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18.06.2001 18:38

Forschung zum Anfassen auf dem Münchner Marienhof

Dr. Georg Kääb Geschäftsführung / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e.V.

    Wissenschaftler präsentieren Einblicke in Biologie, Medizin und Landwirtschaft und stellen sich der Diskussion - Zentrale Veranstaltung der "Münchner Wissenschaftstage Life Science Live" -

    München. - Eine Zeltstadt auf dem Marienhof hinter dem Münchner Rathaus steht im Mittelpunkt der "Münchner Wissenschaftstage Life Science Live", die vom 22. bis 26 Juni 2001 stattfinden. Junge Wissenschaftler aus Biologie, Medizin und Landwirtschaft bieten hier interessante und aktuelle Einblicke in ihre Forschung. Ein spannendes und informatives Programm des Bayerischen Rundfunks (BR) im zentralen Medienzelt lädt ein zum Mitreden und Mitmachen. Für Kinder gibt es im "Kinder-Kunst-Labor" Gelegenheit, sich als "Jungforscher", Künstler oder Redakteur zu betätigen.

    Ansprechpartner:
    Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e.V. c/o Flad & Flad
    Doris Pischitz, Pressereferentin
    Dahlienstraße 27, 90542 Eckental-Brand
    Tel.: 09126/275-266, Fax: 09126/275-275
    E-Mail: doris.pischitz@flad.de

    In folgenden werden die Einzelnen Stationen der Marktstände der Biowissenschaften näher beschrieben:

    Am Samstag, 23. und Sonntag, 24. Juni erläutern Wissenschaftler anhand von Exponaten, Versuchen und Präsentationen anschaulich, spannend und informativ die Themenfelder "Genomforschung", "Gehirn und Geist", "Gesundes Leben" "Pflanzen- und Tierzucht", "Natur- und Umweltschutz" sowie "Wunderbare Welt des Lebendigen". Unter dem Motto "Wissenschaft im Dialog" laden sie ein zum Beobachten, Ausprobieren und Diskutieren.

    "Genomforschung - Gläserner Mensch?"
    Im Marktstand "Genomforschung - Gläserner Mensch?" treten interessierte Besucher eine spannende Reise durch die Forschung und Anwendung der Biotechnologie und Gentechnik in der Medizin an: Zum thematischen Einstieg erklärt das Institut für Anthropologie und Humangenetik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) den Aufbau einer Zelle - der kleinsten Einheit des Lebendigen - und die Organisation des Erbmaterials DNA. Wie in der modernen Forschung die Struktur dieses Erbmaterials und der Informationsfluss von der DNA bis zum Eiweiß analysiert wird, demonstriert ein "Genlabor" anhand modernster Geräte der Firmen Applied Biosystems, Eppendorf AG und MWG Biotech AG. Das Landeskriminalamt München erläutert mit seinem Beitrag "Forensik", wie diese Methoden in der kriminalistischen Spurensicherung, Aufarbeitung und Analyse zum Einsatz kommen.
    Die Entschlüsselung der Erbsubstanz und der Vergleich der Erbinformationen verschiedener Lebewesen erzeugt sehr große Mengen an Daten, die nur durch Methoden der Bioinformatik gehandhabt werden können. Wie diese funktioniert und was sie heute bereits leistet, wird am Stand "Genomanalyse" der Helix Informatics AG anschaulich demonstriert. Den Schritt von der Kenntnis der Gene und ihrer Handhabung hin zu gentechnisch hergestellten Medikamenten und Diagnostika vollzieht der Beitrag der Roche Diagnostics GmbH. Der Infostand des Forschungsverbundes Grundlagen gentechnischer Verfahren (FORGEN) führt Besucher schließlich in Vergangenheit und Zukunft der Infektionskrankheiten und Impfstoffentwicklung ein.
    Mit der vorgeburtlichen genetischen Diagnostik und damit verbundenen medizinischen Beratungsleistungen befasst sich der Ausstellungsbeitrag der Pränatal-Medizin München. Den Brückenschlag hin zur ethischen und rechtlichen Diskussion medizinischer Anwendungen vollzieht auch der Beitrag "Wenn der Kindersegen ausbleibt... - Chancen durch Techniken in der Fortpflanzungsmedizin" der Arbeitsgemeinschaft Reproduktionsbiologie des Menschen e.V. Hier geht es um Fragen ungewollter Kinderlosigkeit, der in-vitro-Fertilisation und der Präimplantationsdiagnostik (PID).

