Internationaler Workshop zu biochemischen und genetischen Netzwerken in der Heidelberger Villa Bosch (21.- 22. Juni)
Wer sich mit der Machete durch einen Urwald kämpft, sieht zwar vieles ganz genau, verliert aber leicht vor lauter Bäumen die Orientierung. Nur der Blick von oben, aus dem Flugzeug, lässt ein Geflecht von Pfaden erkennbar werden, zeigt, wo und wie breit Flüsse den Dschungel durchqueren. Der Beobachter kann so das komplexe Netzwerk besser erkennen.
Wie auf einer Dschungelexpedition fühlen sich auch viele Biowissenschaftler. Zwar haben sie viele Details entdeckt, sogar das menschliche Genom entziffert. Aber die Forscher wissen immer noch nicht genau, wie zum Beispiel eine Zelle funktioniert - eine wichtige Voraussetzung, um in der Zukunft Krankheiten wie Krebs verhindern oder ohne starke Nebenwirkungen behandeln zu können. Der "Blick von oben", auf das biochemische Netzwerk in der Zelle, liefert Wissenschaftlern hier mehr Erkenntnisse, als wenn sie nur einzelne Funktionen, etwa die von Enzymen oder Gensequenzen, untersuchen.
Die Organisation der Zelle ins Visier nimmt ein internationaler Workshop zu biochemischen und genetischen Netzwerken, der am 21. und 22. Juni 2001 im Studio der Villa Bosch in Heidelberg stattfindet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die komplexen biochemischen Vorgänge in der Zelle mit Hilfe des Computers besser zu verstehen. Dazu treffen sich rund siebzig Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus elf Ländern. Veranstalter ist das Heidelberger European Media Laboratory (EML). "Dieser Workshop ist eine der wenigen Veranstaltungen, die sich auf die Zusammenhänge statt auf Details konzentriert", so Dr. Ursula Kummer (EML), die Leiterin des Workshops. Schwerpunkte sind unter anderem genetische Netzwerke, die Dynamik biochemischer Prozesse und die Simulation von Stoffwechselwegen. Wie wichtig dabei der Computer als Hilfsmittel ist, zeigt ein Beispiel: Durch Simulation konnten Wissenschaftler erklären, warum die Konzentration des wichtigen Botenstoffs Kalzium in der Zelle pulsiert. Sie entdeckten ein komplexes Geflecht von Wechselwirkungen, das dafür sorgt, dass Kalzium Signale innerhalb der Zelle und an andere Zellen überträgt - wie Morsezeichen von Schiff zu Schiff.
Ein erster internationaler Workshop zu diesem Thema fand vor zwei Jahren ebenfalls in der Villa Bosch statt. Gefördert wird die Veranstaltung durch die gemeinnützige Klaus Tschira Stiftung.
Die European Media Laboratory GmbH (EML) (http://www.eml.villa-bosch.de) ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen. Im Zentrum des Interesses steht die Entwicklung neuer, intelligenter Methoden der Informationsverarbeitung zum Nutzen des Einzelnen und der Gesellschaft. Die EML-Forscher arbeiten eng mit Universitäten und der Industrie zusammen. Derzeit bearbeitet das EML im wesentlichen Forschungsprojekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung (KTS) (http://www.kts.villa-bosch.de). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Peter Saueressig
European Media Laboratory GmbH
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49-6221-533-245
Fax: +49-6221-533-198
peter.saueressig@eml.villa-bosch.de
http://www.eml.villa-bosch.de
http://projects.villa-bosch.de/bcb/workshop01
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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