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22.03.2010 09:42

Untersuchung zum Schlafmangel junger Eltern

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    So sehr sich die meisten werdenden Mütter und Väter auf ihren Nachwuchs freuen, ist doch die Zeit von Schwangerschaft, Geburt und erstem Lebensjahr geprägt von zahlreichen Veränderungen und häufig auch von Schlafmangel.
    Irgendwann haben viele Eltern nur noch den einen Wunsch, endlich wieder einmal wenigstens eine Nacht lang durchschlafen zu können. Doch welche Auswirkungen haben die zahlreichen durchwachten Nächte wirklich auf die Gesundheit? Dieser Fragestellung gehen Psychologen der TU Dresden im Rahmen einer Studie zum Schlaf junger Eltern nach.

    Christiane Berndt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt, beschreibt das Ziel der gesamten Studie: "Wir wollen diese Veränderungen im Schlaf, des Schlafverhaltens und der Schlafqualität dokumentieren. Ein weiterer Schwerpunkt besteht darin, die Auswirkungen des Schlafs auf das Immunsystem, den Stoffwechsel, das Herz-Kreislaufsystem, geistige Funktionen und psychisches Wohlbefinden zu ergründen."

    Das Potenzial dieser Studie liegt auf der Hand. Wenn untersucht und geklärt ist, ob und wie sich die Veränderungen des Schlafes bei jungen Eltern auf ihre Gesundheit auswirken, will der Professor für Biopsychologie, Clemens Kirschbaum, neue Fragestellungen verfolgen: "Zum Beispiel interessiert uns, warum nicht alle Eltern nach der Geburt ihres ersten Kindes automatisch schlechter schlafen. Liegt das nur daran, dass sie besser schlafende Babys haben? Oder schlafen manche Babys besser, weil sie ausgeschlafene Eltern haben? Ebenso werden wir untersuchen, ob der physiologisch so wichtige Nachtschlaf tagsüber kompensiert werden könnte." In jedem Fall wollen die Psychologen der TU Dresden aus den Ergebnissen ihrer Studie Tipps für Hebammen und Ärzte zur besseren Beratung und Betreuung der Eltern und Kinder ableiten.

    Eine erste umfassende Untersuchung der Studienteilnehmer findet in der 16. bis 24. Schwangerschaftswoche statt. Kurz nach der Geburt des Kindes werden mehrere Telefoninterviews durchgeführt. Eine zweite Untersuchung, die genau wie die erste abläuft, folgt dann im 9. oder 10. Lebensmonat des Kindes.

    Bei den Untersuchungen werden beispielsweise Parameter wie Schlafdauer und
    -intensität erfasst. Außerdem führen die Studienteilnehmer ein Schlaftagebuch. Darüber hinaus werden Speichel- und Haarproben genommen, da sowohl im Speichel als auch im Haar das Stresshormon Cortisol nachgewiesen werden kann.

    Eine Blutuntersuchung gibt dann noch Aufschluss über Art und Anzahl der verschiedenen Blutzellen. So können Aussagen über die Aktivität des Immunsystems gewonnen werden. Um die Untersuchungen, die übrigens komplett zu Hause bei den Studienteilnehmern stattfinden können, abzurunden, wird auch noch die nächtliche Herztätigkeit mit einem kleinen handlichen EKG-Gerät aufgezeichnet.
    Anschließend werden die Studienteilnehmer ins Labor an die TU Dresden eingeladen, um hier noch Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnisleistungen testen zu lassen.

    Neben all diesen harten Daten interessiert die Psychologen aber auch das subjektive Erleben der Eltern. Christiane Berndt betont, dass viele Angaben, die für die Studie benötigt werden, weder im Blut noch im Speichel oder Haar gemessen werden können. "Deshalb setzen wir Fragebögen ein, mit denen die Eltern zu ihrem psychischen und physischen Wohlbefinden, zum Stresserleben und der Wahrnehmung der momentanen Lebenssituation befragt werden."

    Bisher haben sich 150 werdende Eltern gemeldet, um an der Studie mitzuwirken. Die meisten von ihnen haben ihren ersten Untersuchungstermin, der in der Schwangerschaft stattfindet, hinter sich. Die ersten Kinder der Schlafstudie sind inzwischen geboren. Weitere Studienteilnehmer werden gesucht und können sich per E-Mail oder Telefon melden unter schlafstudie@biopsych.tu-dresden.de bzw. im Studienkontaktbüro unter Tel. 0351 463-32862 oder sich auf der Studienhomepage informieren: www.schlafstudie-dresden.de.

    Informationen für Journalisten:
    Christiane Berndt
    Tel.: 0351 463-39583
    E-Mail: berndt@biopsych.tu-dresden.de

    Dresden, 22. März 2010


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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