    "Gehirn und Geist"
    Mit der Entwicklung, dem Aufbau und möglichen Erkrankungen unseres Nervensystems befasst sich das Zelt "Gehirn und Geist". Die Arbeitsgruppe Neuronale Spezifikation des Max-Planck-Instituts (MPI) für Neurobiologie zeigt Kulturen von Stammzellen des Gehirns, deren möglicher Therapieansatz bei geschädigten Gehirnzellen illustriert und diskutiert wird. Die Besucher bekommen Einblick in die verschiedenen Techniken, mit denen die Wissenschaftler die Stammzellen mit Gehirnzellen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vergleichen.
    Die Abteilung Zelluläre und Systemneurobiologie des MPI für Neurobiologie stellt die Informationsverarbeitung im Gehirn dar. In Präsentationen werden Gehirnmodelle, unterschiedliche Schnitte durch Gehirnareale, in denen sich das Langzeitgedächtnis befindet und die Verarbeitung von Seh- und Hörinformationen gezeigt. An einem Ohrmodell wird ein Chochlea-Implantat erläutert. Zudem können die Besucher ihr Gedächtnis testen und mit Hilfe von Sinnestäuschungen die Mechanismen der neuronalen Verarbeitung von Wahrnehmungen erforschen. Am Stand der Augenklinik der LMU und des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (Säugetiergenetik) wird gezeigt, wie das Auge und das Sehen funktionieren. Für einige ausgewählte häufige Augenerkrankungen wird dargestellt, wie die Betroffenen ihre Umwelt wahrnehmen und wie die Forschung zum Verständnis und zur Behandlung dieser Krankheiten beiträgt.
    In Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz Parkinson des Medizinischen Zentrums für Nervenheilkunde der Philipps-Universität Marburg werden die Hintergründe der Parkinsonschen Erkrankung mit einer überdimensionalen Synapse anschaulich dargestellt. An dieser Station zu neurodegenerativen Krankheiten können die Besucher mit Hilfe von Luftballons die Ausschüttung von Neurotransmittern in der Synapse nachahmen und die dadurch ausgelösten Effekte an einem virtuellen Patienten untersuchen. Eine Messplattform mit Verstärkereinheit und PC ermöglicht die Messung der Körper-Haltungsregulation: Auf dem Monitor werden die Bewegungen des Körperschwerpunkts dargestellt und den Besuchern ein Bewegungstraining durch Biofeedback vermittelt.
    Die Abteilung Neuroimmunologie des MPI für Neurobiologie und das Institut für Klinische Neuroimmunologie der LMU präsentieren - unterstützt von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und der Marianne Strauß Klinik, Behandlungszentrum Kempfenhausen für Multiple Sklerose - Hintergründe und Therapieansätze zur Multiplen Sklerose. Novartis Pharma zeigt Hintergründe, Diagnoseverfahren und neue Therapieansätze zu Alzheimer. An Fallbeispielen wird der Krankheitsverlauf bei Alzheimer-Patienten dargestellt.
    Psychische Erkrankungen sind ein weiterer Themenblock. Einen Fragebogen zu Depression stellt das MPI für Psychiatrie in Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetz Depression der Psychiatrischen Klinik der LMU vor. Zusätzlich kann der Besucher an einem Alcomaten die Alkoholkonzentration im Körper messen und die Reaktionsfähigkeit vor und nach möglichem Akoholgenuss auf die Probe stellen. Videos und Stellwände zu psychischen Krankheiten ergänzen die Tests.

