Bochum, 12.12.1996 Nr. 234
Von offenen Grenzen fuer Europol ...
... und Subventionserschleichungen Vortragsreihe zum ,Strafrecht in Europa"
Vom 13. bis 20. Dezember 1996 statten im Rahmen des Forschungsprojekts ,Strafrecht in Europa" von Prof. Dr. Ellen Schluechter (Strafrecht und Strafprozessrecht, Juristische Fakultaet der RUB) hochkaraetige Juristen aus Liverpool Bochum einen Arbeitsbesuch ab. Unter der Schirmherrschaft von Mr. Dobson O.B.E., dem Leiter des British Council aus Koeln finden vor Fachleuten der Universitaet und der Justiz Vortraege von dem international bekannten und ausgewiesenen Judge Ian Campbell, Elisabeth II. Law Court, Honorary Professor of the University of Liverpool, sowie Lecturer in Law Kiron Reid, Convenor of Criminal Justice Unit statt. In diesem Veranstaltungszyklus' spricht Judge Campbell in einem oeffentlichen Vortrag ueber ,Jury System in England und Wales" (16. Dezember 1996 um 12.15 Uhr im Hoersaal HGC 10). Dabei wird der in England fuehrende Richter Campbell ein anschauliches und praxisbezogenes Bild zeichnen, wie man in England und Wales Mitglied der Jury wird. Zudem wird er auch in seiner Eigenschaft als hoher englischer Richter aus eigener Erfahrung den Einfluss der Jury auf das Urteil darlegen. Entscheidet doch die Jury - anders als bei uns - allein ueber Schuld und Unschuld des Angeklagten.
,Europaeisierung" von Straftaten
Die Grenzen in der Europaeischen Union sind gefallen. Damit werden auch die Straftaten automatisch ,europaeisiert". UEber die Einrichtung der Europol (europaweite polizeiliche Ermittlung) haben deshalb die Staatschefs der europaeischen Staaten jetzt in Dublin beraten und entschieden. Dies kann aber nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Laender der EU wechselseitig ihre Strafrechts- und Strafverfolgungsstrukturen kennen.
RUB-Juristin leistet Pionierarbeit
Sehr aktiv sind auf diesem Gebiet Prof. Dr. Schluechter (RUB) und ihre Mitarbeiter. Neben Untersuchungen zu Delikten im Rahmen der europaeischen Subventionspolitik wird im Augenblick von ihr in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus allen europaeischen Staaten das von Prof. Schluechter verfasste deutsche Kernwissen ueber Strafprozess in Deutschland in alle europaeische Sprachen der EU uebersetzt. Die erste UEbersetzung erscheint Anfang des Jahres in Italienisch. Die anderen Laender folgen dann in kuerzeren Abstaenden. Umgekehrt wird das Strafverfahrensrecht der einzelnen EU-Staaten ins Deutsche uebertragen.
Kooperation mit Experten
Aber nicht nur die wissenschaftliche und praktische Aufbereitung des Strafverfahrens- und Strafrechts in der EU wird vom Lehrstuhl von Prof. Schluechter vorangetrieben, sondern auch die Kooperationen der Fachleute in Europa untereinander. So ist z.B. fuer das kommende Jahr geplant, dass ein Wissenschaftler und ein Praktiker aus Madrid (Spanien) nach Bochum kommen. Ebenso werden Experten aus Bochum nach Spanien reisen, um die theoretische Vorarbeit praktisch zu untermauern.
In der RUB sitzen Landgerichtspraesidenten neben Schuelern
Neben Landgerichtspraesidenten, Leitender Oberstaatsanwaltschaft, Richtern und Staatsanwaelten haben sich auch Schuelerinnen und Schueler der Oberstufe des Pestalozzi Gymnasiums und des Gymnasiums Eickel angesagt.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ellen Schluechter, Ruhr-Universitaet Bochum, Juristische Fakultaet, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-2802, -2801, Fax: 0234/7094-466
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht
überregional
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Deutsch
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