idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.03.2010 15:15

Entzündliche Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa weiter erforscht

Susanne Schuck Presse und Kommunikation
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Kieler Wissenschaftler publizieren neue Ergebnisse

    Professor Andre Franke und Professor Stefan Schreiber von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist es gelungen, neue genetische Ursachen für die chronisch entzündliche Darmerkrankung Colitis Ulcerosa zu publizieren. Das Wissenschaftsmagazin Nature Genetics berichtet ab dem 14. März ausführlich über die aktuellen Forschungen.

    In Deutschland und Österreich leiden etwa 500.000 Menschen an den beiden häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Die Symptome sind anhaltender Durchfall und unerträgliche Bauchschmerzen. Neben genetischen Risikofaktoren spielen größtenteils noch unbekannte Umweltfaktoren eine wichtige Rolle.

    In der publizierten Studie durchsuchten die Kieler Wissenschaftler weit über 1,8 Millionen Positionen im Erbgut der Patienten nach Krankheitsursachen. Dabei konnte unter anderem eine proteinverändernde Mutation im sogenannten IL17REL Gen auf Chromosom 22 als ursächlich identifiziert werden. Laufende Forschungsarbeiten untersuchen derzeit die nähere Funktion des Proteines IL17REL, über das bisher noch sehr wenig bekannt ist. Basierend auf diesen Erkenntnissen können dann zukünftig neue Medikamente für Colitis ulcerosa entwickelt werden.

    Mehr als 1000 Patienten mit Colitis ulcerosa und 1700 gesunde Kontrollpersonen der norddeutschen Biobank popgen hatten sich freiwillig für eine Teilnahme an der Studie gemeldet. "Ohne die freiwillige Blutspende der Patienten wäre diese Art von Ursachenforschung nicht möglich", so Professor Stefan Schreiber, der auch Sprecher des DFG-Exzellenzclusters für Entzündungsforschung ist. Neben deutschen Patienten und Kontrollpersonen, wurden auch über 7500 Personen aus den Ländern England, Belgien, Norwegen, Griechenland und Holland in die Studie eingeschlossen. Zwar weiß man, dass es teilweise erhebliche genetische Unterschiede zwischen Patienten aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen gibt, jedoch wurde interessanterweise die IL17REL Mutation in allen untersuchten Patientengruppen bestätigt.

    Die Studie wurde von dem Exzellenzcluster "Entzündungen an Grenzflächen" der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Biobank popgen unterstützt.

    http://www.nature.com/ng/journal/vaop/ncurrent/abs/ng.553.html

    Kontakt:
    Prof. Dr. Andre Franke
    Prof. Dr. Stefan Schreiber
    Institut für Klinische Molekularbiologie
    Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
    Tel.: 0431/597-1279, 597-4138
    s.schreiber@mucosa.de, a.franke@mucosa.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).