idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.02.2010 10:01

Öffentliche Anhörung des Deutschen Ethikrates zum Thema Tier-Mensch-Mischwesen am 25. Februar 2010

Ulrike Florian Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Ethikrat

    Donnerstag, 25. Februar 2010, 10.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr
    dbb-forum, Atrium I+II
    Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin
    (U6 Französische Straße)

    Anmeldung bis zum 24. Februar 2010 erforderlich per E-Mail unter kontakt@ethikrat.org bzw. per Telefon unter 030/20370242.

    Für Hörgeschädigte steht während der Veranstaltung eine Simultanmitschrift zur Verfügung.

    10.00 Uhr - 10.15 Uhr
    Begrüßung und thematische Einführung
    Prof. Dr. jur. Edzard Schmidt-Jortzig, Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
    Wolf-Michael Catenhusen, Mitglied des Deutschen Ethikrates

    10.15 Uhr - 12.15 Uhr
    Beiträge der externen Sachverständigen
    Prof. Dr. med. Dr. theol. Matthias Beck, Universität Wien
    Prof. Dr. Robert Streiffer, University of Wisconsin, Madison
    Prof. Dr. John Harris, University of Manchester
    Prof. Dr. Mark Greene, University of Delaware

    12.15 Uhr - 13.00 Uhr
    Pause (Verpflegungsmöglichkeiten finden sich rund um den Gendarmenmarkt)

    13.00 Uhr - ca. 15.00 Uhr
    Diskussion zwischen Referenten und Ratsmitgliedern

    Moderation: Wolf-Michael Catenhusen, Mitglied des Deutschen Ethikrates

    ca. 15.00 Uhr
    Ende


    Zum Thema

    Seit den Anfängen menschlicher Kultur gibt es Darstellungen und Mythen von Mensch-Tier-Mischwesen, wie etwa die Zentauren in der griechischen Antike oder die Sphinx in Ägypten. Unsere heutige, wissenschaftlich geprägte Gesellschaft geht hingegen von einer klaren Abgrenzung zwischen den Tierarten und insbesondere zwischen Mensch und Tier aus.

    Allerdings erforscht die Wissenschaft die Mischung von menschlichen und tierischen Zellen oder Geweben bereits seit Jahrzehnten, etwa in der Forschung zum Gewebe- oder Organersatz beim Menschen durch tierisches Gewebe. Auch die Schaffung von Mäusen mit menschlichen Genen als "Modellorganismen" zur Erforschung menschlicher Krankheiten und Entwicklungsprozesse ist seit den 80er-Jahren breit etabliert. Durch die Stammzellforschung entstehen weitere Möglichkeiten der Mensch-Tier-Mischwesenbildung. Experimentell aus menschlichen Stammzellen gewonnene Nerven-Vorläuferzellen werden in das Hirn von Versuchstieren, auch von Primaten, übertragen. Gerade das Hirn als Sitz des menschlichen Bewusstseins ist nach unserem Verständnis aber von zentraler Bedeutung für die Unterscheidung von Mensch und Tier. In Großbritannien gab es zudem kürzlich eine große öffentliche Debatte über die Bildung von sogenannten cytoplasmatischen Hybriden, bei denen ein menschlicher Zellkern in eine entkernte tierische Eizelle verpflanzt wird, um embryonale Stammzellen herzustellen.

    Die Herstellung von Mensch-Tier-Mischwesen wirft eine Reihe ethischer Fragen auf:

    - Sind wir dabei, die bislang scheinbar so klare Grenze zwischen Mensch und Tier zu verwischen?
    - Stellen sich durch die Erzeugung von Mensch-Tier-Mischwesen grundsätzliche Fragen an unser Menschenverständnis?
    - Gibt es Grenzen bei der Menge und Art der menschlichen Gene, Zellen, Gewebe und Eigenschaften, die man auf Tiere übertragen darf, ohne dass sich ihr moralischer Status ändert?

    Zu diesen und ähnlichen Fragen erarbeitet der Deutsche Ethikrat derzeit eine Stellungnahme, deren Ziel es ist, einen Beitrag zur Analyse und Bewertung ethisch relevanter Entwicklungen auf dem Feld der Herstellung von Mischwesen zwischen Mensch und Tier in der Forschung zu leisten und Antworten auf die Frage zu geben, ob und - wenn ja - wo Handlungsbedarf für Wissenschaft, Gesellschaft oder Politik besteht.

    Am 25. Februar werden die Mitglieder des Deutschen Ethikrates im Rahmen einer öffentlichen Anhörung von 10.00 bis 15.00 Uhr im dbb forum berlin (Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin) mit Ethikern aus Großbritannien, den USA und Österreich diskutieren, die sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit schwerpunktmäßig mit dem Thema Mensch-Tier-Mischwesen beschäftigen.

    Interessenten sind eingeladen, an dieser Anhörung als Zuhörer teilzunehmen. Der Deutsche Ethikrat interessiert sich auch für ihre Ansichten zum Thema Mensch-Tier-Mischwesen und wird deshalb im Rahmen der Anhörung eine schriftliche Befragung interessierter Gäste durchführen. Hierfür werden in Kürze Hintergrundinformationen zum Thema sowie ein kurzer Fragenkatalog auf der Website des Ethikrates (www.ethikrat.org) bereitgestellt. Antworten können sowohl vor der Anhörung vermerkt werden, als auch im Anschluss an die Anhörung, um eventuelle Ergänzungen oder Meinungsänderungen zu notieren, die sich aus der Anhörung ergeben.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrike Florian
    ______________________________________

    Deutscher Ethikrat
    Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Jägerstraße 22/23
    D-10117 Berlin

    Tel: +49 +30 203 70-246
    Fax: +49 +30 203 70-252
    E-Mail: florian@ethikrat.org
    URL: http://www.ethikrat.org


    Weitere Informationen:

    http://www.ethikrat.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Philosophie / Ethik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).