Fachbuch von Prof. Dr. Michèle Morner und Prof. Dr. Jetta Frost plädiert für mehr Kooperation unter Konzernbereichen und -mitarbeitern, um so Mehrwert für den Gesamtkonzern zu schaffen
In ihrem neuen Buch "Konzernmanagement: Strategien für Mehrwert" plädiert Prof. Dr. Michèle Morner von der Universität Witten/Herdecke für mehr Kooperation und weniger Konkurrenz innerhalb großer Konzerne. Das Buch stellt sie gemeinsam mit ihrer Mitautorin Prof. Dr. Jetta Frost von der Universität Hamburg am 9. Februar 2010 in Hamburg vor. "Seit den 90er Jahren haben Firmen versucht, Marktmechanismen innerhalb der Firmen einzuführen, um Ziele zu erreichen", erläutert Morner die zurzeit noch gängige Idee der Steuerung. Doch damit, so gibt sie zu Bedenken, holen sich die Firmen zwar den Anreiz durch Wettbewerb ins Haus, aber auch dessen Nachteile: "Der Wettbewerb funktioniert in Reinform auch im Staat nicht. Denn nur durch Wettbewerb getrieben, würde sich niemand für Sicherheit, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit engagieren. Die Volkswirte kennen das unter dem Begriff 'Marktversagen' im Fall öffentlicher Güter. Und solche Güter, die der Allgemeinheit dienen, gibt es auch in Unternehmen. Wir nennen das Corporate Commons - Gemeingut der Firma", skizziert sie ihren Ansatz. Das sind z.B. eine übergreifende Innovationsstrategie, die gemeinsame Dachmarke oder die Gesamtreputation des Konzerns.
Marktwirtschaft funktioniert nicht immer - im Unternehmen auch nicht
"So etwas bewegt man nicht, wenn man nur genügend interne Verrechnungsstellen einrichtet oder ein Bonussystem zur Belohnung besonders tüchtiger Mitarbeiter einführt. Dafür braucht man motivierte Menschen, die bereit sind, über Bereichsgrenzen hinaus zu denken und zu handeln. Denn egal, ob Töchter eines Automobilkonzerns kooperieren, um gemeinsam neue Komponenten zu entwickeln, ob Zeitungsverlage mit bewegten Bildern und Internetangeboten das bisherige Geschäftsmodell erweitern oder Software-Schmieden Bestandteile anderer Programme in ihr eigenes Produkt einbringen - immer müssen Menschen mit Menschen zusammenarbeiten. Konzernsteuerung muss dann heißen, diese Menschen zu rekrutieren, richtig zu platzieren und ihnen gewisse Vorgaben und den Freiraum für eine entsprechende Zusammenarbeit zu geben", beschreibt sie ihre Empfehlung zur Steuerung großer Konzerne. "Unser Buch entwickelt eine Systematik, wie man diese Zusammenarbeit steuern kann, was man bei der Auswahl der Mitarbeiter beachten sollte, wo hierarchische Verfahrenssteuerung besser durch Selbststeuerung abgelöst werden sollte", erläutert Morner, die in Witten den Reinhard-Mohn-Stiftungslehrstuhl für Unternehmensführung, Wirtschaftsethik und gesellschaftlichen Wandel inne hat.
Das Buch ist Teil eines groß angelegten empirischen Forschungsprojektes in verschiedenen ausgewählten europäischen Konzernunternehmen, das von der Schweizer Gesellschaft für Organisation (sgo) gefördert wird. Am 9. Februar 2010 stellen Prof. Dr. Jetta Frost und Prof. Dr. Michèle Morner es an der Universität Hamburg im Rahmen eines Fachgesprächs mit Führungskräften aus der Wirtschaft vor. Es nehmen teil:
Thomas Sattelberger (Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG)
Prof. Dr. Eckard Minx (Gottlieb Daimler und Karl Benz Stiftung)
Moderation: Dr. Markus Sulzberger (Schweizerische Gesellschaft für Organisation).
Die Veranstaltung beginnt um 16:30 Uhr mit einem Grußwort von der Präsidentin der Hamburger Universität und endet um ca. 19:00 Uhr. Anmeldungen bitte bei Joanna Rowe, E-Mail: Joanna.Rowe@wiso.uni-hamburg.de
Weitere Informationen zum Buch bei: Prof. Dr. Michèle Morner, Sekretariat Monika de Boer, 02302/926-538, E-Mail: Michele.Morner@uni-wh.de
Frost, Jetta / Morner, Michèle: Konzernmanagement, Strategien für Mehrwert
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, ISBN: 978-3-8349-0749-3
Buchcover Konzernmanagement
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Pressetermine
Deutsch
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