Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 10/98, 19. Februar 1998
Wuerfel sind heute gefallen
EXPERIMENTALPHYSIKER PROF. DR. DIETRICH HAARER WIRD LEITER DER PHYSIK-FORSCHUNG BEI BAYER AG
Ab 1. April - Beurlaubung fuer drei Jahre - "grosse Herausforderung"
Bayreuth (UBT). Ein Geruecht hat sich zur Wirklichkeit verdichtet: Der Bayreuther Experimentalphysiker Professor Dr. Dietrich Haarer wird ab dem 1. April fuer drei Jahre die Leitung des Forschungsbereichs Physik der Bayer AG in Leverkusen uebernehmen, wie er selber bestaetigte. Die Wuerfel seien heute gefallen. Der 59jaehrige Lehrstuhlinhaber (Experimentalphysik IV) wird fuer diese Zeit beurlaubt und kehrt dann nach Bayreuth zurueck.
Professor Haarer, ein Spezialist fuer Polymere, Laserphysik und Photochemie sprach von einer "Riesenaufgabe", die ihn bei dieser Weltfirma erwarte. Er fuehle sich geehrt, eine 180 Personen umfassende Forschungsabteilung zu leiten. Dieses Ressort neu zu akzentuieren, reize ihn. Im Bereich der Materialwissenschaften wuechsen Physik und Chemie immer mehr zusammen. Die Physik muesse deshalb in diesem Bereich bei einem Weltkonzern eine gleichberechtigte Rolle neben der Chemie einnehmen.
Professor Haarer, der einer der Ziehvaeter der derzeit entstehenden Fakultaet fuer Angewandte Naturwissenschaften der Universitaet Bayreuth ist, kann bereits auf langjaehrige Industrieerfahrung verweisen. Bevor er 1980 den Ruf auf seinen Bayreuther Lehrstuhl annahm, war er 10 Jahre lang in den Forschungslabors des Computermultis IBM in San Jose (USA) taetig.
Wichtig sei ihm gewesen, sagte Haarer, dass sein Entschluss und die damit verbundene Beurlaubung keine Schwaechung der Bayreuther Physik bedeutet. Er werde vier Tage in Leverkusen verbringen und drei in Bayreuth, um wichtige Forschungsprojekte fortzufuehren und um einen Habilitanden sowie Doktoranden und Diplomanden weiter zu betreuen. Ausserdem sei dafuer gesorgt, dass der Lehrstuhl im Herbst wieder ausgeschrieben und besetzt werde.
Professor Haarer, der dem zehnkoepfigen wissenschaftlich- technischen Beirat des bayerischen Ministerpraesidenten angehoert, bestaetigte, dass in der engsten Auswahl fuer die Leitung fuer die Stiftung CAESAR (Center of Advanced European Studies and Research) war, die als international ausgerichtetes Forschungszentrums mit Hilfe des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen den Forschungsstandort Bonn sichern soll. Es handelt sich dabei quasi um eine Kompensation fuer die Absiedlung weiter Teile der Bundesregierung nach Berlin.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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