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18.01.2010 16:33

TU Berlin: Ultraschall - Das Festival für neue Musik

Dr. Kristina R. Zerges Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    Konzert des Elektronischen Studios der TU Berlin am 25. Januar 2010

    Das Ultraschall-Festival vom 22. bis 31. Januar 2010 gibt nunmehr zum 12. Mal spannende Einblicke in die Musik der Gegenwart. Erneut beteiligt sich auch das Elektronische Studio der TU Berlin. Am 25. Januar 2010 führt es mit Werken von Rolf Julius, Agostino di Scipio und Johannes Fritsch jüngste Trends in der Entwicklung in der elektronisch unterstützten Musik auf. Wir laden herzlich dazu ein.

    Gespielt werden innerhalb des Ultraschall-Festivals folgende Werke, die in enger Zusammenarbeit mit dem Elektronischen Studio, das seit Wintersemester 2009/10 von Volker Straebel und Andre Bartetzki betreut wird, entstanden sind:

    Agostino Di Scipio
    Audible Ecosystemics no. 3b: Background Noise Study in the vocal tract (2004/05) und Paris. La Robotique des Lumières (2003)

    Johannes Fritsch - Lied (1969/70)

    Rolf Julius - Musik - weiter entfernt II (2009/10, Uraufführung)

    Wir möchten Sie herzlich dazu einladen:

    Zeit: am Montag, 25. Januar 2010, 21.30 Uhr
    Ort: Radialsystem V, Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin

    Wir bitten Sie, in Ihrem Medium auf das Konzert des Elektronischen Studios hinzuweisen. Karten zu Preisen von 18 € bzw. 14 € gibt es an den einschlägigen Vorverkaufskassen.

    Bei jedem der Audible Ecosystemics (2002-05) handelt es sich um einen Echtzeitprozess, der (hörbar) etwas mit der Umgebung anstellt, um dann wiederum dem unterworfen zu werden, was die Umgebung (hörbar) mit ihm anstellt. Bei der Aufführung wird der Klang über mehrere Lautsprecher abgestrahlt, und die Klangverteilung passt sich wiederum dynamisch dem Raum an.
    Ausgangsmaterial von Nr. 3a - Studie über Hintergrundgeräusche - ist ein beliebiges Hintergrundgeräusch am Aufführungsort. Dieses Stück fängt mit "Nichts" an und versucht, damit "Etwas" zu machen. In Nr. 3b - Studie über Hintergrundgeräusche im Vokaltrakt - wird das gleiche kybernetische Konzept in einer anderen Umgebung durchgeführt, und zwar in den Höhlungen des Vokaltrakts des/der Aufführenden.

    Die Komposition Paris. La Robotique des Lumières versucht, diese allgemeinen Beobachtungen zu thematisieren, sich dabei aber ganz auf die Hörerfahrung zu verlassen. Das Ausgangsmaterial besteht aus Archiv-Aufnahmen, die auf die Entwicklung von Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus verweisen - drei politische Strömungen, in deren Gründung die Ideen der Aufklärung widerhallten. Dieses Material wurde einfachen Transformationsprozessen unterworfen, das Resultat denselben Prozessen unterworfen, dann wieder und wieder transformiert - in gutem Glauben, aber automatisch, blindlings - bis Staub, Asche der Klänge übrigblieben.

    Lied (1969/70) ist eine Komposition für einen Sänger, der sich selbst am Klavier begleitet und Live-Elektronik. Die Uraufführung war 1970 mit Dirk Schortemeier in Amsterdam. Seitdem wurde das Stück nicht mehr aufgeführt. Die grafische Partitur gibt dem Interpreten verschiedene "Modelle" für die Gestaltung der Melodien und Klangfarben sowie Polyphonie-Muster, nach denen er die vorgegebenen Materialien ordnet und schließlich nach einem Formplan zum Stück zusammensetzt. Diese analytisch-synthetische Vorgehensweise ist einerseits relativ kompliziert, gibt andererseits aber dem Musiker eine weitgehende Freiheit der kompositorischen Mitgestaltung.

    Musik - weiter entfernt II. Die Oberfläche eines Klanges interessierte den Komponisten. Ist sie rund oder eckig, roh oder glatt? Klingt es nahe anders als weiter entfernt? Wie weit kann der Raum ausgedehnt werden? Gibt es Stille oder benötigt Stille einen Klang zuvor und danach? Und auch die Zeit ist interessant. Die Zeit, die um ein Objekt kreist und sozusagen um die Präsenz. Im Konzert soll der Kern dieser Endlosigkeit gezeigt werden.
    Die Instrumente, die vom Komponisten benutzt wurden, sind zugleich einfach und komplex. Vorkomponierte Musikstücke werden von mehreren iPods abgespielt und live gemischt, wobei versucht wurde, den Raum und die Situation des Publikums zu verstehen.

    Agostino Di Scipio, geboren 1962 in Neapel, befasste sich zunächst au-todidaktisch mit Musik und studierte dann (ab 1984) elektronische Musik und Komposition am Konservatorium von L'Aquila (Italien). Neben seiner Tätigkeit als Komponist widmet sich Di Scipio der wissenschaftlichen Betrachtung von Computermusik und Analyse und Theorie musiktechnologischer Entwicklungen.

    Johannes Fritsch, geboren 1941 in Bensheim-Auerbach, studierte in Köln Musikwissenschaft, Soziologie, Philosophie, Viola und Komposition (bei Bernd-Alois Zimmermann). 1964-70 war er Mitglied des Stockhausen-Ensembles und gründete 1970 das Feedback Studio. Seit 1984 hatte er eine Professur für Komposition in Köln inne.

    Rolf Julius, geboren 1939 in Wilhelmshaven, studierte Kunst in Bremen und Berlin, wo er seit seiner Beteiligung an der Ausstellung "Für Augen und Ohren" 1980 lebt. In seinen Installationen, Konzerten, Videos und bildnerischen Arbeiten verbinden sich Akustisches und Visuelles in intermodaler Rezeption. Julius gehört zur Gründungsgeneration der europäischen Klangkunst.

    Andre Bartetzki (geboren 1962 in Berlin, Tonmeister und Komponist) und Volker Straebel (geboren 1969 in Berlin, Musikwissenschaftler) leiten seit Oktober 2009 das Elektronische Studio der TU Berlin.

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    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Andre Bartetzki, Tel.: 030/923 75877, E-Mail: andre@bartetzki.de und Volker Straebel, Tel.: 030/314-22327, E-Mail: volker.straebel@tu-berlin.de
    Internet: www.kulturradio.de/ultraschall
    www.ak.tu-berlin.de/studio


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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