Damit die besten Absolventen schnell in Forschungs-Hochform kommen, richtet Nordrhein-Westfalen jetzt Graduate Schools an sechs Hochschulen ein. Unter elf Bewerbern ist die RUB mit einer International Graduate School for Neuroscience (IGSN) mit dabei.
Bochum, 15.06.2001
Nr. 164
Auf der Gewinnerseite
Für die Besten aus aller Herren Länder
RUB erhält International Graduate School for Neuroscience
Damit die besten Absolventen schnell in Forschungs-Hochform kommen, richtet Nordrhein-Westfalen jetzt Graduate Schools an sechs Hochschulen ein. Unter elf Bewerbern ist die RUB mit einer International Graduate School for Neuroscience (IGSN) mit dabei. Das NRW-Wissenschaftsministerium gibt die Sieger heute, 13. 00 Uhr, anlässlich einer Pressekonferenz in der Staatskanzlei bekannt. Aus den Händen von Ministerin Gabriele Behler erhalten Vertreter der Sieger-Hochschulen Urkunden über diese exzellenten Fördereinrichtungen für den internationalen wissenschaftlichen Nachwuchs. Für die RUB nehmen die Förderung entgegen Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann (Allgemeine Zoologie und Neurobiologie) und Prof. Dr. Petra Wahle (AG Entwicklungsneurobiologie, Allgemeine Zoologie und Neurobiologie) sowie als Vertreter des Rektorats der Prorektor für Forschung Prof. Dr.-Ing. Gerhard Wagner. Die Fördersumme beträgt jeweils 2 Mio. DM für zunächst drei Jahre. Bereits zum 1. Oktober startet das IGSN mit den ersten zwölf Stipendiaten.
Ein Titel wird Programm
Der Titel der Antragstellung "Neurowissenschaften von den Molekülen bis zur Kognition" wird nun zum Programm für die Graduate School: Hervorragende Wissenschaftler werden Doktoranden in der Genetik und Strukturanalyse einzelner Membranbausteine, in der Entwicklungsbiologie des Nervensystems bis hin zur funktionellen Charakterisierung kognitiver Leistungen des Großhirns, in der Modellbildung und technischen Umsetzung ausbilden. Ein Schwerpunkt der Ausbildung wird sein, aktuelle Gebiete der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung mit relevanten klinischen Krankheitsbildern zu verknüpfen.
Interdisziplinär umsorgt hinein und heraus
Die Basis der Graduate Schools ist ihre inter- und multidisziplinäre Arbeitsweise. In der IGSN kooperieren 29 Hochschullehrer aus den Fakultäten für Medizin, Biologie, Psychologie, Physik, Chemie und dem Institut für Neuroinformatik mit Promotionsthemen und Lehrangeboten. Ein der Graduate School vorgeschaltetes und von ihr organisiertes Studienangebot - mit speziell durch die beteiligten Fakultäten eingerichteten neurowissenschaftlich orientierten Studiengängen - wird die Stipendiaten auf die Promotion in einem BSc-Master-PhD-Programm optimal vorbereiten. Den Anschluss an den Arbeitsmarkt unterstützen Einrichtungen wie das Zentrum für Neuroinformatik und die Biotech-Firma Biofrontera, die von Mitgliedern der Graduate School gegründet wurden.
"Offene Fakultät" mit Dekan und eigenem Promotionsrecht
Die IGSN wird eine multidisziplinäre "offene Fakultät" für Neurowissenschaften sein, der die beteiligten Fakultäten der RUB das Promotionsrecht für einen "PhD in Neuroscience" übertragen werden. Eine entsprechende Promotionsordnung liegt bereits vor. Diese "offene Fakultät" soll einen eigenen Studiendekan erhalten. Das Rektorat der Ruhr-Universität unterstützt diese Initiative mit Stellen und Sachmitteln.
International und Englisch-sprachig
Das Bochumer Konzept profitiert von der Erfahrung der beteiligten Hochschullehrer mit ähnlichen etablierten Ausbildungsgängen im Ausland. Auf eine derzeit laufende Ausschreibung der International Graduate School for Neuroscience in der internationalen Fachzeitschrift "Nature" haben sich bereits 30 ausländische Kandidaten beworben. Eine Graduate School soll mindestens einen Anteil von 30 Prozent ausländischen Stipendiaten aufweisen. Die ersten 12 Stipendien werden zum 1. 10. 2001 nach einem Auswahlverfahren an hervorragende Kandidaten aus dem In- und Ausland vergeben. Alle Studienangebote der IGSN werden in englischer Sprache erfolgen.
Exzellentes Umfeld
Mit der Einrichtung einer International Graduate School for Neuroscience wird zugleich die wissenschaftliche Exzellenz der RUB auf dem Gebiet der Neurowissenschaften gewürdigt. Einen wesentlichen Anteil daran hat das erfolgreiche Graduiertenkolleg "Kognition, Gehirn und neuronale Netze" (KOGNET), das nach neun Jahren im Oktober 2000 ausgelaufen ist. Ein neues Graduiertenkolleg "Entwicklung und Plastizität des Nervensystems - Molekulare, synaptische und zelluläre Mechanismen" ist vor wenigen Wochen von der DFG genehmigt worden und ein weiteres europäisches Graduiertenkolleg, gemeinsam mit den Niederländischen Universitäten Rotterdam, Nijmegen und Utrecht, wird vorbereitet.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann, Lehrstuhl für Allgemeine Zoologie und Neurobiologie, Fakultät für Biologie, Tel.: 0234/32 24363, Fax: 0234/32 14185, eMail: kph@neurobiologie.ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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