    "Gesundes Leben - Was kann man tun?"
    Um Gesundheit geht es am Marktstand drei "Gesundes Leben - Was kann man tun?" Besucher können sich über aus Fehlverhalten entstehende Krankheiten, ungünstige Erbanlagen, Erkennungsmöglichkeiten bislang unbemerkter Funktionsstörungen und moderne Notfallbehandlungsmaßnahmen informieren. Zudem werden Mittel und Wege aufgezeigt, wie man sich gesund und fit hält.
    Gesundheitserhaltende Säulen der Bewegung sind Muskelkraft und Ausdauer. Sie werden beim Besucher durch Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) gemessen und erlauben Schlussfolgerungen über die Funktionstüchtigkeit des Herz- und Kreislaufsystems, der Lunge und der Muskulatur. Auch eine anschließende Trainingsberatung wird angeboten. Mitarbeiter der Staatlichen Beratungsstelle für Ernährung und Hauswirtschaft informieren zu ausgewogener, vollwertiger Ernährung. Im Mittelpunkt stehen dabei die ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie Sportgetränke für Breitensportler.
    Einen Blick ins menschliche Gefäßsystem ermöglicht die Augenhintergrunduntersuchung des GSF. So lassen sich beispielsweise bei Diabetikern Schäden im Gefäßsystem frühzeitig erkennen. Mit einer speziellen Kamera kann der Augenhintergrund der Besucher aufgenommen werden, ohne dass die Pupillen weit gestellt werden müssen. Die Aufnahme wird als Farbbild ausgedruckt und zur Vorlage beim Hausarzt oder Augenarzt mitgegeben. Ein Blutzuckerschnelltest ergänzt den Befund.
    Wie geschulte Laien mit Hilfe automatischer Defibrillatoren (Elektroschockgeräte) die Überlebenschance beim plötzlichen Herztod erhöhen können, zeigt das Deutsche Rote Kreuz. Darüber hinaus informiert es über begleitende Maßnahmen wie Beatmung und Lagerung des Patienten. Die Firma Avetana erläutert, wie der orts- und zeitun-abhängige Zugriff auf medizinische Daten in der digitalen Patientenakte die Versorgung vereinfacht. So lassen sich beispielsweise Doppeluntersuchungen vermeiden.
    Die Felix Burda Stiftung für Krebsforschung informiert ge-meinsam mit der Trium Analysis Online GmbH und dem Medizinisch-Genetischen Zentrum München über das Projekt "Ist Darmkrebs erblich?" Auf den größten Risikofaktor für Lungenkrebs, das Rauchen, weist ein weiterer Beitrag des GSF und der Internationalen Biometrischen Gesellschaft e.V. - Deutsche Region - hin. Der Besucher erfährt, wie biostatistische und epidemiologische Methoden dazu beigetragen haben, dass das Rauchen als Risikofaktor eindeutig identifiziert werden konnte.
    Zudem geht es um Schlafstörungen, an denen bereits 20 Prozent der Bevölkerung leiden. Folgen können neben Tagesschläfrigkeit bis hin zur Berufsunfähigkeit auch weitere pathophysiologische Auswirkungen, beispielsweise auf das Herz-/Kreislaufsystem, sein. Der Besucher erfährt, wie Diagnose und Therapie verschiedener Erkrankungen möglich sind. Einen "Stresstest am Computer" präsentiert die Techniker Krankenkasse. Besucher können ihr Stressverhalten anhand des "Stressmanagers" testen, einem computergestützten Trainingsprogramm zum gesunden Umgang mit dem täglichen Stress im Sinne von Leistungssteigerung sowie zur Prävention und Behandlung stressbedingter Erkrankungen.

