vergleich von Ost- mit Westdeutschland gemacht hat. "Das Ergebnis wird nicht sein, dass sich der Osten vollständig an den Westen angleicht", meint sie, "sondern es entsteht etwas Neues, ein ,Dritter Weg'." So hat sich zum Beispiel in den so genannten Neuen Bundesländern die alte Vorstellung von Kindheit und Familie recht weitgehend erhalten.
Nach wie vor sind viele Mütter erwerbstätig, und die Kinder werden von klein auf in öffentlichen Einrichtungen betreut. "In Westdeutschland arbeiten Frauen, sobald erst einmal Nachwuchs da ist, höchstens in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen weiter", bemerkt Prof. Dr. Pfau-Effinger, selbst Mutter einer elfjährigen Tochter.
Soziologie studiert hat Birgit Pfau-Effinger an den Universitäten Göttingen und Bremen, wo sie 1987 über Veränderungen von Erwerbsverläufen in der Krise promovierte und sich vor drei Jahren auch habilitierte; Thema der Arbeit: "Kultur oder Institutionen? Kulturelle und wohlfahrtsstaatliche Kontextbedingungen der Erwerbsbeteiligung von Frauen im europäischen Vergleich".
In den 90er Jahren war sie dann längere Zeit als Gastprofessorin in Tampere (Finnland), wo sie auch ideale Bedingungen für ihre sportlichen Aktivitäten in der knappen Freizeit fand. "Das Rennrudern habe ich inzwischen aufgegeben", lacht sie, "und Reiten, Fitness-Training und Volleyball funktionieren auch hier ganz gut."
Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger
Tel.: 03641/945510, Fax: 945552
E-Mail: pfau-effinger@soziologie.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dr. Wolfgang Hirsch
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
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Telefon: 03641 · 931030
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Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Personalia
Deutsch
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