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13.06.1997 00:00

Petunien herausgerissen - Nun erst recht!

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 13.06.1997 Nr. 120

    Nun erst recht: Aufklärung tut not

    Petunien aus dem Botanischen Garten erneut herausgerissen

    Aktionen der Gentechnik-Gegner kontraproduktiv

    Nur vier Tage waren die am vergangenen Montag ausgepflanzten gentechnisch veränderten Petunien im Botanischen Garten der RUB zu sehen. Gestern zwischen 17 und 18 Uhr wurden sie von Unbekannten herausgerissen und gestohlen. Damit stören weiterhin militante Gegner die Bemühungen der Bochumer Botaniker, am und mit dem Objekt moderne wissenschaftliche Ergebnisse einer breiteren Bevölkerung zu präsentieren und sie über Chancen und Risiken der Gentechnik zu informieren. Prof. Dr. Thomas Stützel (Direktor des Botanischen Gartens der RUB) betont, daß er und seine Mitarbeiter in ihren Bemühungen um Aufklärung nicht nachlassen werden.

    Großes Interesse in der Bevölkerung

    In den vergangenen Tagen haben Gärtner der RUB ein sehr großes Interesse aus der Bevölkerung und der internen Öffentlichkeit der RUB an den drei ausgepflanzten gentechnisch veränderten Petunien im Botanischen Garten beobachten können. Viele Besucher informierten sich anhand der Schautafeln, fragten bei den Gärtnern nach und lobten die Aufklärungsbemühungen der RUB. Zugleich äußerten sie deutlichen Unmut über die Störaktionen. Von diesen Störaktionen geht übrigens auch eine Änderung in der Einstellung der Mitarbeiter des Botanischen Garten aus: Waren einige durchaus sehr kritisch gegenüber der Auspflanzung, so sagen sie nun: Jetzt erst recht!.

    Besonderes Kennzeichen: lachsrote Farbe

    Bei den im Botanischen Garten der RUB ausgepflanzten Petunien handelt es sich um Pflanzen aus dem Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln. Mit der Auspflanzung verbinden die Bochumer Botaniker das Ziel, Studierenden der RUB, der Bevölkerung sowie Schulen das Wissen über Methoden, Bedeutung und Ziele gentechnischer Forschung am und mit dem Objekt zu vermitteln. Unter vielen anderen Petunien auf der Schaufläche im Botanischen Garten fallen einige Pflanzen nicht nur durch ihre besondere Kennzeichnung auf, sondern vor allem wegen ihrer lachsroten Farbe. Sie enthalten Gene, die vom Menschen verändert wurden, indem sie in das vorhandene Erbgut Informationen aus einer anderen Pflanze übertrugen. Das aus dem Mais stammende Gen verursacht die außergewöhnliche - lachsrote - Blütenfarbe der Petunien. Direkt neben den gentechnisch veränderten Pflanzen stehen einige Petunien der sogenannten ,Ausgangslinie", aus denen die lachsroten Petunien entstanden.

    Diskussion fördern

    Gentechnik beunruhigt nach wie vor breite Kreise der Öffentlichkeit. Weil Ängste Ernst genommen werden müssen, ist Aufklärung im Sinne von Sachinformation wichtig! Mit der Podiumsdiskussion am 17. Juni 1997, 17 Uhr, Hörsaal HNC, einer begleitenden Ausstellung (Schaukästen), die einen Überblick über die Entwicklung der ,lachsroten Petunien" und die gewonnenen Erkenntnisse bisheriger Freilandversuche sowie grundlegende Informationen zur Gentechnik bietet, kommt die RUB gern ihrer Pflicht nach, die Öffentlichkeit über Ergebnisse der Wissenschaft und ihre Konsequenzen für die Bevölkerung zu informieren.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Thomas Stützel (Direktor des Botanischen Gartens der RUB, 0234/700-4491)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Politik, Recht
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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