    "Pflanzen- und Tierzucht, Landwirtschaft und Ernährung"
    Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft bilden die Grundlage für unsere Ernährung. Am Marktstand "Pflanzen- und Tierzucht, Landwirtschaft und Ernährung" können sich die Besucher darüber informieren, wie diese "Lebens-Mittel" erzeugt werden. Die richtige Sortenwahl ist mit das wichtigste Instrument im modernen, umweltschonenden Pflanzenbau. Die Pflanzenzüchtung stellt laufend Sorten mit verbesserten Ertrags-, Resistenz- und Qualitätseigenschaften zur Verfügung. Unterstützt werden die klassischen Methoden der Pflanzenzüchtung heute durch moderne Verfahren der Biotechnologie. Am Beispiel Weizen, einer unserer wichtigsten Nahrungspflanzen, wird dieses ineinander Greifen und sich Ergänzen von Altbewährtem und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen demonstriert.
    Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe enthalten, müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Die Überprüfung dieser Kennzeichnung obliegt der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Am Beispiel Sojamehl wird demonstriert, wie genetisch veränderte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln an Hand des genetischen Fingerabdruckes nachgewiesen werden können. Am Beispiel des Ökologischen Landbaus wird dargestellt, wie mit einer sinnvollen Abfolge der Pflanzen auf dem Feld im Zusammenspiel mit der Tierhaltung die Fruchtbarkeit des Bodens für das Getreidewachstum auf biologischem Weg aufgebaut wird.
    Seit mehreren tausend Jahren leben die Menschen mit und von den Haustieren. Tiere sind Mitgeschöpfe und dürfen nicht zu "Produktionsmaschinen" degradiert werden. Am Marktstand haben die Besucher die Gelegenheit, Aspekte der modernen Tierzucht und -haltung kennen zu lernen und zu diskutieren. Schwerpunkte sind tier- und umweltgerechte Haltungsformen und der Einsatz bio- und gentechnischer Methoden, beispielsweise um die Herkunft von Fleisch zu bestimmen. Darüber hinaus werden aktuelle Informationen zum Thema BSE angeboten.

    "Natur- und Umweltschutz"
    Das Zelt "Natur- und Umweltschutz" bietet eine spannenden Querschnitt zu aktuellen Themen vom Biber bis zum betrieblichen Umweltschutz mit Grundwassermodellen. In drei Themenblöcken wird gezeigt, wie Landschaften und Gewässer umweltschonend und natürlicher entwickelt werden: Das Zentrum für Umwelt- und Kultur in Benediktbeuern informiert über die Renaturierung der empfindlichen Moore und Streuwiesen. Der Heideflächenverein stellt zusammen mit der TUM die Renaturierung der Heiden im Münchener Norden vor. Die Heiderelikte mit ihrer wertvollen Tier- und Pflanzenwelt werden erweitert und zu einem Biotopverbund verknüpft mit dem Ziel, Steppenheiden in der Münchner Schotterebene wieder landschaftsprägend werden zu lassen. Das Wasserwirtschaftsamt München und die Stadt München informieren über den aktuellen Stand der Renaturierung der Isar - ein ehrgeiziges Großprojekt einer Gewässerrenaturierung mitten in der Stadt, das bundesweit aufmerksam verfolgt wird.
    Die Wunderwelt der Gewässerlebewesen erfahren junge und ältere Wasserforscher bei einer Mikroskopierstation des Wasserwirtschaftsamtes München. Was technisch an den Kläranlagen getan wird, damit in der Isar künftig gefahrlos und unbedenklich gebadet werden kann, zeigt die Ausstellung zur Abwasserdesinfektion des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft. High Tech in der Abwassertechnik präsentiert die vermicon AG: Neue Untersuchungsmethoden mit Gensonden helfen, die mikroskopisch kleinen, bislang oft nicht identifizierbaren Bakterienorganismen der biologischen Abwasserreinigung sicher zu erkennen und die Ergebnisse bei der Kläranlagensteuerung gewinnbringend einzusetzen.
    Der Biber: inzwischen eine "Plage"? Der Bund Naturschutz gibt Einblicke in das faszinierende Leben dieses genialen Wasserbauers, aber auch in die vom Biber hervorgerufenen Probleme. Wie der betriebliche Umweltschutz mit Grundwassermodellen unterstützt werden kann, zeigt die BMW AG. Eigens für drei geeignete Betriebsgelände entwickelte Modelle sind ein wichtiges Steuerungsinstrument bei der Bauplanung. Sie liefern aber auch schnelle und verlässliche Entscheidungshilfen, wenn im laufenden Betrieb trotz Schutzvorkehrungen doch mal etwas passieren sollte.
    Überwachung und Kontrolle - das wird gerade auch bei gentechnischen Anlagen, Freisetzungsversuchen und dem Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Organismen vehement gefordert. Das Bayerische Umweltministerium zeigt gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und der Regierung von Oberbayern, welche Sicherheitsanforderungen erfüllt sein müssen und wie mögliche Auswirkungen von gentechnisch veränderten Organismen auf die Umwelt in Monitoring-Programmen überprüft werden.

    "Wunderbare Welt des Lebendigen"
    Nach wie vor erforschen die modernen Biowissenschaften die faszinierenden Strukturen und Lebensleistungen der Organismen, ihre überwältigende Vielfalt und ihre stammesgeschichtliche Herkunft. Die in Jahrmillionen optimierten Erfindungen der Natur wecken Staunen und Ehrfurcht - und bieten einen unerschöpflichen Vorrat an Konstruktionsprinzipien und Verfahren, die als Vorbild für ähnlich gelagerte Probleme menschlicher Technik dienen können. Präsentationen im Marktstand "Wunderbare Welt des Lebendigen" bieten Gelegenheit zum Staunen und vermitteln einen Einblick, wie die Bionik das Vorbild der Natur in neue Technologien überführt.
    Orchideen und fleischfressende Pflanzen aus dem Botanischen Garten München flankieren den Eingangsbereich von Marktstand sechs. Im Zentrum stehen praktische Beispiele aus der Bionik: Der Lotus-Effekt selbstreinigender Oberflächen wird von Mitarbeitern des Entdeckers, dem Bonner Professor Wilhelm Barthlott, am Blatt der Lotusblume sowie an einer speziell nach dem Blattvorbild entwickelten Fassadenfarbe, an Holzlasur und Dachziegeln gezeigt. Wie die Pinguingestalt und Rillen auf Haifischschuppen helfen, Flugzeugsprit zu sparen, verdeutlichen die Exponate und Poster des Landesmuseums für Technik und Arbeit. Höhepunkt dieser Präsentation ist die Vorführung eines sechsbeinigen Laufroboters nach dem Vorbild von Stabheuschrecken. Diese Insekten können die Besucher auch live studieren.
    Mitarbeiter des Zoologischen Instituts der LMU erläutern die Echoortung der Fledermäuse, das "dritte Auge" im Tierreich. Die Besucher können Blütenfledermäuse im Schwirrflug vor einer künstlichen Blüte beobachten und über eine digitale Verarbeitung die Ultraschall-Ortungslaute audiovisuell wahrnehmen. Eine akustische Blindenbrille, die nach dem Prinzip der Echoortung funktioniert, lässt erleben, wie Fledermäuse ein Bild der Umwelt erhalten. Außerdem werden aktuelle Experimente aus der Grundlagenforschung zur Orientierung von blinden Menschen mittels Echoortung vorgestellt. Schließlich kann die "Falsche Vampirfledermaus", ein tagsüber ruhender Ansitzjäger, aus der Nähe betrachtet werden.
    Der linke Bereich des Zeltes ist den Bienen gewidmet: Ein Beobachtungsstock bietet Einblick in das Leben eines Bienenvolkes und die Chance, die Tänze der Bienen zu sehen. Wissenschaftler aus Würzburg und München helfen bei der Übersetzung in Angaben über Richtung und Entfernung einer gefundenen Nektarquelle. In einem interaktiven Computerspiel, das im Zoologischen Institut der Freien Universität Berlin entwickelt wurde, können Besucher als "Biene auf Blütensuche" eine mitgeteilte Duftquelle, die im Spiel audiovisuell dargestellt wird, suchen - und hoffentlich auch finden. Mit Mikroskop und Computerprogramm zeigt die Bayerische Landesanstalt für Bienenzucht einen Herkunftsnachweis von Honigsorten. Unter der Lupe sind die für Bienenvölker lebensgefährlichen Varroamilben zu sehen; dazu gibt es Informationen über die Zucht varroatoleranter Völker. Und schließlich gibt der Vorsitzende des Münchner Bienenzuchtvereins Auskunft über Bienenprodukte und die ökologische und volkswirtschaftliche Bedeutung der Bienen, deren Leben und Leistungen der brandneue Film von Donat Waltenberger "Bienen als Bestäuber in der Obhut des Menschen" in faszinierenden Szenen zeigt.

    Medienzelt und "Kinder-Kunst-Labor"
    Im Medienzelt präsentiert der BR ein spannendes und informatives Unterhaltungsprogramm und lädt ein zum Mitreden und Mitmachen: bei Radio- und Fernsehsendungen geht es zum Beispiel um die Gentechnik in der Landwirtschaft, um die Enstehung von Illusionen in unserem Gehirn und um die Frage: "Gibt es Außerirdische?". Außerdem gibt es beim Wissenschaftsquiz tolle Preise zu gewinnen, Kinder und Erwachsene können sich als Nachrichtenredakteure versuchen und ein Wissenschaftszauberer zeigt faszinierende und verblüffende Tricks. Besucher können zudem in einem speziellen Schutzanzug "hautnah" erleben, wie sich Forscher fühlen, die tödlichen Viren auf der Spur sind. Weitere Informationen zum Zeltprogramm sind unter www.br-online.de/wissen-bildung im Internet zu finden.
    In einer eigenen Zeltstadt für Kinder bieten die Münchner Wissenschaftstage mit Unterstützung des Jugendkulturwerkes München durch Kultur & Spielraum e.V. ein vielfältiges Programm zum Forschen, Beobachten und Gestalten. In einem Rundzelt werden vier Laboratorien zu den Themen "G'sundheit! Mein Körper und Ich", "Was raschelt da? Natur in der Stadt", "Das Auge isst mit! Lebensmittel" und "Hättest Du's gewusst? Chemie und Biologie im Alltag" angeboten. Um das Zelt herum können die Kinder in vier Kunst- und Medienwerkstätten kreativ werden: "Farbe und Wasser", "Holz und Naturmaterialien", "Modellwerkstatt" und in der "Radio-Werkstatt" in Zusammenarbeit mit dem Kinderfunk des BR.

    Informationszentrale
    Im zentralen Medienzelt findet der Besucher außerdem einen Informationsstand des Veranstalters Verband Deutscher Biologen und biowissenschaftlicher Fachgesellschaften e. V. (vdbiol) über die Zeltstadt und die weiteren Veranstaltungen im Rahmen der "Münchner Wissenschaftstage Life Science Live". Ein weiterer allgemeiner Informationsstand sowie Präsentationen der Helmholtz-Gesellschaft, des GSF - Foschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und der Fraunhofer-Gesellschaft befinden sich im Pavillon der HypoVereinsbank AG am Marienhof/Theatinerstraße 48.
    "Münchner Wissenschaftstage Life Science Live"
    Vom 22. bis 26. Juni bieten die "Münchner Wissenschaftstage Life Science Live" Informationen und Diskussionsmöglichkeiten zu aktuellen Entwicklungen der Biologie, Medizin und Landwirtschaft. Der vdbiol gestaltet diese Großveranstaltung im Rahmen des "Jahres der Lebenswissenschaften". An mehr als 20 Standorten in und um München können Bürger Wissenschaft hautnah erleben und diskutieren. Das ausführliche Programm ist im Internet unter http://www.life-science-live.de zu finden.

    Das "Jahr der Lebenswissenschaften" geht auf die Initiative Wissenschaft im Dialog zurück. Das Bundesforschungsministerium, der Stifterverband der deutschen Wissenschaft und die deutsche Spitzenforschung stehen hinter dieser Initiative, mit der die Bedeutung von Forschung und Innovation für die Bundesrepublik bekannter gemacht werden soll. Die Schirmherrschaft über die "Münchner Wissenschaftstage Life Science Live" haben Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn, Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber und Münchens
    Oberbürgermeister Christian Ude übernommen.
    Ermöglicht wird die Veranstaltung nicht nur durch das Engagement von Bund, Land Bayern und Landeshauptstadt München, sondern auch durch die aktive Beteiligung aller Partner und die finanzielle Unterstützung zahlreicher Sponsoren, darunter vor allem die Hauptsponsoren
    HypoVereinsbank AG und BMW AG sowie die weiteren Sponsoren Boston Consulting Group, Elan Pharma GmbH, Epidauros Biotechnologie AG, Novartis Pharma GmbH und Roche Diagnostics GmbH.


    Weitere Informationen:

    http://www.life-science-live.de
    http://www.vdbiol.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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